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Olympic Spa Hotel in San Giovanni di Fassa von noa

Hotel | San Giovanni di Fassa (I) | noa
Olympic: Full Immersion in den Dolomiten

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Für das Olympic Spa Hotel im Fassatal, Norditalien, entwirft NOA eine Erweiterung nach einem nachhaltigen Vorbild, das die Einrichtungen aufwertet und sich in die umgebende Landschaft integriert. Von den neuen, in die Alpenwiese eingebetteten Zimmern mit Terrassen und Innenhöfen, bis hin zur Sauna mit Blick auf den Wald, die über einen Steg zu erreichen ist, spielt die Architektur mit dem Profil der Berge und vermittelt den Gästen das Gefühl einer Verbundenheit mit der Natur.

Das Leitmotiv der Erweiterung für das Olympic Spa Hotel ist eine harmonische Integration in die Landschaft. Der Plan, ein Nebengebäude und eine neue Sauna an das bestehende Haus anzubauen, bot Studio NOA die Gelegenheit, eine „mimetische“ und nachhaltige Intervention zu gestalten. Dem Haus, dessen Gastfreundschaft 1963 begann, wird es jetzt ermöglicht, seinen Gästen ein noch aufregenderes Eintauchen in die Dolomitenlandschaft zu bieten.

Wie bei anderen ähnlichen Projekten haben wir mit einem Gesamtkonzept begonnen„, erklärt Architekt Stefan Rier, der zusammen mit Lukas Rungger Gründer von NOA ist. „Aus Erfahrung wissen wir, wie wichtig es ist, eine ganzheitliche Vision zu definieren. Auch wenn wir uns – wie im Fall des Hotels Olympic – zunächst nur auf einen Teil des Projekts konzentrieren, ist das, was wir bauen, kein eigenständiges Element, sondern der erste Schritt zu einem umfassenden, langfristigen Gesamtkonzept.

Der Hauptgedanke des NOA-Entwurfs bestand darin, den Schwerpunkt des Hotels von der Provinzstraße, auf die die meisten Zimmer bisher blickten, auf den dahinter liegenden Hang zu verlagern, der langsam abfällt und in einen Wald übergeht, bis er den Bach Avisio erreicht. So sah das Projekt vor die neuen zehn Zimmer teilweise im Hang zu integrieren und sie durch einen unterirdischen Gang mit dem Hotel zu verbinden. Die Sauna hingegen ist ein eigenständiges Holzgebäude, das sich am Waldrand in erhöhter Lage mit Blick auf die Baumkronen befindet und über einen Steg zugänglich ist. Das Augenmerk liegt auf dem direkten Kontakt zur Natur, was auch durch die Verwendung von Materialien, die Silhouette der neuen Struktur, die Terrassen und die Innenhöfe in den größeren Zimmern gefördert wird.

Die neuen Zimmer

Das neue Gebäude, das zehn Zimmer und ein Fitnessstudio beherbergt, zeichnet sich durch sein markantes Profil aus, das dem eines Berges ähnelt. An einem Ende weist eine höhere Spitze auf die doppelte Ebene der größten Suite hin, dann fällt das Dach ab, wobei die niedrigeren Spitzen die einstöckigen Zimmer und am anderen Ende das Fitnessstudio markieren. Diese Silhouette, die in ihrer grafischen Schlichtheit einen hohen Wiedererkennungswert hat, soll das architektonische Markenzeichen des Hotels werden.

Die Farbpalette der verwendeten Materialien erinnert ebenfalls an die umgebende Landschaft: Die Dachschrägen sind in einer grauen Farbe verputzt, die an die Dolomitenfelsen erinnert. Es handelt sich um einen Eingriff, der aufgrund der Verwendung von Formen und Materialien in Symbiose mit der Landschaft als mimetisch bezeichnet werden kann und gleichzeitig mit nachhaltigem Denken ausgeführt wurde: zum einen, weil das gesamte Projekt mit lokalen Unternehmen durchgeführt wurde, und zum anderen, weil die teilweise Integration der Struktur so konzipiert ist, dass das Volumen so weit wie möglich begrenzt wurde.

Berührende Natur

Ein Teil des neuen Volumens wurde im Hang integriert, um den Besuchern das Gefühl zu geben, näher an der Natur zu sein. Die Verbindung zwischen dem Haupthaus und dem neuen Gebäude erfolgt über eine unterirdische Passage.

Jedes Zimmer verfügt über raumhohe Fenster und eine große Terrasse mit Blick auf die Landschaft. Die neuen Zimmer sind nach der ladinischen Sprache benannt, einer Kultur, der die Familie der Eigentümer sehr nahesteht. So sind die vier „Te Bosch“-Zimmer eine Hommage an den Wald, welcher das Interior prägt. Jedes von ihnen bietet einen verglasten Innenhof: ein privater Raum, der zu jeder Jahreszeit zugänglich ist und Licht und Natur in das Zimmer bringt. Die Vegetation des Innenhofs, die Präsenz einer Birke und der Blick in den Himmel werden zu einer neuen Erfahrung für den Betrachter. Im Winter kann der Gast von beiden Seiten des Zimmers den Schnee fallen sehen und das Gefühl haben, mitten in einem Bergwald zu sein. In Sommernächten kann man auf Hängebetten mit Doppelschlafsäcken im Freien schlafen und den Sternenhimmel bewundern, da es in Sichtweite keine künstliche Lichtquelle gibt.

In den fünf „Te Aga“-Zimmer, die dem Element Wasser gewidmet sind, befindet sich ein steinerner Brunnen, aus dem reines Bergwasser aus einer Quelle aus 3.500 Metern Höhe sprudelt. Einen Mehrwert, den das Hotel anbietet, um die Verwendung von Plastikflaschen zu vermeiden. In allen Zimmern wird Eichen- und Lärchenholz aus dem Fassatal verwendet, sowohl für den Fußboden als auch für das Mobiliar.

Seeblick: Hygge reloaded

An einem Ende des Gebäudes, an der höchsten „Spitze“ der Fassade, befindet sich die zweistöckige Suite. Der Schlafbereich befindet sich im Erdgeschoss, in einem Bereich, der um drei Stufen abgesenkt ist, um mehr Intimität zu schaffen und dem Raumvolumen Bewegung zu verleihen. Das Obergeschoss hingegen ist ganz der Entspannung gewidmet: Die Sauna, die emotionale Dusche und der Wellnessbereich nutzen das Volumen des typischen Satteldachs und bieten einen prächtigen Blick auf den Wald.

Eine Sauna in den Bäumen

Die neue Sauna ist eine erhöhte Konstruktion, die den Blick auf die Baumkronen freigibt. Ganz aus Holz, außen mit Lärchenholz und innen mit schwarzem Wachs behandelter Fichte verkleidet, fügt sie sich in den Wald ein und bietet sowohl von den Innenfenstern als auch von einer Seitenterrasse aus einen beeindruckenden Blick auf ihn.

Sie ist über einen Steg zu erreichen, der die darunter liegende Wiese frei lässt (wo übrigens jedes Jahr die berühmte Langlaufveranstaltung „Marcialonga“ vorbeiführt). Der Zugang zur Sauna ist auch im Winter nur von außen möglich: eine Entscheidung, die einen starken und direkten Kontakt mit der Natur fördern soll.

Materialien und Baulösungen

Das Gebäude ist aus Stahlbeton gefertigt. Ein Teil des Daches der Erweiterung ist begrünt, da die Struktur teilweise in den Hang integriert ist.

Dies ist eine Lösung, die wir vor allem für Hotels vorschlagen, wo wir es oft mit großen Kubaturen zu tun haben„, unterstreicht Stefan Rier. „Die Entscheidung, einen Teil der Struktur zu integrieren, reduziert das Volumen und ist eine überzeugende Lösung, insbesondere in attraktiven Bergregionen wie den Dolomiten.

Ausstattung und Stoffe

Alle Einrichtungsgegenstände sind aus astigem Eichenholz nach Maß gefertigt, eine Wahl, die die grüne Orientierung des Hotels und die Verbindung zur alpinen Tradition widerspiegelt. Auch bei den Formen der Möbel wurde die Kontinuität des lokalen Stils gesucht. Es dominieren helle, natürliche Farben, flankiert von Grün, das an den Farbton des Kiefernwaldes vor den Zimmern erinnert.

Die Zukunft

Für die Zukunft sieht der Projektentwicklungsplan den Bau weiterer Guesthouses in der Silhouette der Berge und eines neuen Wellnessbereichs vor. Parallel dazu wird auch das Hauptgebäude umgestaltet werden. Insbesondere wird die Fassade mit einer Holzstruktur neu gestaltet, die an das Profil der Bergspitzen erinnern soll. Um die wahrgenommene Volumetrie und die Umweltauswirkungen des Eingriffs zu verringern, ist außerdem geplant, das Erdgeschoss zu vergraben und so eine Hügellandschaft zu schaffen, in der sich die neuen unterirdische Einrichtungen befinden werden.

Text: Laura Ragazzola


Bautafel

Olympic Spa Hotel

Standort: S.da de Ciarlonch, 5, 38036 San Giovanni di Fassa – Vigo, Trentino (Italien)
Bauherr: Familie Pellegrin
Typologie: Hotel

Architektur: noa
Fläche: 1.160 m²
Volumen: 5.100 m³
Bauzeit: September 2021 – Januar 2023


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