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Continental Unternehmenszentrale von Ippolito Fleitz

Büro | Hannover | Ippolito Fleitz Group
Continental Unternehmenszentrale

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Da die ursprüngliche Konzernzentrale zu klein geworden war, entschied sich Continental für einen Neubau am Stadtwald von Hannover. Der Gebäudekomplex wurde im Dezember 2023 nach fünfjähriger Bauzeit eröffnet und bietet rund 2400 Beschäftigten der Konzernfunktionen sowie der Unternehmensbereiche Tires und ContiTech eine neue Arbeitswelt. Ippolito Fleitz gestalteten hier die Arbeitsbereiche, das Restaurant und die Cafeterien. Die Werte von Continental übersetzten die Planer in eine großzügige und differenzierte Arbeitswelt, die die Anforderungen an Agilität und starker Identität gleichermaßen erfüllt. Mit dem flexibel und modular aufgebauten Raumkonzept bleibt Continental auch in Zukunft beweglich.

Mit dem neuen Campus fokussiert Continental auf Vernetzung, flexible Zusammenarbeit und Kommunikation über Abteilungsgrenzen hinweg. Der von HENN gestaltete Komplex verbindet zwei Gebäudeteile, die durch eine achtspurige Straße getrennt werden, über eine 71 Meter lange Brücke. Über den sogenannten „Loop“ – als Continental-gelbes Band nach innen und außen sichtbar – werden verschiedene Raumtypologien miteinander vernetzt.

Diese Idee setzen Ippolito Fleitz bei der Erschließung der Arbeitswelten fort, indem sie die zentralen Wege entlang der inneren Fassade verlagern. Es entsteht eine große kompakte Fläche fast über die gesamte Gebäudetiefe, die diverse freistehende Module in überschaubare und erfahrbare Nachbarschaften untergliedern. So entfaltet sich eine Landschaft aus unterschiedlichen Arbeitsplatztypologien: von dynamischen Orten des Austauschs und der Begegnung hin zu Orten der konzentrierten Arbeit und des Rückzugs. Die einzelnen Inseln halten großzügig Abstand zu ihren Nachbarn, so dass sich immer wieder neue und überraschende Sichtachsen bis nach draußen ergeben. Die Wege sind so ausgerichtet, dass sie immer auf ein Ziel zuführen, sei es ein Kommunikationsspot oder ein Ausblick in die Natur.

Die zentralen Wege entlang der Fassade rahmen dunkle Teppichflächen und eine von einer Licht-Voute begleitete, abgeschrägte Decke, die für klare Orientierung sorgen. Filterelemente und Blenden an den Schreibtischen bilden eine Pufferzone in Richtung der Arbeitsbereiche. Die Tischaufsätze sorgen für Diskretion, sind mit ihren Ablageflächen aber gleichzeitig Ankommenspunkte und eine Einladung zur Kommunikation.

Um möglichst flexibel auf die Anforderungen in den einzelnen Abteilungen und Bereichen reagieren zu können, haben die Planer ein eigenes Raum-im-Raum-System entwickelt. Die Modul-Boxen gibt es in verschiedenen Konfigurationen in unterschiedlichen Größen und Ausstattung: von der Telefonbox bis zum großen Besprechungsraum. Egal, welche Funktion gerade bedient wird: Alle Boxen bieten einen hohen Schallschutz nach außen und eine geräuschlose Lüftung nach innen und sorgen so für hervorragende Arbeitsbedingungen. Den Modul-Kanon komplettieren Alkoven, Sitznischen, Arenen und verschiedene Lounges. Diese Module und die eigentlichen Arbeitstische organisieren Ippolito Fleitz auf den einzelnen Ebenen zu immer neuen Landschaften, die keinem festen Raster folgen, sondern auf die jeweiligen Anforderungen abgestimmt werden. Statt serieller Tischreihen entstehen Communities in kompakten Raumabschnitten, die mit ihren Nachbarn in Beziehung treten.

Restaurant „Spring Feast“ Chaohu

Visuelle Brücken entstehen auch an den Besprechungsräumen, deren Böden häufig aus dem Inneren in die Wegebereiche überlappen. Viele Teppichböden sind dabei als gelb-oranger Farbverlauf ausgeführt – ein Bild mit einer hohen Dynamik und gleichzeitig ein Beispiel, wie mit der CI-Farbe von Continental farbliche Akzente gesetzt werden. Die Markenbotschaft wirkt hier nicht plakativ, sondern punktuell und damit umso intensiver.

Die Modi der Arbeit befinden sich in einem permanenten Wandel, auf die die Architekten mit flexiblen Raumkonzepten reagieren. Der konstruktive Aufbau der Continental-Arbeitswelten reduziert deshalb die baulichen Eingriffe auf das nötigste. Ziel ist es, die Büroumgebung mit minimalinvasiven Eingriffen an neue Anforderungen anzupassen. Zukunftsfähig ist auch der Nachhaltigkeitsanspruch von Continental, die mit dem Campus „DGNB Platin“-Status anstreben. So kommen vegane Leder, ein Produkt von Continental, zum Einsatz und die thermische Bauteilaktivierung der Decke sorgt für beste Energieeffizienz.

Formensprache, Material- und Farbauswahl zahlen ein auf die Ausrichtung von Continental als innovatives Technologieunternehmen und wichtiger Partner der Mobilitätsindustrie. Präzise wie die technischen Lösungen von Continental folgen viele Formen klaren Geometrien, von den polygonalen Blenden an den Arbeitsplätzen bis zum Raster der Decken oder den eingelassenen Teppichfeldern. Dazwischen entstehen Orte, die dem Ungeplanten Raum geben. Denn so manche Nobelpreis-Idee ist am Kopierer oder in der Kaffeeecke entstanden. Innovation braucht auch den Zufall und die spontane Begegnung. Deshalb ist das Angebot an Kommunikationsorten groß und vielfältig.

Wo Kaffee ist, wird auch gesprochen. Und Kommunikation ist – siehe oben – auch ein Innovationstreiber. Demensprechend sind das Restaurant wie auch die Cafeterien in den beiden Gebäudeteilen als hybride Orte gestaltet. Hier finden die Mitarbeitenden nicht nur während der Pausenzeiten den passenden Platz, sondern das differenzierte Sitzplatzangebot empfiehlt sich auch als Abwechslung zum eigenen Schreibtisch. Ob auf dem hochgepolsterten Abteilsitz im Restaurant oder auf einem Platz direkt im Trubel des Atriums, ob mittendrin, ob versteckt in einem Alkoven oder nur leicht geschützt hinter durchlässigen Lamellen – jeder sucht und findet seinen kreativen Moment an einem anderen Ort. Im Restaurant erlauben außerdem mobile Trennwände, eine unterschiedliche Aufteilung der Fläche, von groß für Events bis klein für den Restaurantbetrieb.


Bautafel

Bauherr: Continental AG
Standort: Hannover, Germany
Bauzeit: 2018–2023
Freiflächen im Bürobereich: 10.200 m², 1.200 Schreibtische
Besprechungsräume: 3.155 m², 60 Einheiten, 612 Plätze
Restaurant: 920 m², 300 Plätze
Cafeteria Nord: 450 m², 72 Plätze innen, 49 Plätze außen
Cafeteria Süd: 280 m², 93 Plätze

Architektur: HENN
Technische Gebäudeausrüstung: Fact
Lichtplanung: a·g Licht
Holzbau: Jäger Ausbau GmbH

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