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Wohnanlage Silberdistelstraße München von Meyer Karlhuber

Wohnen | München | Meyer Karlhuber
Wohnen mit KlimaKulturKompetenz

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Die Wohnanlage Silberdistelstraße zeigt, wie der Bestand bei begrenztem Budget angemessen modernisiert, nachverdichtet und aufgewertet werden kann. Die vier Gebäude mit 138 Wohnungen liegen in der Mitte der Siedlung Blumenau, einer von Zeilenbauten und Wohnhochhäusern charakterisierten Parkwohnanlage der 1960er-Jahre am westlichen Stadtrand Münchens. Errichtet wurden sie durch die „Baugenossenschaft München von 1871 e.G.“ mit dem Ziel, qualitätvollen und bezahlbaren Wohnraum für eine breite Bevölkerungsschicht zur Verfügung zu stellen.

Das Thema ist in München heute so aktuell wie damals, der Mangel an kostengünstigen Wohnungen ist eklatant. So lag es nahe, neben der Sanierung und Aufstockung der Bestandsgebäude F2 und F3 zwei weitere Nachverdichtungsmaßnahmen zu beauftragen: den Ersatz des viergeschossigen Punkthauses durch ein neungeschossiges Wohngebäude (F1) sowie den viergeschossigen Neubau (N1) an der Krokusstraße. Als langgestreckter Riegel nutzt dieser einen Teil der ehemaligen Parkplatzfläche. Die 16 Wohnungen von 55 bis 116 m2 Wohnfläche verteilen sich auf die drei Obergeschosse, während das Erdgeschoss Pkw-Stellplätze sowie Fahrradräume und eine Werkstatt aufnimmt. Im Untergeschoss wurde die bestehende Tiefgarage ersetzt, doch insgesamt reduziert das neue Mobilitätskonzept die Pkw-Plätze zugunsten von 356 Fahrradstellplätzen.

Gestalterisch passt sich der Neubau dezent an den Bestand und dessen bauzeitliche Architektursprache an, mit einer Lochfassade, ähnlichen Fensterformaten und dem flach geneigten Dach mit knappem Überstand. Die großzügigen, durchlaufenden Balkone setzen einen zeitgemäßen Kontrapunkt, ebenso wie die größeren Fenster der lichtdurchfluteten Innenräume. Als massiver, monolithischer Mauerwerksbau aus Wärmedämmziegeln und mineralischem Dickputz ist die Konstruktion robust und langlebig, sie reduziert Bewirtschaftungskosten und wartungsintensive Technik.  

Im Bestandsgebäude F2 am Südrand des Grundstücks wurden zum einen die Bäder, Schächte und Haustechnikanlagen saniert. Zum anderen verbessern die neuen verglasten Außenaufzüge an den Hauszugängen die Erschließung. Alle Bauarbeiten erfolgten im bewohnten Zustand.

Die Aufstockung führt die Bestandsarchitektur fort und kombiniert sie mit den gestalterischen Elementen des Neubaus: den großzügigen Fensterformaten und auskragenden Balkonen – im Gegensatz zu den bauzeittypischen Loggien der unteren Etagen. Unterschiedliche Putzstrukturen differenzieren subtil Bestand und Ergänzung. Das neu entwickelte Farbkonzept der Fassaden betont die Hauseinheiten und stärkt die Adressbildung.

Auf den Dächern beider Baukörper ist eine Photovoltaik-Anlage installiert. Dank Mieterstrom-Modell liefert sie den vor Ort produzierten Strom preisgebunden und kostengünstig direkt in die Wohnung.

In den Gebäuden F2 und N1 sind im ersten Bauabschnitt 28 neue Wohneinheiten entstanden. Zudem wird auch das direkte Wohnumfeld aufgewertet und die Aufenthaltsqualität verbessert. Die Anlage ist geprägt vom gewachsenen Baum- und Gehölzbestand, der weitestgehend erhalten bleibt. Als neu geschaffene Angebote laden im nördlichen Bereich des Grundstücks ein offener holzverkleideter Pavillon sowie die angrenzenden Urban Gardening-Hochbeete die Bewohner zu gemeinsamen Aktivitäten ein. 
Die weiteren Baumaßnahmen sind in der Ausführung (F1) beziehungsweise in der Planung (F3).

Das Projekt erhielt von der Bayerische Architektenkammer zwei Auszeichnungen des neuen Labels KlimaKulturKompetenz in den Kategorien Klimaanpassung und Flächensparen.

Text: Claudia Fuchs


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