Das Gebäude entstand 1963 als Hauptverwaltung für die damalige Portland-Zementwerke Heidelberg AG nach den Plänen des Münchner Architekten Prof. Josef Wiedemann. Er schuf ein vertikales, kompaktes Bürohaus auf Basis der Grundeinheit Arbeitsplatz.
Den Umbaumaßnahmen kam entgegen, dass eine klare geradlinige Architektur vorlag, anpassungsfähig an heutige Anforderungen. Andererseits gab es aber auch Gebäudebereiche und Details, die aktuellen Ansprüchen nicht mehr entsprachen: Ein Vorplatz, der – eingerahmt von beengenden Böschungen – als Parkplatz genutzt wurde und abends dunkel und abweisend wirkte, ein klimatisch unzumutbarer Windfang mit engen Durchgängen, eine die Eingangshalle trennende raumhohe Sicherheitsanlage, dunkle Wandbekleidungen aus Mooreiche, eine offene Betonwabendecke, zu wenig und schlecht platziertes Kunstlicht, eine abweisende Pförtnerloge, enge dunkle Aufzüge sowie düstere Erschließungszonen und Flure.
Nach dem Umbau des Heidelberger Büros CUT GmbH ist der Vorplatz heute autofrei, die parkähnliche Außenanlage vom Gebüsch befreit, topografisch geweitet und teilweise umgestaltet. CUT plädierte für den Erhalt des Vordachs in Betonfaltkonstruktion, sah aber eine Erneuerung und Optimierung der Eingangssituation und des Windfangs vor. Das vorhandene Wasserbecken brauchte nur freigelegt, saniert und mit niedrigen Springbrunnen revitalisiert werden. Für Vorplatz, Vordach, Treppenaufgang und den neu gebauten Windfang wurde ein inszenierendes und verbindendes Lichtkonzept geplant, das in der Eingangshalle und dem zentralen Treppenhaus seine Entsprechung findet.
Die Eingangshalle wurde dagegen vollkommen neu organisiert. Die Pförtnerloge wich notwendigen Gästetoiletten, während nun an einem hell glänzenden und blumengeschmückten Tresen in der Mitte der Halle der Empfang der Gäste stattfindet. Die räumliche Teilung der alten Halle durch eine Sicherheitsanlage wurde aufgehoben und durch neue Sicherheitsschranken in den oberen Stockwerken ersetzt. Die bisher in der Halle verstreut ausgestellten Römerfunde wurden im Untergeschoss kompakter als Ausstellung zusammengefasst.
Eine große Scheibe bildet die Rückwand des gläsernen und hinterleuchteten Empfangstresens, in die das Logo des Unternehmens graviert ist, das via LED-Kanten in der Logofarbe Grün leuchtet und dem Besucher noch einmal aufzeigt, wo er sich befindet. Neben dem Tresen liegt der neue Wartebereich mit Sesseln und Lektüre. Hier wurde auch ein Bildschirmband in die neue Wandverkleidung eingelassen, der den Gast in wechselnden Fotos und Grafiken über die Unternehmensziele und -erfolge informiert.
Helle und moderne Materialien, vor allem aber eine akustisch wirksame Decke mit einer flächenbündig integrierten Sonderbeleuchtung, die eine Vielzahl von Lichtszenarien erlaubt, geben der Halle eine zeitgemäße Ausstrahlung, eine klare Formensprache sowie auch die Möglichkeit, sie in Verbindung mit unsichtbar integrierter Medientechnik als Raum für besondere Veranstaltungen zu nutzen.
Der aufwendige ursprüngliche Betonwerksteinboden wurde erhalten und saniert. Über dem zentralen Treppenhaus wurde im 5. Obergeschoss eine Lichtdecke integriert, die wie eine echte Tageslichtkuppel wirkt und funktioniert. Die Erneuerung der Aufzugsportale ergibt gleichzeitig ein leuchtendes farbiges Stockwerk-Leitsystem.
Im folgenden zweiten Bauabschnitt wurden, ebenfalls unter Leitung des Heidelberger Büros CUT GmbH, die Mitarbeiter-WCs, Kopierräume und Garderoben grundlegend saniert. Flure und Bürozugänge erhalten mit Glastüren und Oberlichtern nunmehr Tageslicht und wirken dank eines neuen Kunstlichtkonzepts freundlich und transparent.
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