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Sanierung und Erweiterung der Sonnenlugerschule in Mengen

Öffentliche Gebäude | Mengen | dasch zürn + partner
Sonnenlugerschule Mengen

Firmen im Artikel

dasch zürn + partner sanierten die Sonnenlugerschule in Mengen und erweiterten den Bestand um einen eingeschossigen Anbau mit offener Lernlandschaft.

Die denkmalgeschützte 50er-Jahre-Schulanlage des Architekten Ernst Breitling wurde umfassend saniert und zu einer Gemeinschaftsschule erweitert. Die charakteristische offene Erschließung der eingeschossigen Klassenpavillons und WC-Gebäude unter dem bestehenden Vordach wurde beibehalten. Die Sanierung erfolgte in enger Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt. Neben den denkmalpflegerischen Belangen mussten auch alle energetischen, bauphysikalischen und raumakustischen Anforderungen eingehalten werden.

Mit dem Abbruch der beiden Erweiterungspavillons, Baujahr 1980, konnte die denkmalgeschützte Pavillonanlage in ihren Originalzustand zurückgeführt und Platz für einen Erweiterungsbau geschaffen werden.

Der Erweiterungsbau für die Sonnenlugerschule ist als eingeschossiges Lernhaus im Sinne einer offenen Lernlandschaft konzipiert. Die Unterrichtsbereiche werden um Aufenthalts-, Ruhe- und Kommunikationsbereiche ergänzt. Vielfältige Sichtbeziehungen unterstützen das offene Gemeinschaftsschulkonzept.

Statement der Projektleiterin Bianca Schuh

„Pädagogische Konzepte brauchen unterstützende Räume, Räume, die auf unterschiedliche Lernphasen und Lernbedürfnisse eingehen, die neue Lernerfahrungen zulassen und Freiraum für Kreativität bieten. Diese Anforderungen wurden von uns als Architekt*innen kreativ umgesetzt. Flexible Einrichtungen der Lernateliers ermöglichen unterschiedlichste Unterrichtsformen. Offene Lernateliers verbinden die geschlossenen Lernateliers (Klassenräume) als erweiterte Flurbereiche mit hoher Aufenthaltsqualität. Diese können von den Schülern situativ für Einzel- oder Gruppenarbeit genutzt werden. Erschließungszonen und Aufenthaltsbereiche sind integrale Bestandteile der Lernlandschaft. Die Inputräume sind akustisch von den Lernateliers abgetrennt. Doch die Möglichkeit der Einsehbarkeit ist sowohl von den Lernateliers als auch vom Flur ausgegeben. Die Möbellösungen sind zum Teil vom Schreiner maßgeschneidert sowie vom Hersteller VS erhalten. Jedes Kind hat einen Einzelarbeitsplatz und ein Fach im Schrankmöbel.

Bild: dasch zürn + partner |POHL PHOTOGRAPHY (Tom Pohl) | Bianca Schuh (Architektin)

Die Farbe Grün wurde gewählt, um Innen- und Außenräume zu verbinden. Grün wirkt erfrischend und belebend. Lebensfreude und Lernbereitschaft, heißt es, werden durch diese Farbe gesteigert. Bereiche aus mattem Grün strukturieren den Grundriss und sorgen für Akzentuierungen. Ästhetische Sichtbetonwände und ein durchgängiger Linoleum-Boden geben den Räumen optisch Klarheit, Halt und wirken stimmig im Gesamtkonzept. Die Räumlichkeiten sind durch maßgefertigte Fachschrankwände aus Holz getrennt, die mit geschlossenen und offenen Fächern flexibel nutzbar sind und Stauraum für Lernmittel bieten.“

Statement von Schulleiter Joachim Wolf

„Das neu gebaute Lernhaus bietet ideale Voraussetzungen für das individualisierte Lernen in der Gemeinschaftsschule. Die Cluster aus Lernateliers, offenen Lernateliers und Inputräumen geben sowohl individuellem Lernen als auch Inputphasen in kleinen Schüler*innen-Gruppen den benötigten Raum. Kooperatives Lernen findet in den großzügig konzipierten und klug konstruierten offenen Lernateliers seinen Platz. Für Coaching-Gespräche und die Förderung inklusiv beschulter Schüler*innen können die kleineren Inputräume ebenfalls gut genutzt werden. Ein kleiner Lehrer*innen-Stützpunkt ermöglicht konzentriertes Arbeiten vor Ort.

Bild: privat | Joachim Wolf (Schulleiter der Sonnenlugerschule Mengen)

Die Möbel und Fensterbänke aus Holz strahlen Wärme aus und bieten in Kombination mit den Wänden aus Sichtbeton eine moderne Lernatmosphäre. Die Konzeption der Ablageschränke hat sich als ideal erwiesen und wurde inzwischen in alle Klassenzimmern der Sonnenlugerschule übertragen. Insgesamt war der intensive Austausch zwischen Schulträger, Architekturbüro, ausführenden Firmen und Schule sicher ein entscheidender Gelingensfaktor, denn nur so konnte nach vielen Entwürfen und Optimierungen letztendlich ein Gebäude entstehen, in dem alles am richtigen Platz ist.

Im Zuge der Erweiterungsarbeiten haben wir uns entschlossen, das Lernhaus sofort und komplett digital auszustatten. Die bauseitig erfolgte Verkabelung ermöglichte die anschließende Hardwareausstattung aus dem Schulbudget mit Nahdistanzbeamern, Soundsystem und Dokumentenkameras. Ein Arrangement, das sich bewährt hat und ebenfalls auf alle Räume der Schule übertragen wurde. Obwohl die Überzeugung von Beginn an da war, stellte sich diese Ausstattung ab März 2020 und den folgenden Schulschließungen in Zuge der Pandemie als wahrer Segen und echter Standortvorteil heraus. Im offenen Lernatelier haben die Schüler an Steharbeitsplätzen die Möglichkeit, über ihren eigenen Account am PC zu arbeiten. Die Recherche im Internet, das gezielte Abrufen von ausgewählten Erklärvideos, das selbstständige Erstellen von Präsentationen oder die Arbeit mit der schuleigenen Lernplattform ist für die Schüler alltägliche Routine.“


Baudaten zur Sonnenlugerschule Mengen

Wettbewerb 2015: 1. Preis
Bauherr: Stadt Mengen
Standort: Schulstraße 18 bis 24, 88512 Mengen
Fertigstellung: 2019
Leistungsumfang: 1 – 9
Team: Helmut Dasch, Bianca Schuh, Ellen Römhild, Heribert Pfaus (LPH 8-9)

BGF: 1.900 m²


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