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Sanierung, Umbau und Erweiterung Landratsamt Garmisch-Partenkirchen

Behörde / Büro | Garmisch-Partenkirchen | aichner kazzer architekten
Landratsamt Garmisch-Partenkirchen

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Das Landratsamt in Garmisch-Partenkirchen wurde im Rahmen einer Neuordnung der Behörde saniert und erweitert. Die Behörde ist auf 5 Gebäude verteilt, die sich im Ortskern von Garmisch-Partenkirchen um eine Piazetta gruppieren.

Die Bauteile A, B, E und D des Ensembles bleiben erhalten. Das Gebäude C wurde abgebrochen und an gleicher Stelle ein zeitgemäßer Neubau errichtet. Die Eingänge und Wegeverbindungen zwischen den einzelnen Gebäuden werden durch eine Neukonzeption der Freiflächen betont. Die Maßstäblichkeit des Gebäudeensembles wird durch die Gliederung des Neubaus in miteinander verschränkte drei- bzw. viergeschossige Volumina gewahrt. Die Vermittlung zum Bestandsgebäude B wird durch einen dreigeschossigen Verbindungsbau hergestellt. Das Landratsamt wird über den neu geschaffenen Hauptzugang im Neubau vom Platz her erschlossen.

Bauteil A

Das Gebäude A ist das ursprüngliche Hauptgebäude des Landratsamtes am Standort und ist als Einzeldenkmal eingetragen. Es handelt sich um ein zweigeschossiges Amtsgebäude mit ausgebautem Mansarddach, das 1914 geplant und 1915 errichtet wurde. Die Planung erfolgte daher in enger Abstimmung mit den Zuständigen für die Denkmalpflege, so dass die charakterbildenden Merkmale des Hauses auch nach der Sanierung erhalten blieben.

Der denkmalgeschützte Altbau wurde vollständig saniert. Das Dachgeschoss des Gebäudes blieb dabei größtenteils unverändert, wurde jedoch als Dachspeicher nutzbar gemacht.
Die größere Treppe zum ehemaligen Speicher, welche aus denkmalpflegerischer Sicht hohen Wert hat, blieb erhalten und wurde saniert.

Im Zuge der Sanierung des Landratsamtes waren einige Maßnahmen erforderlich, um den aktuellen Vorgaben des Brandschutzes nachzukommen. Die Putzfassade wurde ausgebessert und neu gestrichen. Dazu wurden im Vorfeld Untersuchungen und Bemusterungen durchgeführt, mit der Absicht, sich der ursprünglichen Gestaltung der Fassade wieder anzunähern.

Die Bestands-Holz-Kastenfenster wurden, soweit möglich, überarbeitet und ertüchtigt. Sämtliche Heizungs-, Wasser-, Elektro-, Daten- und Versorgungsleitungen wurden komplett erneuert, der gesamte Sanitärbereich neu organisiert und in jedem Stockwerk übereinander liegend angeordnet. Zudem wurde hier ein rollstuhlgerechter Personenaufzug eingebaut.
Alle Oberflächen wurden denkmalgerecht saniert oder ersetzt.

Bauteil B

Das Gebäude B wurde als Kreisverwaltungsgebäude im Jahr 1959 errichtet. Es besteht aus Keller, Erdgeschoss, 1. und 2. Obergeschoss, sowie – vor Baubeginn – einem teilweise ausgebauten Dachspeicher.

Im Zuge der Umbaumaßnahmen erhielt das Gebäude eine Aufstockung auf dem 2.OG als Holzkonstruktion in Elementbauweise. Dazu wurde der bestehende Dachaufbau abgetragen und durch einen neuen Aufbau mit Dämmschicht und Leichtbeton mit einer umlaufenden Attika ersetzt. Auf dieser neuen Deckenplatte entstand ein von den Gebäudekanten zurückgesetztes Laternengeschoss als Holzkonstruktion in Elementbauweise mit einem flach geneigten Dach und einer umlaufenden Vordachzone.

Die Treppe zum ehemaligen Dachgeschoss wurde abgebrochen und durch eine neue Treppe in Stahlbeton ersetzt.

Die Putzfassade wurde ausgebessert und mit überarbeitetem Farbkonzept neu gestrichen. Die Holzfenster, große Schwingfenster aus der Entstehungszeit, wurden, soweit möglich, überarbeitet und ertüchtigt.

Der gesamte Sanitärbereich wurde neu organisiert. Zur Führung der Installationen wurden die entsprechenden Deckenfelder aus Lenz-Seibert-Hohlbalkendecken abgebrochen und durch Stahlbetondecken ersetzt. Die Wände der Flure und des Haupttreppenhauses waren im Bestand mit einem Stuccolustro Veneziano versehen. Dieser wurde aufwendig erneuert.

Bauteil C

Das Gebäude C wurde abgebrochen und an gleicher Stelle ein zeitgemäßer Neubau errichtet. Den Architekturwettbewerb dazu gewann 2009 das Architekturbüro Schwinde. Das Büro aichner kazzer architekten übernahm die LP 6-9.

Das Landratsamt wird über den neu geschaffenen Hauptzugang im Neubau vom Platz her erschlossen. Eine großzügige, natürlich belichtete Halle im Schnittbereich der beiden Gebäudevolumina bietet eine erste Orientierung. Flure und Besprechungsräume sind zur Halle hin angeordnet und bieten vielfältige Blickbeziehungen über alle Geschosse. Das Erscheinungsbild im Inneren des Gebäudes ist von gestockten Sichtbetonflächen und kontrastierenden Wandvertäfelungen aus Lärchenholz geprägt. Das Erdgeschoss als Gebäudesockel wird durch eine vorgehängte Fassade aus gestockten Stahlbetonfertigteilen betont. Nach oben hin ist die Fassade mit mineralischen Dämmplatten ausgestattet und in Anlehnung an traditionelle Handwerkstechniken mit einem Waschputz versehen. Asymmetrisch um die Fenster angeordnete Faschen verstärken die Dreidimensionalität der Lochfassade.


Bauherr: Landkreis Garmisch-Partenkirchen
Architekt: aichner kazzer architekten PartGmbB mit Schwinde Architekten
Bearbeiter*innen: Holger Fehse, Kim Schürmann, Thomas Schmid, Enrica Ferrucci, Beate Häuser, Ellena Kazzer,
Landschaftsarchitekt: Lex Kerfers Lanschaftsarchitekten GbR
Bauleitung: aichner kazzer architekten PartGmbB
Statik: Schwind Ingenieure GmbH & Co. KG

Standort: Olympiastraße 10, 82467 Garmisch-Partenkirchen
Leistungsphasen:   Bauteil A LP 2-9 Sanierung, Bauteil B LP 4-9 Sanierung + Aufstockung, Bauteil C LP 6-9 Neubau (LP 1-5 Schwinde Architekten)

BGF: 10.358 m² gesamt
Baukosten: 14,77 Mio. € brutto
Bauzeit: Bauteil A 2018-2021, Bauteil B 2015-2017, Bauteil C 2011-2015


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