Im bayerischen Ansbach entstand nach Plänen von Simson | aichner kazzer architekten der Neubau für das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten als Holzbau.
Nach dem Abbruch des Bestandsgebäudes entstand an gleicher Stelle der Neubau des Amtsgebäudes als Zentralbau mit Innenhof. Das Gebäude vermittelt zwischen den umliegenden Bebauungen (Bildungsareal, großteiliges Gewerbegebiet mit Brückenzentrum, kleinteilige Wohnbebauung). Es bildet einen kompakten Baukörper am Grünzug des Hennenbachs und öffnet sich zum parkähnlichen Baumbestand im Süden.
Der Eingang des Amtes orientiert sich zur Mariusstraße und zu den Gebäuden des Grünen Zentrums. Die Mariusstraße soll als zentrale Erschließungsachse des Grünen Zentrums erkennbar werden, an der sich die einzelnen Bauten und Funktionen aufreihen.
Zwischen Amtsgebäude und bestehender Landwirtschaftsschule wurde ein halböffentlicher Platz mit Besucherparkplätzen, Anlieferungsbereichen und Außensitzen gestaltet.
Der Neubau passt sich durch einen Niveausprung von 70 cm im Erdgeschoss an das natürliche Gefälle des Geländes an. Der Eingangsbereich mit Empfang und Treppe ist Teil des Treppenraums. Von diesem öffnet sich über eine kurze Treppe im Erdgeschoss das Foyer zum Innenhof und in der Verlängerung zum Grünzug im Süden. An dieses Foyer sind im Süden mit Bezug zum Grünzug der teilbare Veranstaltungsraum und der Sozialraum angegliedert. Foyer, Sozialraum und Veranstaltungsraum können über großzügige Türen zu einer Einheit zusammengefasst werden. Diese bildet einen Raumverbund zwischen Innenhof und Grünzug, der bei Veranstaltungen genutzt werden kann. Durch die Anordnung auf dem tieferen Erdgeschossniveau haben diese Räume eine größere Raumhöhe.
Über die offene Treppe im Eingangsbereich wird der Beratungsbereich im ersten Obergeschoss und die Büroräume in den Obergeschossen erschlossen. Dort dient die aufgeweitete Flurzone vor den Beratungszimmern als Wartebereich für die Besucher. Sie öffnet sich zum Innenhof und Grünzug.
Die Nutzer wurden von Anfang an in den Entwurfsprozess eingebunden. Die speziellen Anforderungen an einzelne Räume wurden abgefragt und abgestimmt.
Das Gebäude ist in Abstimmung mit den Behindertenbeauftragten der Stadt Ansbach und des AELF Ansbach barrierefrei ausgebildet.
Holzbau
Das Gebäude ist als Holzhaus auf Stahlbetonbodenplatte konzipiert. Die tragenden und aussteifenden Innenwände und Decken sind aus Massivholz, die tragenden Außenwände aus gedämmten Holzrahmen. Der Aufzugsschacht und die Treppenläufe sind in Massivholz mit Brandschutz-Trockenbauverkleidungen ausgebildet. Das Dach ist als extensiv begrüntes Flachdach ausgebildet. Die Dämmung der Außenwände besteht aus nachwachsenden Rohstoffen (Holzfaser-Dämmplatten). Es wurden beim Bau keine Verbundstoffe verwendet. Die Materialien sind daher nach Ablauf der Nutzungsdauer lagenweise trennbar und einzeln recyclebar bzw. verwertbar.
Das Gebäude ist nach Passivhaus-Standard geplant. Die Anforderungen der EnEV und des EEWärmeG sind erfüllt. Eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist vorgesehen. Der Restheizbedarf wird über eine Luftwämepumpe und Fußbodenheizung gedeckt. Der Wirschaftlichkeitsnachweis des Passivhausstandards wurde erfolgreich geführt.
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ansbach
Standort: Mariusstraße 26, 91522 Ansbach
Bauherr: Staatliches Bauamt Ansbach
Architekt: simson | aichner kazzer architekten PartGmbB
Landschaftsarchitekt: Adler & Olesch Landschaftsarchitekten GmbH
Bauleitung: Holzinger Eberl Fürhäußer Architekten
Statik: Planungsgesellschaft Dittrich mbH
Leistungsphasen: 1-9
BGF: 3.740 m²
Baukosten: 8,9 Mio. € brutto
Planung: 2015-2018
Bauzeit: 2018-2021 (inkl. Abbruch Vorgängerbau)
