2002 konnte das Londoner Büro Foster + Partners die europaweite Ausschreibung für sich entscheiden und hat in der Folge die Villa mit Ateliertrakt von 1890 des Malers Franz von Lehnbach (1836-1904) auf der Nord-, West- und Ostseite mit einem dreigeschossigen Annex umbaut. Auf diese Weise wurden die ehrwürdigen Wohn-und Arbeitsräume des Künstlers inklusive Teile der historischen Fassade als »Haus im Haus« quasi selbst zum Ausstellungsstück. Dieser Umgang mit dem Bestand sowie die neue Präsenz des Museums im städtebaulichen Kontext sind dabei nur ansatzweise gelungen. Betrat der Kunstliebhaber seit 1929 das Museum durch eine verwunschene Gartenanlage im Stil der Villa Medici in Rom, befindet sich der Eingang heute in einer schlichten gläsernen Fuge zwischen Neu- und Altbau zum Königsplatz hin. Dies ist dem Besucherstrom von letztlich bis zu 400.000 Kunstinteressierten pro Jahr geschuldet. Dahinter öffnet sich eine stockwerkübergreifende großzügige Halle, die mit offener Treppenanlage als Verbindungsglied zwischen Restaurant, Shop, Garderobe, WC und Ausstellungsräumen fungiert und den Blick auf die ockerfarbene Südfassade der Villa freigibt. Seltsam mutet hier ein verglastes »Loch« auf etwa 4 m Höhe an, durch das Besucher neugierig auf andere Besucher herabblicken. Überdies verschwindet Lehnbachs Palazzo oben, wie abgeschnitten, ganz plötzlich in der Decke – der Dachabschluss der Villa sollte von außen weiterhin sichtbar bleiben.
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