Tatsächlich war reichlich Phantasie nötig, um die Chancen des Ortes wahrzunehmen: Die Lage unmittelbar an der Wiener Innenstadt ist exzellent, am Ostrand des Stadtparks, kaum 800 m vom Stephansdom entfernt, verkehrstechnisch optimal angeschlossen. Schon die erste Skizze des Architekten umreißt die geschwungene Bauform – der Name des Hauses war geboren: „Die Welle“.
Die Rahmenbedingungen für die Bauaufgabe an dieser Stelle waren extrem anspruchsvoll: Störungen des Hotelbetriebs waren zu vermeiden, die am Grundstück mehrspurig vorbeiführende Bundesstraße durfte nicht beeinträchtigt werden, die Funktion der öffentlichen Tiefgarage unter dem Grundstück war aufrecht zu erhalten. Auch die UNESCO hatte Mitspracherecht, lag das Bauvorhaben doch in der sogenannten Pufferzone zum Weltkulturerbe der Wiener Innenstadt.
Das Ergebnis ist ein „schwebender“ 8-geschossiger Bau, dessen S-förmige Fassadenlinie perfekt dem Straßenverlauf folgt. Der Neubau ist vollständig aufgeständert – mittels einer 6 m hohen „Tischkonstruktion“ über der Oberkante des Terrains. Die Lasten des Gebäudes sind über Stützpfeiler, die teilweise durch die beiden Geschosse der Tiefgarage geführt sind, in den Baugrund abgetragen. Lediglich zwei Kerne der vertikalen Erschließung sind bis ins EG geführt. Der Größere dient mit ca. 200 m2 als repräsentative Empfangshalle. Ab dem 1. OG ist ein von der Unterkonstruktion unabhängiger Raster für die Büros aufgesetzt, der variabel gestaltet werden kann und unterschiedliche Raumgrößen und -zuschnitte erlaubt. Im 1. und 2. OG weitet sich die Gebäudetiefe zum Hotel hin deutlich aus, um Konferenz- und Archivräume aufzunehmen. Im 3. und 6. OG ist der Neubau über verglaste Brücken an das bestehende RZB-Gebäude angeschlossen.
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