des italienischen Innenministeriums zu erfüllen und dabei trotzdem Designaspekte nie aus
den Augen zu verlieren.
„Der Umbau einer Caserma dei Carabinieri, also einer Polizeidienststelle, ist eine Aufgabe, die viel Geduld erfordert.“ Marzio Piazer muss es wissen. Er hat die Umgestaltung der historischen Polizeikaserne Oderzo geleitet. „Sie befindet sich in einem historischen Palazetto. So nennen wir in Italien große, repräsentative Stadthäuser. Das brachte drei besondere Anforderungen mit sich: Zum einen ging es um die Sicherheit der Beamten. Zum anderen um wichtige Gestaltungselemente. Und obendrein kommen die besonderen Bestimmungen des Innenministeriums für ein solches Bauvorhaben. Was vorher keiner ahnte: Jede dieser Aufgaben ließ sich mit Lochblech von MEVACO ganz hervorragend lösen!“ So wurden alle Fenster mit Lochblech in der Stärke 2 mm aus lackiertem Stahl versehen. „Damit entstand eine Art metallener Vorhang“, erklärt Marzio Piaser. „Niemand kann in die Räume eindringen oder gar hinein schießen. Das haben wir getestet. Dazu garantieren die Lochbleche den Angestellten eine gewisse Diskretion.“ In der Caserma dei Carabinieri arbeiten bis zu 30 Personen im Schichtdienst. Daher gibt es nicht nur Büros, sondern Zimmer mit Bädern, eine Mensa sowie Fernseh- und Gymnastikräume. „Das Ensemble befindet sich mitten im Stadtzentrum“, so Marzio Piaser. „Deshalb galt es, neben der Sicherheit auch die Aufrechterhaltung des historischen
Gesamteindrucks zu bewahren. Aus diesem Grund lackierten wir das Lochblech in der Farbe
„Marron Monteado“. Sie erinnert an wetterfesten Cortenstahl, der auf natürliche Weise rostet
und häufig bei historischen Gebäuden verwendet wird. Außerdem wurden sämtliche alten Gitter wieder in Stand gesetzt und ebenfalls mit Sicherheits-Lochbleche verstärkt. Lochblech
kam auch bei den Fenstern zum öffentlichen Wartesaal zum Einsatz, in der Außenmauer,
vor allem bei Türen zu Wohnungen, bei der zentralen Heizungsanlage und als Sichtschutz
zwischen den Unterkünften.“
Marizo Piazers Umbaustrategie folgt pragmatisch dem alten Lehrsatz vom „alten Wein in neuen Schläuchen“. Was bewahrt werden konnte, wurde bewahrt; anderes mit Lochblech in ein neues Gewand gesteckt. Ein eindrucksvoller Wandel gelang dem Architekten dabei am Eingang: Diese wird durch eine Schiebetür aus Gitter verschlossen, für den Publikumsverkehr gibt es eine Schwingtür. Sie ist vollkommen mit Lochblech verkleidet. „Dem ästhetischen Qualität des Materials entsprechend“, erläutert Marizo Piaser, „haben wir Lochblech auch im Verbindungsbereich zwischen historischen Gebäuden und den Anbauten verwendet, sowie bei den Verschlüssen der Kontrollposten.“ Was die faszinierende Vielfalt des Materials offen legt, und obendrein beweist, das Sicherheit und Design sich nicht widersprechen müssen.
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