Startseite » Themen »

Ruhe am Mittleren Ring

Themen
Ruhe am Mittleren Ring

Eine spezielle Schallschutzbebauung soll die Wohnsiedlungen am Mittleren Ring in München gegen Lärm abschotten und den gesamten Stadtteil aufwerten. Dabei erfüllt das monolithische, homogene Porenbeton-Mauerwerk der Neubauten alle Anforderungen der Wärmeschutzverordnung.

Der Mittlere Ring ist das Rückgrat des Straßenverkehrs in München. Er ist Startpunkt von fünf Autobahnen und der schnellste Zubringer zu allen wichtigen Verkehrsknotenpunkten der Stadt. Entsprechend hoch ist das Verkehrsaufkommen. Lange Staus sind vor allem während der Stoßzeit die Regel. Die Geräusche vorbeifahrender Autos ebben auch tief in der Nacht nie ab. Wer hier wohnt, hat sich längst daran gewöhnt. Aber das soll sich ändern: Wohnen am Ring ist der Titel eines Förderprogramms mit dem die Stadt München möglichst viele Bauherren und Eigentümer zur Verbesserung der Wohnqualität am Mittleren Ring gewinnen will. Spezielle Lärmschutzmaßnahmen sollen die direkt an den Ring angrenzenden Wohngebiete und deren Grünflächen zu einem attraktiven Standort aufwerten. Auch die Gewofag (Gemeinnützige Wohnungsfürsorge AG München) hat sich dieser Aufgabe gestellt. Die städtische Tochter verfügt über umfangreiche Liegenschaften am Ring, die durch die Verkehrssituation besonders belastet sind: Die zum Ring hin offene Zeilenbebauung lässt nämlich den Schall des Straßenverkehrs bis weit in die grünen Innenhöfe hinein vordringen. Die Nutzung der Gartenanlagen zwischen den Häusern ist dadurch erheblich beeinträchtigt. Die Verbesserung der Wohn- und Freiraumqualität dieses Standortes wurde durch eine sogenannte Riegelbauweise erreicht. Dabei werden
einzelne, relativ schmale Baukörper vor die rechtwinklig zum Ring hin angeordneten Bestandsbauten vorgesetzt. Sie schotten die dahinter liegenden Wohnanlagen und Innenhöfe ab. Insgesamt werden im ersten Bauabschnitt vier Riegel von jeweils 38 Metern Länge realisiert.

Die fünfgeschossigen Riegelbauten werden über Laubengänge erschlossen, die zum Ring hin orientiert sind. Wegen der Schallschutzwirkung ist dieser Bereich in voller Höhe verglast. An den Eingangsbereich schließen sich im Inneren der Gebäude die Funktionsräume an. Die Wohnräume öffnen sich hin zu den beruhigten Innenhöfen. Entstanden sind insgesamt fünfzig Wohneinheiten in unterschiedlicher Größe. Alle sind barrierefrei zugänglich, zehn Wohnungen wurden als Rollstuhl-geeignet ausgewiesen. Entsprechend den Vorgaben der Gewofag, monolithische Außenwandkonstruktionen umzusetzen, wurden alle vier Riegelbauten der Siedlung monolithisch ausgeführt. Verwendet wurde dabei der Ytong Stein λ = 0,12 W/mK, der einen hohen Dämmwert bei gleichzeitig guter Schalldämmung bietet. Der Baustoff Ytong wird umweltfreundlich aus natürlichen Rohstoffen hergestellt und entspricht damit auch dem ökologischen Kriterienkatalog, der bei Neubauten in München einzuhalten ist. Er verfügt auf Grund seiner feinporigen Struktur über eine hohe Wärmedämmung. Xella ist es gelungen, die Dämmeigenschaften von Porenbeton mit einer hohen Steinfestigkeit zu kombinieren. Der Duisburger Baustoffhersteller ist damit weltweit der erste Anbieter von tragenden, massiven und normengeregelten Mauersteinen der Steinfestigkeitsklasse 2 mit einem Lambdawert von λ = 0,08 W/mK. Schon eine Wanddicke von dreißig Zentimetern reichte als Wärmeschutz nach der neuen Energiesparverordnung aus, ohne dass eine zusätzliche kostenaufwendige Wärmedämmung der Außenwände notwendig wurde. Die typische Porenstruktur von Ytong bietet gleichzeitig ein ausgewogenes Verhältnis von Wärmedämmung und Wärmespeicherung und gewährleistet so ein ständig gleich bleibendes, ausgeglichenes Raumklima. Die monolithische Bauweise von Ytong Porenbeton bietet auch Vorteile im Hinblick auf den Schallschutz. Beim Einsatz von Wärmedämmverbund- systemen besteht die Gefahr von Resonanzen, die sich zwischen der Massivwand und der Dämmung bilden. Durch die Verarbeitung von Ytong kann diese Schwachstelle umgangen werden.

Mit Ytong kam bei der Schallschutzbebauung am Mittleren Ring ein Baustoff zum Einsatz, der auch optimale Voraussetzungen für eine energiesparende Bauweise bietet. Die Einzelkomponenten des Bausystems sind genau aufeinander abgestimmt und können luft- und winddicht zusammengefügt werden. Da sämtliche Anschlüsse und Konstruktionen einheitlich aus Ytong Porenbeton erstellt werden können, schwindet die Gefahr konstruktiver und energetischer Schwachstellen. Wärmeverluste infolge von Wärmebrücken werden so vermieden. Zusätzlich kann durch den Einsatz von Ytong Porenbeton ein schneller Baufortschritt gewährleistet werden. Die eingesetzten großformatigen Planblöcke lassen sich schnell verlegen. Durch die Verwendung von Planblock-Mörtel, der lediglich in der Lagerfuge in einer 1-3 Millimeter dicken Schicht aufgetragen werden muss – auf eine Stoßfugenvermörtelung kann durch das Doppel-Nut und Federsystem verzichtet werden – wird nur wenig Feuchtigkeit in den gesamten Bau eingebracht. Daher konnte sofort nach Fertigstellung des Rohbaus mit dem Innenausbau begonnen werden werden.

Mit den Einsatz von Ytong Porenbeton konnten bei der Schallschutzbebauung am Mittleren Ring in München die Anforderungen an den erhöhten Schallschutz erfüllt werden. Die monolithische Gebäudehülle entspricht außerdem ohne zusätzliche kostenaufwendige Wärmedämmung der Außenwände den Anforderungen der Energie-Einsparverordnung. Damit wurden eventuell anfallende langfristige Folgekosten für Pflege und Instandhaltung eines Wärmedämmverbundsystems vermieden.

Weitere Informationen:

Ruhe am Mittleren Ring

Keywords
arcguide Sonderausgabe 2023
Projekte
arcguide Partner
Architektenprofile
 


Sie möchten auch Ihr Büro präsentieren und Ihre neuesten Projekte vorstellen? Zum Antragsformular »


Sie haben bereits ein Büroprofil auf arcguide.de und möchten Ihre neuesten Projekte vorstellen? Zum Projektformular »

Ausschreibungen
Konradin Architektur
Titelbild db deutsche bauzeitung 4
Ausgabe
4.2024 kaufen
EINZELHEFT
ABO

 


Architektur Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Architektur-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum arcguide Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des arcguide Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de