Wo sonst eher Zweckbauten das Straßenbild prägen und dem Passanten sofort vermitteln, dass er sich in einem Gewerbegebiet befindet, setzt der Neubau der Firma Gindele, einem Spezialisten im Bereich Werkzeug- und Spritzgießprodukte, ein architektonisches Zeichen. Zwar folgt die Produktionserweiterung dem Trend im Gewerbebau, mit monolithischen Formen eine geschlossene Einheit zu schaffen, doch gerade im Kontext mit dem Bestandsgebäude aus den 1990er Jahren kann der Anbau als gelungen bezeichnet werden. Dem ursprünglichen Bau mit Satteldach und postmodernen Details am Eingang setzten die Architekten Herbert und Florian Jost gekonnt einen eigenständigen Partner an die Seite, der jedoch keineswegs erdrückend oder gar dominierend wirkt. Für das ungeübte Auge entsteht sogar der Eindruck, dass beide Baukörper schon immer zusammen geplant waren.
Der Eindruck, man betrachtet eine Einheit statt zwei Gebäude aus unterschiedlichen Zeiträumen, wird vor allem dadurch geprägt, dass beide Baukörper ineinander über zu gehen scheinen, weil sie optisch und räumlich miteinander verzahnt sind. Dies war auch eine der wesentlichen Vorgaben für die Erweiterung: Der Produktionsfluss sollte optimiert und auf beide Gebäude verteilt funktionieren. Deshalb war es notwendig, dass der Anbau nicht abgesetzt vom Bestand und als eigene Einheit geplant, sondern mit einer direkten und den täglichen Anforderungen angepassten Verbindung umgesetzt wurde. Baulich wird dies durch die Verbindungseinheiten deutlich, die im Erdgeschoss sowie im Obergeschoss eine Brücke zwischen altem und neuem Bau schlagen.
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