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Olympisches Tennis-Center in Sydney

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Olympisches Tennis-Center in Sydney

Die Olympischen Spiele und der Sieg eines Frosches

Die Olympischen Spiele sind seit jeher mit spektakulären Ideen in der Architektur verbunden. Was allerdings ein Novum in der 4000-jährigen olympischen Geschichte gewesen sein dürfte, ist, dass ein Frosch den Bau einer Wettkampfstätte verhindert hat – um danach Pate für ein noch viel raffinierteres Bauwerk zu stehen.

23. September 1993: Ganz Australien steht Kopf. Soeben hat IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch in Monte Carlo den Ausrichter der besonders prestigeträchtigen Olympischen Spiele zur Jahrtausendwende bekannt gegeben. “The winner is Sydney!“, hieß es und in Down Under knallten die Sektkorken. Erst das zweite Mal in der Geschichte des Landes sollte das größte Sportfest der Welt auf dem Kontinent ausgetragen werden. Klar, dass man sich für das Jahr 2000 besonders gut präsentieren wollte. Als es dann so weit war, wurden im eigens erbauten Stadtteil 10.651 Sportler im olympischen Dorf willkommen geheißen. Es war das bis zu diesem Zeitpunkt größte in der olympischen Geschichte. Die Wettkämpfe selbst fanden im Sydney Olympic Park statt, nahe dem Parramatta River. Dort sollte auch in einem stillgelegten Steinbruch das Tennis-Center entstehen. Doch es kam anders.

“Auf einmal tauchten die Frösche auf“, sagt Neil Durbach von Durbach Block Architects in Sydney. “Das heißt, sie waren schon immer hier, doch erst jetzt wurde es allen klar.“ Und da der Gold-Laubfrosch “Green and Golden Bell Frog“, der sein Refugium in genau diesem Steinbruch hat, vom Aussterben bedroht ist, setzte sich rasch die Erkenntnis durch, dass ein Tennis-Center in seinem Lebensraum nicht durchzusetzen war.

“Stattdessen dachten wir darüber nach, wie wir Besucher hierher bringen können, nahe an der Natur, aber nicht störend“, so Neil Durbach. Die Idee des Brick Pit Aerial Walkway war geboren: Ein stählerner Aussichtsring mit einem Durchmesser von 180 Metern auf 20 Meter hohen Scherenstützen. Die umlaufende Verkleidung, welche die Besucher schützt, besteht neben Glasplatten aus perforierten Aluminiumblechen und bietet somit beste Aussichten.

“Es handelt sich um 1,5 Millimeter starkes Aluminium-Lochblech“, erläutert Neil Durbach. “Die einzelnen Paneele haben die Maße 2,5 auf 1,2 Meter. Die rechteckige Perforation – hier in Australien nennen wir das ,brick perforation‘ – und die Farbgestaltung schaffen eine leichte, positive Wirkung.“

Seine Konstruktion umschreibt Neil Durbach daher als “happiness on 20 meter height in a tough environment“. Dass darin Lochblech eine zentrale Rolle spielt, hat allerdings nicht nur ästhetische Gründe: “Es ist trotz seiner Stabilität leicht genug für diese riesige Dimension. Und es ist bezahlbar – eine Rundumverkleidung aus Glas wäre unmöglich gewesen“, lässt der Architekt wissen.

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