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Halle 11 und Portalhaus

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Halle 11 und Portalhaus

Im Westen hat das Frankfurter Messegelände ein neues Gesicht bekommen: Das Ensemble aus Halle 11 und Portalhaus, das nach den Entwürfen der Berliner Architekten Hascher und Jehle entstand.

Das Messegelände liegt im Herzen Frankfurts und prägt das Stadtbild entscheidend mit. Im Osten öffnet es sich zur Innenstadt – hier steht die Festhalle, und die Besucher gelangen über den Eingang City ins Messegelände. Mit dem neuen Portalhaus und der Halle 11 schaffte die Messe Frankfurt im Westen ein architektonisches Pendant: Das Portalhaus ist schon von weitem als Geste des Willkommens erkennbar. Entscheidend für das Architekturkonzept des neuen Ensembles war auch die Nähe zum angrenzenden Wohngebiet: Halle und Portalhaus sollten sich optimal integrieren. Außerdem musste der Neubau den hohen Anforderungen der Aussteller und Besucher an ein modernes, multifunktionales Messegebäude mit optimaler Besucherführung standhalten. Das Portalhaus nimmt hierbei eine zentrale Funktion ein, wie Prof. Rainer Hascher von Hascher Jehle Architektur erklärt. „Denn die Vermittlung zwischen den beiden städtebaulichen Hauptrichtungen und den bestehenden Messehallen 8, 9 und 10 ist das architektonische Thema des großzügigen Empfangs- und Verteilergebäudes.

Halle 11 mit größter freitragender Holzkonstruktion

Die neue Halle 11 ist 122 Meter breit und 215 Meter lang und bietet auf zwei Ebenen mit rund 24.000 Quadratmeter modernste Ausstellungsfläche. Sie verbindet innovative Funktion mit höchsten architektonischen und ästhetischen Ansprüchen. Das Bauwerk ist zweigeschossig gegliedert: Der massive Sockel im ersten Geschoss wird durch Glasflächen großzügig geöffnet, das zweite Geschoss ist leicht und elegant und schließt mit einem ebenen, schwebenden Dach ab. Aufgrund der städtischen Umgebung wurde bewusst kein dreidimensionales, auffälliges Dach gewählt. So entsteht ein differenziert gegliederter Bau, der mit dem leicht wirkenden Dach mit Holztragwerk, Glas und Aluminium seinen Abschluss findet. Das architektonische Thema von kräftigem Sockel und leichtem Dach wird spielerisch variiert und bewirkt, dass der Baukörper maßstäblich erscheint. Zur Leichtigkeit des Dachs trägt die Konstruktion aus Holzfachwerkträgern bei. Das Holztragwerk der Halle 11 zählt mit einer Spannweite von 87 Metern zu den bislang größten freitragenden Holzkonstruktionen und zeigt, was mit dem traditionellen und ökologischen Baustoff Holz alles möglich ist. Zum Wohngebiet hin wird die Fassade der Halle 11 durch Baumalleen und einen begrünten Wall aufgelockert. Soviel die Anwohner auch vom Messegeschehen sehen, sie bekommen wenig vom Lärm mit: Massive Arkaden in Stahlbetonweise blocken die Schallemissionen bei Messeauf und -abbau ab. Mit rund 12.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche und drei Konferenzräumen ist die Ebene 0 der Halle 11 ideal geeignet für Veranstaltungskonzepte jeder Art. Weitere 12.000 Quadratmeter stehen den Ausstellern auf der Ebene 1 zur Verfügung.

Das Portalhaus – ein Eingangsgebäude mit Fernwirkung

Das Portalhaus greift den Gedanken der Messe als Tor zur Welt wieder auf, den schon der Architekt Mathias Oswald Ungers mit dem Torhaus verwirklichte. „Das prägnante, auf die Achse der Straße der Nationen ausgerichtete neue Eingangsgebäude, das Portalhaus, entfaltet durch seine Höhendominanz und das herausgearbeitete Thema einer architektonischen Portalsituation eine klare Fernwirkung – die Grundlage eines architektonischen Unternehmenszeichens“, begründen Hascher und Jehle die Entscheidung für einen eigenständigen Baukörper als neuen Haupteingang West.

Durch einen hohen Anteil an transparenten und bedruckten Glasflächen wirkt das 30 Meter hohe Portalhaus mit einer Fläche von rund 14.000 Quadratmetern leicht und offen. So ist das Gebäude in die Umgebung eingebunden. Der Besucher wird schon von außen ins Messegeschehen hineingezogen, sein Blick fällt automatisch auf die Besucherströme im Portalhaus, und er kann durch das Eingangsgebäude hindurch einen Blick auf das Torhaus und den Messeturm erhaschen. Die hohe Glasfassade des Portalhauses macht die Messe aber auch für das angrenzende Stadtviertel erlebbar und ermöglicht Anwohnern Einblicke in das Messegeschehen. „Der psychologische Gewinn, den eine transparente Hülle bietet, das Sehen und Erleben von Tag und Nacht, von Wind und Wetter, von Sommer und Winter wurde im 20. Jahrhundert zu einem wichtigen Bestandteil einer offenen und erlebnisreichen Architektur“, so Hascher. Das im Portalhaus vorgesehene Konferenzzentrum mit zwei großen teilbaren Konferenzräumen, Ausstellungsflächen auf Eingangsniveau und zusätzlichen Konferenzräumen und Büros im oberen Geschoss werten das Eingangsgebäude zu einem vollwertigen und von der Messehalle unabhängigen Baustein der Messe auf. Die vielfältigen räumlichen Blickbeziehungen prädestinieren es für Kongresse und besonders auch für Veranstaltungen mit Eventcharakter bis hin zu künstlerischen Performances.

„Die Inszenierung der Besucherströme, die sich in unterschiedlichen Richtungen auf mehreren Ebenen kreuzen, ist also das zentrale architektonische Thema des Portalhauses“, erklären Hascher und Jehle. „Das übersichtliche räumliche Konzept ermöglicht es dem Besucher, den gewünschten Weg in Sekundenbruchteilen zu erkennen und einzuschlagen. Die vollflächig verglasten Schauseiten schaffen von den Rolltreppen und den verschiedenen Galerieebenen taghelle, vielfältige räumliche Beziehungen und mit dem imposanten Ausblick auf das Messeareal auch eine optimale Orientierung.“ Ein offener, weitläufiger Vorplatz grenzt an das Portalhaus an und ist erster Treffpunkt für die Messegäste. „Mit diesem einladenden Platz sendet das neue Messeareal für Besucher und Aussteller gleich das richtige Signal“, erklärt Geschäftsführer Behm. „Eine Messe ist zwar in erster Linie ein Umschlagplatz für Waren und Ideen und muss daher optimale räumliche Bezüge gewährleisten. Sie soll aber auch eine Plattform des Austauschs in möglichst angenehmer Atmosphäre sein. Eine wichtige Voraussetzung für den Messeerfolg.“

Weitere Informationen:

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