Im Münchner Osten, eingebettet zwischen Haidhausen, Trudering und Ramersdorf präsentiert sich ein architektonisches Ensemble, das sich in seiner Anlage und Gestaltung von den umliegenden Stadtteilen abhebt: Die Volkswohnanlage Berg am Laim, vom Volksmund als Maikäfersiedlung bezeichnet.
Hinter dem beschaulichen Namen verbirgt sich eine bewegte Geschichte: Die in der Zeit von 1936 bis 1939 gebaute Siedlung war die erste nationalsozialistische Volkswohnanlage in München. Eingebettet in kleine Vorgärten, in denen jedem Bewohner ein winziges Stück Land zur eigenen Bewirtschaftung zur Verfügung stand, sind hier Mehrfamilienhäuser in zweigeschossiger Bauweise entstanden. Die Kleinstwohnungen verfügten bei einer Grundfläche von rund 35 m² und über zwei Zimmer, die als gefangene Räume angelegt waren, mit großer Küche und WC. Vermietet wurden sie hauptsächlich an kinderreiche Familien. Auch wenn die Siedlung vom Volksmund schnell den Spitznamen „Maikäfersiedlung“ verliehen bekam, der die Kleinteiligkeit der Anlage karikierte, so galt sie damals als Musterbeispiel für den sozialen Wohnungsbau. Heute ist sie eine grüne Oase im Umbruch.
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