Das Hauptgebäude der Architekturfakultät der Bauhaus-Universität in Weimar beherbergte seit Anfang des 20. Jahrhunderts schon viele Kunsthochschulen. Mit der Vereinigung der Großherzoglich-Sächsischen Kunsthochschule und Kunstgewerbeschule Weimar war der Grundstein für das Bauhaus gelegt. Henry van de Velde berief Anfang 1900 Walter Gropius nach Weimar und beauftragte ihn, das Bauhaus in seinem Schulgebäude einzurichten.
Der Bau wurde im Verlauf seiner mehr als 90-jährigen Geschichte durch regen Gebrauch stark beschädigt und zu Zeiten der DDR erheblich verändert. Zwischenböden wurden eingezogen, Flure durch Türen unterteilt und die Atelierfenster mit einer zweiten Fensterschicht zum Kastenfenster verändert. 1996, nach Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO, wurde eine konzeptionell reflektierte Sanierung geplant und das Kölner Architekturbüro Thomas van den Valentyn sowie das Büro Harms und Partner in Hannover mit dieser Aufgabe betraut. Das zurückhaltende Sanierungskonzept beinhaltete den Rückbau der Veränderungen aus den 50er Jahren sowie die Wiederherstellung der Gebäudegestaltung von Walter Gropius. Einen besonderen Schwerpunkt bei der Sanierung bildeten die Atelierfenster: Die Architekten verwendeten dafür extrem dünnes, für den Automobilbau entwickeltes Isolierglas. Das maschinengezogene Glas ist leicht gewellt, wodurch die Fassade ihre ursprüngliche Lebendigkeit behält.
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