Die Vorgaben der Auftraggeber an das Architektenteam UNStudio (Amsterdam) lauteten, dass in die Arbeits- und Laborräume, entsprechend ihrer späteren wissenschaftlichen Nutzung, so wenig natürliches Licht wie möglich fallen darf. Jedoch schloss man eine anspruchsvolle, in wesentlichen Zügen sogar spektakuläre Architektur nicht aus. Das Team um die Architekten Ben van Berkel und Carolin Bos zeigte, dass sowohl Fassade als auch Gestaltung des Gebäudeinneren weit über das Funktionale hinaus gehen können.
Der Forderung nach weitgehendem Verzicht von Tageslicht in den Arbeitsräumen folgten die Planer durch den Entwurf eines fensterlosen, in sich gekehrten Gebäudes, das um zwei große, gegenläufig angeordnete konische Lichtschächte herum konzipiert wurde. Diese Lichtschächte fungieren als Treppenhäuser mit zentral gelegenen Wendeltreppen, die an die Form einer Helix-Struktur erinnern. Durch die räumliche Trennung der beiden Schächte konnten in dem sechsgeschossigen Gebäude die verschiedenen Labors und Einrichtungen unabhängig voneinander erschlossen werden.
Um aber in den Treppenhäusern den Gebrauch elektrischer Lichtquellen, gemäß des heutigen energieeffizienten Zeitgeistes, zu minimieren, wurden beide Treppenhäuser mit großen Lichtkuppeln ausgestattet. Unterstützt wird die Tageslichtnutzung dabei zusätzlich durch entsprechende Farbgebungen der angrenzenden Fassadenetagen. Ganz unten strahlt helles Gelb, oben im sechsten Stockwerk dominiert kraftvolles Rot.
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