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Der Bauherr hatte sich entschieden, das Haus aus der Familie zu übernehmen und für sich auszubauen. Das Wohnhaus war in viel Eigenleistung in den 1970er Jahren aus einem vorgefertigten DDR-Typenbungalow mit Betonaußenwänden und HP-Schalen-Dach entstanden. Gemeinsam wurde eine Vision entwickelt – denn einige Vorstellungskraft war nötig, um eine zukunftsfähige Version des eklektizistisch überformten Gebäudes zu erdenken.
Der bisherige Bau sollte mit Anklängen an das Bauhaus und kalifornische Villen der Nachkriegsmoderne wiederbelebt werden. Und die Ausgangslage bot viel Potenzial: Durch das freitragende Dach konnte das Hauptgeschoss theoretisch von allen Wänden befreit und neu strukturiert werden, und das Souterrain war aufgrund des abfallenden Geländes für Wohnzwecke noch optimierbar.
In einem aufwändigen Prozess wurde das Haus grundsaniert und energetisch ertüchtigt. Die vormalige Garage mit Terrasse und kleinem Wintergarten wurde durch einen zweigeschossigen Anbau ersetzt. Auf der Nordwestecke entstand eine neue versenkte Garage. Der Haupteingang des Hauses wurde verlegt, um den Gartenbereich als privaten Rückzugsraum zu gestalten.
Im Hauptgeschoss ist eine großzügige, fließende Wohnlandschaft entstanden. Als geschlossene Zimmer sind hier nur noch das Duschbad und ein Büro angelegt.
Die schwarzen Möbel der charakterstarken offenen Küche setzen sich im angrenzenden Schrankstauraum fort.
Der Anbau an den Typenbungalow lässt sich an zwei Seiten mittels Glasfaltwänden großflächig öffnen; er wird von oben durch zwei Oberlichter zusätzlich erhellt. An alter Stelle ersetzt eine neu gestaltete, beleuchtete Treppe den ehemaligen dunklen Kellerabgang. Das Souterrain strahlt nun trotz geringer Deckenhöhe in wohnlichem Glanz und bietet helle Räume für ein luxuriöses Hauptbad, Schlafzimmer mit Terrasse sowie Ankleide und Gästezimmer.
Aus der Vision wurde schlussendlich Wirklichkeit – der Mut hat sich ausgezahlt.
Bautafel
Standort: Mittelzentrum Brandenburg
Fläche: 300 m²
Projektzeitraum: 2019-2022