Im Zuge eines Investorenwettbewerbs an der Nord-Ost-Ecke des historischen Marktplatzes in Halle ergab sich die Gelegenheit, die bauliche Situation des Stadtarchivs entscheidend zu verbessern. Nach den Plänen des Architekturbüros kister scheithauer gross Köln/Leipzig wurde das bestehende Stadtarchiv saniert und gleichzeitig erweitert, indem auf der Nachbarparzelle ein Magazinneubau errichtet wurde. Der charakteristische Neubau übernimmt seitdem die fachgerechte Lagerung des Archivmaterials. Durch die Auslagerung der Archivbestände verbesserte sich die räumliche Situation im Altbau: Die Archivverwaltung erhielt angemessene Büroräume und es entstanden für die Öffentlichkeit ansprechende Lese- und Versammlungsräume.
Neben der Optimierung der klimatischen Bedingungen konnte auch das Ziel erreicht werden, spätere Betriebskosten zu minimieren. Das sogenannte Kölner Modell, ein von den Planern entwickeltes Klimakonzeptkonzept, gewährleistet beste Bedingungen bei geringem Energieverbrauch. Bei dieser Baukonstruktion wird auf eine teure Vollklimatisierung der Räume verzichtet. Die geforderte Raumtemperatur, Luftzufuhr und -feuchtigkeit wird ausschließlich durch den konstruktiven Wandaufbau und eine natürliche, kontrollierte Lüftung über die charakteristischen Holzklappen der Fassade erreicht.
Die Fassade des Bestandsbaus ist in ihrem ursprünglichen Zustand verblieben. Das Material der neuen Fassade – Muschelkalk – orientiert sich an den vorhandenen Gebäuden des Marktplatzes und eignet sich insbesondere für den speziellen Wandaufbau. Backsteineinlagen um die Lüftungsöffnungen rhythmisieren die Fassade und schaffen mit dem ockerfarbenen Ton einen Bezug zum Hauptgebäude und der historischen Innenstadt.
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