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Das am östlichen Ende von Gentilly gelegene Projekt befindet sich gegenüber einer U-Bahn-Haltestelle der Linie 14, die demnächst eröffnet werden soll. Das Projekt umfasst ein Bürogebäude für FOR IMMO und ein Mehrfamilienhaus mit 61 Wohneinheiten für Bati-Paris. Es ist Teil der städtischen Planung zur Sanierung der Rue Gabriel Péri.
Das Gelände, auf dem früher Industrielager und Büros für Mieter untergebracht waren, gehört zum Reine-Blanche, einer malerischen Gegend auf den Höhen von Gentilly mit Blick auf das Bièvre-Tal. Dort koexistieren Hochhäuser aus der Zeit des Wiederaufbaus, ehemalige Arbeiterwohnungen, Krankenhausgebäude (Fondation Vallée) sowie neuere Mehrfamilienhäuser und Komplexe des tertiären Sektors (SCOR).
Das Projekt muss daher ein Gleichgewicht schaffen zwischen dem Wunsch nach Urbanität auf der Straße im Zusammenhang mit der künftigen Bebauung der Linie 14 und der Notwendigkeit einer Verbindung mit der Vorstadt unterhalb der Rue Benserade.
In der Rue Gabriel Péri zielt das Projekt auf eine gewisse Feinheit der Fassadengestaltung ab, um Präsenz zu signalisieren, ohne eine visuelle Einschränkung darzustellen oder den Versuch zu unternehmen, das Gebäude von den benachbarten Blöcken abzugrenzen.
Die Agentur ALTA hat an der Entwicklung der Gebäudedicke in zwei Schichten gearbeitet. Die erste, mit ihrer wechselnden Höhe und der leuchtenden Verkleidung, erzeugt eine dynamische Ausbreitung auf der Straße. Eine zweite, eher lineare Schicht wird im Hintergrund sichtbar. Die zweite, linearere Schicht zeigt sich in einer zweiten Lesart im Hintergrund, die auf die Rue Benserade zurückgreift. Sie wird durch eine allmähliche Verringerung der Höhe der flankierenden Paneele akzentuiert, die sich an die Höhe der Nachbargebäude anpassen.
Dieser Ansatz begrenzt die visuellen Auswirkungen auf das Stadtbild und trägt zum architektonischen Reichtum der Straßenansicht bei, vermeidet dabei eine horizontale „Monoblock“-Gestaltung der Straßenfassaden.
Das Gebäude soll ein subtiler Marker für den Block sein. Die Gestaltung der Hauptfassade bilden eine kohärente und harmonische Gebäudefront, ohne dass die verschiedenen Nutzungen auf den ersten Blick zu unterscheiden sind. Um dies zu erreichen, werden die großzügigen Abmessungen der Fenster durch die Verwendung von Metallrahmen akzentuiert. Die gleichen Metallarbeiten werden auch an den Rückwänden der Büros in Form von vertikalen Sprossen ausgeführt. Wintergärten werten die Fassade auf und verwischen die Grenze zwischen den beiden Nutzungen.
Das Ziel der Architekten war es, im Zentrum des Blocks die natürliche Form des ursprünglichen Grundstücks wiederherzustellen und einen offenen Garten zu schaffen, der sich mit dem Nachbargrundstück verbindet und einen natürlichen Abstand schafft. Der gebaute Sockel der Büros nutzt diese Topographie und öffnet sich großzügig zum Garten hin, um die Terrassen und bepflanzten Flächen auf der gleichen Ebene zu nutzen.
Die beiden Innenfassaden der Wohnungen und Büros sind zurückgesetzt, so dass der zentrale Teil des Blocks viel Sonnenlicht erhält und den Blick auf das Tal und den Großraum Paris freigibt. Die Fassaden in der Mitte des Blocks sind zurückhaltender und diskreter, mit gemauerten Brüstungsfenstern, um Privatsphäre für alle zu gewährleisten.
Bautafel
Standort: Gentilly (F)
Bauherr: Bati Paris + FOR IMMO
Fertigstellung: Juni 2023
Proramm: 61 Wohnungen, davon 7 Sozialwohnungen + Büros (Sporthalle + Sozialraum) + Garten
Zertifizierung: BREEAM VERY GOOD + NF HQE Habitat
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