Auf einem nahezu dreieckigen Grundstück entstand ein gestaffelter sechsgeschossiger Sockel aus dem zwei schlanke Türme herausragen. So zumindest präsentiert sich das Ensemble zur Gedächtniskirche und erscheint vielen Betrachtern als zu dominant. Dabei nimmt der Wechsel von geschlossenen Flächen – mit einer erstaunlich massiven Natursteinbekleidung – zu unterschiedlichen, großzügigen Fensterformaten dem Gebäude die Schwere und ist im Detail angenehm proportioniert. Problematisch sind jedoch die anderen Ansichten des Baukörpers, wo der kleinere Turm sich als Scheibe entpuppt und merkwürdige Staffelungen, Vor- und Rücksprünge sowie ein Wechsel der Fensterformate unmotiviert erscheinen. Die versuchte Ausrichtung am äußerst heterogenen Umfeld mag im städtebaulichen Modell funktionieren, im Straßenraum wirken die gewählten Volumen willkürlich, auch wenn Eingeweihte hier Büro- von Hoteletagen unterscheiden könnten. So entstand ein unruhiger Monolith, der keiner sein will. Hatte Richard Rogers für den Zoofenster-Wettbewerb vor ca. 20 Jahren noch auf ein offenes Atrium und öffentliche Durchgänge sogar mit Anschluss an die U-Bahn gesetzt, ist jetzt ein introvertierter Block auf einer Verkehrsinsel entstanden, der sich der Öffentlichkeit verschließt.
Weitere Informationen: