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Sanierung Krankenhaus Bad Cannstatt

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Sanierung Krankenhaus Bad Cannstatt

Umfassendes Sanierungs- und Neubaukonzept im
Krankenhaus Bad Cannstatt

Neubau und Bestand kunstvoll vereint

Fusionen, Strukturoptimierungen, Bautätigkeit und Sanierungsmaßnahmen: dies sind einige der Schlagworte, die den tiefgreifenden Strukturwandel der Kliniken in Deutschland umreißen. Auch das Klinikum Stuttgart hat sich als größtes Haus der Region baulich und konzeptionell auf den Wandel eingestellt. Die strategische Neuausrichtung der verschiedenen Krankenhäuser zu einem leistungsfähigen Gesundheits-Verbund begann bereits vor einigen Jahren mit umfassenden Baumaßnahmen im Krankenhaus Bad Cannstatt. Hier arbeiten heute das Zentrum für Hautkrankheiten, die Klinik für allgemeine Innere Medizin und die Chirurgische Klinik unter einem Dach. 750 Mitarbeiter kümmern sich im Jahr um mehr als 10.000 stationäre und 60.000 ambulante Patienten.

Dem Ausbau des Krankenhauses Bad Cannstatt zu einem der modernsten medizinischen Versorgungszentren der umliegenden Region ging die komplette Sanierung der heutigen Hautklinik, einem ehemaligen US-Hospital, und der so genannten Medizinischen Klinik voraus. Die Lücke zwischen den bereits bestehenden Einzelgebäuden schließt seit 2002 der Neubau der Chirurgischen Klinik. Er fungiert als Bindeglied und funktionales Zentrum des neuen Klinikkomplexes und sorgt durch gemeinsam genutzte Funktionsbereiche für erhebliche Synergieeffekte aller Krankenhausbereiche.

Maßgeblich geprägt wird das Konzept des fünfgeschossigen Neubaus von den angrenzenden Klinikgebäuden und den topografischen Gegebenheiten. Bedingt durch den von West nach Ost ansteigenden Geländeverlauf war für das Architekturbüro Rossmann und Partner vor allem die innere Erschließung des Gebäudes eine Herausforderung. Um die Funktionsbereiche der Chirurgischen Klinik an die verschiedenen Geschosshöhen der vorhandenen Gebäude anzuschließen, gliederten die Karlsruher Architekten das Objekt in zwei Baukörper – in einen Funktions- und einen Bettenbau -, die sie durch eine großzügige Halle verbanden. Sie dient nicht nur als Empfang, sondern überbrückt auch die topografisch bedingten Niveauunterschiede. Kaskadenartig werden die anschließenden Gebäude mit Treppen und Aufzügen erschlossen.

Der nach Süden orientierte Bettenbau, im Duktus der benachbarten Fassaden mit schlichter, weiß verputzter Lochfassade ausgeführt, gewährt den Patienten Aussicht auf die neu gestalteten Grünflächen und den Haupteingangsbereich. Um die vorgeschriebenen zwei Pflegestationen pro Geschoss unterzubringen, dockten die Architekten einen halbkreisförmigen Ring aus Glas und Stahl, der geräumige Dreibettzimmer aufnimmt, an die Hauptfassade an. Auf schlanken Betonstützen schwebend, akzentuiert dieser filigrane Saturnring den Neubau und lässt unter sich Raum für eine Außenterrasse der Cafeteria.

Der nach Norden gerichtete Funktionsbau erhielt eine Fassade aus Sichtmauerwerk. Im Hinblick auf eine flexible Raumaufteilung wechseln sich auf drei Etagen Fensterbänder mit kleinen Lochfenstern ab. In den fünf Operationssälen im Geschoss über der Eingangsebene sorgen großzügige Einzelfenster für eine natürliche Belichtung. Neben dem OP-Bereich mit Reinräumen, Zentralsterilisation und Aufwachstation befindet sich auf dem gleichen Geschoss eine Intensivstation mit 18 Betten. Die Funktionsbereiche des Neubaus sind über Aufzüge und eine Galerie, die die Halle umgibt, an alle anderen Klinikbauten angeschlossen und können von diesen je nach Bedarf mitgenutzt werden. Ebenerdig zugänglich sind die Untersuchungs- und Behandlungsräume, die Ver- und Entsorgungsbereiche der Klinik sowie die Zufahrt der Rettungsfahrzeuge. Im Untergeschoss sind Umkleideräume und Technikräume untergebracht.

Die Halle, die wie ein großer überdachter Innenhof die beiden Baukörper verbindet, ist architektonisch und konzeptionell der Mittelpunkt der gesamten Anlage. Hier befinden sich die Patientenaufnahme und die Information, die Zugänge zur Notfallaufnahme, zur Radiologie und Endoskopie, eine Cafeteria sowie eine Patientenbücherei und eine medizinische Fachbibliothek. Als kommunikativer Erlebnisraum sorgt die Halle zudem für Orientierung und baut durch ein ästhetisch ansprechendes Ambiente Schwellenängste ab. Zum positiven Eindruck trägt die ausgewogene Gestaltung bei, bei der aufeinander abgestimmte Farben und Materialien in natürlicher Anmutung den Innenraum prägen.

Den schon fast städtischen, Piazza-ähnlichen Charakter der Halle unterstreicht die Fassade des Funktionsbaus aus sandfarbenem Sichtmauerwerk. Auch im Innenraum sorgt helles Birkenholz, das an den Empfangsbereichen oder auch als Wandverkleidung eingesetzt ist, für eine angenehme Atmosphäre. Farblich kontrastiert es mit Edelstahl- oder Betonelementen und anthrazitfarbenen Rahmen von Türen, Fenstern oder Aufzügen. Harmonisch abgestimmt auf den Hell-Dunkel-Kontrast durchzieht ein fast schwarzer Betonwerksteinboden mit sandfarbenen Einsprengseln in Terrazzo-Optik die ganze Halle, unterbrochen von Warte-Inseln in hellem Birkenholz. Um die wohltuende, natürliche Ausstrahlung der Materialien zu betonen, setzten die Architekten nur vereinzelt Akzentfarben ein – beispielsweise Ultramarin für Stellwände an den Warte-Inseln, einzelne Fensterrahmen oder die Eingangsdrehtür in der Halle, oder ein kräftiges Rot an einigen Wänden der Krankenhausflure.

Dieses Gestaltungskonzept wird durchgängig auf den 8.650 qm Nutzfläche im gesamten Bau fortgeführt. In Patientenzimmern und an den Schwesternstützpunkten sorgt das helle Holz für eine freundliche Atmosphäre. Ebenso wohltuend ist die natürliche Ausstrahlung der umweltfreundlichen Linoleumböden aus der Kollektion Marmorette von Armstrong DLW, passend zum Farbkonzept in einem helleren und einem dunkleren Anthrazit-Ton verlegt. Weil Linoleum trittschalldämmend, rutschhemmend und angenehm fußwarm ist, eignet es sich für die Flure, Patientenzimmer und Aufenthaltsbereiche. Gerade in Krankenhäusern sorgt der robuste und langlebige elastische Belag neben der wirtschaftlichen Komponente auch für angenehmen Gehkomfort. Da die Beläge leicht zu reinigen und zudem schwer entflammbar sind, kamen sie auch im Hörsaal, sowie in Konferenzräumen und Arztbüros des roten Turms, eines Übergangsgebäudes zur Medizinischen Klinik, zum Einsatz. Auch hier bildet das dezent marmorierte Anthrazit des Bodens einen reizvollen Kontrast zur Bestuhlung und Wandverkleidung aus hellem Holz.

In den hochtechnisierten Operationssälen, Intensiv- und Untersuchungsräumen des Funktionsbaus mussten die Architekten die Gestaltung mit besonderen Anforderungen an die eingesetzten Materialien – wie effiziente Reinigung, Chemikalienbeständigkeit, Antistatik oder elektrische Ableitfähigkeit – verbinden. Aus diesen Gründen entschieden sie sich bei den Böden für den homogenen Kunststoffbelag Contour von Armstrong DLW, der alle Kriterien für hochinstallierte Räume und größte Hygiene erfüllt. Zum durchgängigen Farbkonzept passt die pfiffige Chip-Optik in einem dezenten Grauton mit sandfarbenen und orangen Einsprengseln. Da die Bodenbeläge von Armstrong DLW extrem verschleißfest und strapazierfähig sind, tragen sie durch ihre lange Lebensdauer zur wirtschaftlichen Effizienz gerade von öffentlichen Bauten erheblich bei.

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