Das gute bayerische Bier trägt die Schuld daran, dass der Karlsplatz in München Stachus genannt wird. Dort betrieb Eustachius Föderl ab 1755 ein Gasthaus namens Stachusgarten.
Und so ist es geblieben, in Münchens guter Stube: Karlsplatz steht auf dem Straßenschild, Stachus sagt der Volksmund. Was sich auch nicht geändert hat, ist seine prachtvolle Erscheinung. Wer durch die Fußgängerzone Kaufingerstraße vom Marienplatz hochflaniert, betritt den Platz durchs Karlstor. Wie ein steinerner Rahmen lenkt es den Blick auf die prächtige Brunnenanlage, durch deren Fontänengischt das Pini-Haus zu sehen ist, heute auch Imperialhaus genannt. Dieser wahre Hingucker schafft Times-Square- Feeling mitten in Bayern. Das runde Eckhaus wurde vom Pasinger Architekten Joseph von Schmaedel als Dreiecksbau entworfen.
Nach einem Brand auf dem Stachus vor gut 10 Jahren nutzte man die Gelegenheit, um dieses Wahrzeichen Münchens aufwendig zu sanieren. Dabei erhielt es an seiner prominenten Vorderfassade ein extravagantes Schmuckelement. Seither zieren gebogene Längsbänder aus verzinktem Lochblech den Turm des Pini-Hauses. Doch es ist nicht nur das Design, welches alle Blicke auf sich zieht. Auch der Nutzen des Lochblechs kann sich sehen lassen. Die Bänder dienen als Befestigung der Werbeträger der im Haus ansässigen Firmen. Vor allem natürlich des Anna Hotels. Eines der 100 besten Designhotels Europas (Architektur & Wohnen) hält durch seine formvollendete Einrichtung von Angelo Donghia innen, was das Pini-Haus von außen seinen Gästen verspricht. Wer die Turmsuite bucht, erhält eine Design-Residenz auf dem Oberdeck, mit Badezimmer in der Rotunde des Turms und einer privaten Dachterrasse mit unvergleichlichem Blick über München. Die Terrasse selbst wird durch das Lochblech-Band von neugierigen Blicken abgeschirmt. Eine wahrlich gute Idee: Von außen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Nach innen die Privatsphäre schützen. So clever können Ideen aus Lochblech sein.
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