Zukunftsweisende Architektur verlangt unkonventionelle Ideen und neue Konzepte – gleichwohl bedürfen Forschung und Entwicklung Praxisnähe. Auf dem Campus der Bauhaus-Universität in Weimar erbauten Professoren und Studierende der Fakultät Architektur nun das „green:house“, weltweit erstes Passivgebäude aus Holzbeton. Dieses Baumaterial aus Holzschnitzeln und Zement weist in Verbindung mit dem Konstruktionsprinzip Holzrahmenbau gute statische Eigenschaften auf. Es soll zugleich Energie sparen, das Bauen mit Holz fördern und ein späteres Recycling erleichtern.
Eine schlichte schwarze Gebäudehülle, drei Stockwerke, schmale raumhohe Fenster, modern gestaltete Ausstellungs- und Arbeitsräume – die Besonderheit des Experimentalbaus erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Und doch ist das Gebäude, das in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit mehreren Industrie- und Forschungspartnern entstand, in höchstem Maße zukunftsweisend. Es ist seit der Eröffnung im Juli 2011 Forschungsobjekt zahlreicher Ingenieure und Wissenschaftler. „Die Verbindung mit der Holzrahmenbauweise führt zur Massivbau-Qualität bei wesentlich verkürzter Bauzeit. Die Folge: Kostenminimierung im Baugewerbe“, erläutert Professor Stamm-Teske. „Überdies überzeugt der Versuchsbau durch eine sehr gute Ökobilanz und hervorragende bauphysikalische Eigenschaften – er könnte somit zum Prototyp einer neuen Reihe im Fertigbau werden.“
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