Karlsbrücke

1357 wurde mit dem Bau der Karlsbrücke über die Moldau begonnen. Sie ist somit die älteste Brücke von Prag und die zweitälteste Brücke Europas. Karl der IV ließ sie in Nachfolge der Judithbrücke, die einem Hochwasser zum Opfer gefallen war, erbauen und schuf damit die Verbindung zwischen Prager Alt- und Neustadt und der gegenüberliegenden Stadt Kleinseite und dem Hradschin. Der Bau war ein weiteres Projekt in der architekturpolitischen Programmatik Karls IV. Die Brücke stand immer im Mittelpunkt des städtischen Lebens. Als Einzige befestigte Brücke wurde sie somit zu einer wichtigen Stelle der zentralen Handelswege, hier wurden Märkte abgehandelt, es fanden Ritterturniere statt und die Krönungszüge der Herrscher führten über die Brücke hin zur Burg. Peter Parler der Baumeister des St.-Veits-Dom wurde mit der Aufgabe des Brückenbaus betraut und schuf eine der großartigsten Ingenieurleistungen seiner Zeit. Die Sandsteinbrücke ist über 500 Meter lang, 10 Meter breit ruht auf 16 Pfeilern. Sie gehört mit ihren 30 Brückenfiguren auf dem Geländer zu den bedeutenden Barockbauwerken Prags. Diese Figurengalerie, darunter einige von F.M. Brokoff und M. Braun, stammt aus dem 17. / 18. Jahrhundert. Das eine Ende der Brücke mündet in einem Tor zwischen den zwei Türmen. Der Turm der Judithbrücke im Süden und dem Kleinseitener Brückenturm im Norden. Der Altstädter Brückenturm begrenzt die Brücke zur Seite des Hradschin. Er wurde 1391 unter Wenzel IV nach dem Entwurf von Peter Parler vollendet. Zusammen mit dem Südturm der Kathedrale bildet der Brückenturm eine Blickachse, welche die Wichtigkeit der Brücke und des Weges für die Stadt mit Nachdruck unterstreicht. Auch die aufwendig gestaltete Repräsentationsfassade des Turmes weist auf die Bedeutung hin. Dargestellt in gotische Verzierungen sind die Figuren von Karl IV und Wenzel IV zu sehen. sa