Ausstellungsräume in Museen richtig zu temperieren oder sogar eine objektbezogene Luftfeuchtigkeitsanpassung zu gewährleisten, ist schon fast eine Wissenschaft für sich. Abhängig von Alter und Beschaffenheit benötigen die Exponate ein spezielles, konstantes Raumklima, um den Sammlungsbestand zu sichern und zu erhalten. Die Feuchtigkeitssensibilisierung der Objekte hängt hauptsächlich vom Werkstoff ab. Holz fordert beispielsweise eine höhere Luftfeuchtigkeit als Metall oder Papier. Je größer und historisch bedeutender der Bestand eines Museums ist, desto aufwendiger sind auch die Klimazentralen konzipiert, mit denen die Gebäude ausgestattet sind.
Das LVR-LandesMuseum Bonn, das Rheinische Landesmuseum für Archäologie, Kunst- und Kulturgeschichte, ist nicht nur das größte Museum des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Das 1820 als Museum Rheinisch-Westfälischer Alter-thümer in Bonn gegründete Haus gehört auch zu den ältesten Museen Deutschlands. Der Bau wurde im Laufe der Zeit immer wieder erweitert und umgebaut. In drei räumlich getrennten, dachseitigen Klimazentralen ist die Technik untergebracht, die die Räume konstant auf 20 °C und 50 % Luftfeuchtigkeit temperiert. Für die 6 000 m2 Dauer- und Wechselausstellungsflächen stehen zwei redundante Systeme bereit, die stündlich 100 000 cm3 Luft umwälzen und in der Lage sind, 15 unterschiedliche Klimazonen individuell zu regeln. Um zu verhindern, dass im Falle von Leckagen an den Klimageräten oder bei Reinigungs- und Wartungsarbeiten austretendes Wasser durch die Geschossdecken in darunter liegende Ausstellungsräume gelangen kann, wurden die Bodenflächen der Klimazentralen im November/Dezember 2011 neu abgedichtet.
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