Ein florales Muster, barocker Broderieornamentik vergleichbar, prägt den kleinen Hofraum der Büros, welche die Bayer Pensionskasse Unter den Linden errichten ließ. Aus den oberen Etagen betrachtet, löst sich die gelbe, auf den Asphalt aufgebrachte Farbe formell aus dem Hofraum heraus, indem die bildliche Struktur endlos über die Raumgrenzen hinausweist. Im Hof selbst wirkt die Bemalung wie ein Interieur: ein ausgebreiteter Teppich, historische Gobelins oder Brokatstoffe. Auf diese Weise entspricht die Gestaltung einerseits dem Bedürfnis nach Repräsentation im öffentlichen Raum, andererseits aber auch dem Wunsch nach der angenehmen Privatheit eines eingerichteten, bewohnbaren Raumes.
Der Strenge der Architektur von nps tchoban voss, mit den stark kontrastierenden, schwarz glänzenden Granitflächen und Messingachsen, wird mit gelber Farbe auf Asphalt in gleicher Tonalität ein spielerischer Moment hinzugefügt. Der bedeutsame Charme und die massive Materialität der Fassade werden so von einer beinahe dekadenten Lust am Überschwang und an der Verschwendung in Form und Farbe eskortiert.
Flankiert von einer schwarz glänzenden Granitwand mit senkrechten gelben Lichtöffnungen, die eigenwillig nach zufällig generierten Rhythmen aufleuchten, evoziert der Hofraum Stimmungen, die in ihrer scharf geschnittenen Inszenierung an kinematografische Sequenzen eines Hofrituals erinnern mögen.
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