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Faszination Fahrkultur: Historische Landmaschinenfabrik zeigt automobile Kultur

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Faszination Fahrkultur: Historische Landmaschinenfabrik zeigt automobile Kultur

Bis zu 300 Oldtimer können in der „Klassikstadt“ in Frankfurt besichtigt, ausgeliehen oder gekauft werden. Der Ausbau der Fußböden der denkmalgeschützten Industriehalle von 1910 erfolgte mit eingefärbtem Fließestrich und Farbbeton. Auf den eleganten Bodenflächen kommen die extravaganten Automobile besonders gut zur Geltung.

Einen Einblick in die faszinierende Welt nobler Luxuskarossen bietet seit Anfang des Jahres ein Besuch in der Klassikstadt, jenem denkmalgeschützten Zeugnis der Industriekultur im Osten Frankfurts, das sich der Präsentation, Restaurierung, Wartung und überhaupt dem Geist außerordentlicher Automobile – vom Vorkriegsmodell bis zum rasanten Sportwagen – verschrieben hat.

Als sich Unternehmensberater Marc Baumüller vor wenigen Jahren entschloss, seine Leidenschaft für klassische Automobile zum Beruf zu machen, fand er in der ehemaligen Landmaschinenfabrik Mayfarth aus rotem Ziegelstein die ideale Lokation für die „Klassikstadt“. „Es gab weder Strom, noch Wasser, noch Heizung“, erinnert sich der Geschäftsführer. Gemeinsam mit dem Darmstädter Architekturbüro Lengfeld & Wilisch Architekten und in enger Absprache mit dem Denkmalamt wurde die betagte, 20.000 Quadratmeter große Anlage zu neuem Leben erweckt. „Ein idealer Standort, denn von Anfang an war klar, dass ein Neubau für die Präsentation und Unterbringung der Raritäten auf vier Rädern nicht in Frage käme. So passt für uns auch der Denkmalschutz, unter dem das Gebäude steht, gut zusammen zum Erhalt der Liebhaberfahrzeuge, dokumentieren sie doch eine besondere Kultur der Fortbewegung“, erläutert Baumüller.

Anders als in einem Automuseum, das dauerhaft mit Exponaten bestückt ist, wird in der Klassikstadt das Wort „mobil“ erfahrbar. Bei jedem – im Übrigen kostenlosen – Besuch sind immer wieder andere Wagen vor Ort. Mobilität ist sprichwörtlich, man sieht und hört die exklusiven Wagen ein- und ausfahren. Schließlich sind ihre Besitzer nicht nur kultivierte Sammler, sondern auch leidenschaftliche Fahrer.

So können Autobesitzer und Sammler in den Obergeschossen komfortable Einstellmöglichkeiten für Oldtimer mieten. Die gläsernen Boxen bieten Klassiker-Liebhabern optimale – für das Rhein-Main-Gebiet einmalige – Bedingungen. Temperiert, sicher und unter ihresgleichen stehen die Wagen in den weitläufigen Hallen auf drei Stockwerken zwischen den historischen Trägern. Die Last der Automobile, fahrbare Hebebühnen und schwere Werkstatteinrichtungen erforderten eine durchdachte Bodenkonstruktion. Daher wurden in den oberen Stockwerken Betonböden mit Stahlmatten ausgeführt, die der Deckenertüchtigung dienen. Der mit Flüssigpigmenten anthrazit durchgefärbte Farbbeton – geliefert von der Heidelberger Beton GmbH , Gebiet Frankfurt, wurde gescheibt und geglättet.

Analog zu den edlen Betonböden der Obergeschosse wirkt im Foyer der ebenfalls anthrazit eingefärbte Fließestrich CemFlow, auch ein Produkt von Heidelberger Beton. 182 Kubikmeter umhüllen als schwimmender Heizestrich im Erdgeschoss der Klassikstadt die beheizte Bodenkonstruktion. Die hohe Fließfähigkeit von CemFlow, dem Zementfließestrich direkt aus dem Fahrmischer, ermöglichte den rasanten Einbau bis zu einer ausgleichenden Höhe von zwölf Zentimetern, wobei eine Begehbarkeit bereits nach zwei bis drei Tagen möglich war. 1000 bis 1500 Quadratmeter sind mit der rationellen Arbeitsweise machbar, bei konventionellem Material gelten 150 bis 200 Quadratmeter als Tagesmaß. Geschliffen nach Art von Terrazzoböden zeigt sich im Belag auch die rötlich schimmernde 8-er Körnung des Main-Kies-Zuschlags, der farblich mit den Ziegelwänden harmoniert.

Im Erdgeschoss sind die Gastronomie und ein großer Eventbereich mit bis zu 1000 Quadratmetern Fläche sowie Tagungsräume für kleinere Veranstaltungen mitten ins Geschehen rund um die schönen Wagen integriert. Bei Café Latte lässt sich in einer der drei rundum verglasten Werkstätten beobachten, wie etwa der Motorblock eines schmucken Alfa Giulietta von 1954 gewienert wird. Wird irgendwo ein Achtzylinder gestartet, lockt der Sound gleich eine Anzahl Liebhaber zum Ort der Begeisterung. Mit der Klassikstadt hat Marc Baumüller ein Konzept realisiert, das Liebhaber von Luxus-Linern der Straße zu faszinierten Besuchern, wenn nicht gar zu dauerhaften Gästen und Mietern für die Unterbringung ihrer Oldtimer macht.

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