Ein Hotel am Rand des Schweizer Städtchens Zug stellt man sich anders vor: Holz und Beton hat man vielmehr erwartet, als Pendant zu dem umgebenden Wäldchen. Stattdessen überraschte Blicke: es sind die eigenen, sie spiegeln sich in der Hotelfassade aus poliertem Chromstahl. EM2N, das Zürcher Architekturbüro, hat sich für dieses „harte“ Material entschieden. Der viergeschossige Baukörper des City Garden Hotels fügt sich so nahezu perfekt in die Umgebung ein. Er verschwindet beinahe in den Bäumen, deren Abbilder sich verzerrt auf der Fassade wiederfinden. Einzig die schwarz gerahmten, großzügigen Fenster unterbrechen deren Spiegelung.
Im Januar 2010 konnte das City Garden Hotel nach nur neun Monaten Bauzeit eröffnet werden. Exakte Planungsarbeit und die im Baukastensystem vorgefertigten Elemente aus Holz machten dies möglich. Die aus der Fassade vortretenden Fenster ergeben eine klare Ausrichtung des Baukörpers. Eine schwebende Betontreppe führt ins Innere.
Dunkle Töne dominieren die Gestaltung von Lobby und Restaurant: drei mächtige Stützen in Schmetterlingsform, ebenfalls verspiegelt, gliedern den großzügigen Raum. Von der dunkeln Decke aus Nussbaumholz hängen glänzende Kugellampen. Der schwarze, polierte Terrazzoboden reflektiert ihr Licht. Große Fenster bringen den Gast die Umgebung näher. Orangefarbene Möbel setzen Akzente. Die eigens für das Garden City entworfenen Tische aus massiver Eiche reagieren auf den umgebenden Wald.
Den Innenarchitekten von IDA 14 ist der Dialog von Innen und Außen gelungen: Die Gäste werden durch einen in schwarz-weiß gehaltenen Gang auf Ihre Zimmer geführt. Dort überwiegt „Weiß“ als Farbe für Wand und Möblierung und strahlt Leichtigkeit aus. Die reduzierte Möblierung und die Verwendung hochwertiger Materialien, darunter das mit exklusivem Stoff überzogene Betthaupt (Design: Jakob Schlaepfer) lassen die Zimmer luxuriös wirken. Die lediglich durch eine Theke abgetrennten Bäder sind komplett in einem Farbton gehalten: fünf verschiedene Blau- oder Grüntöne stehen den Gästen zur Wahl.
Obwohl das Design des City Garden Hotels zeitlos erscheint, muss es möglicherweise bald schon wieder weichen. Der Bau des Zuger Stadttunnels führt durch dieses Gelände. In zwölf Jahren ist das Hotelgrundstück als Installationsplatz vorgesehen. Schade wär’s drum!
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