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The Treehouse ‒ Office for HassiaGruppe von Ippolito Fleitz

Büro | Bad Vilbel | Ippolito Fleitz Group
The Treehouse

Firmen im Artikel

Die HassiaGruppe mit Stammhaus im hessischen Bad Vilbel ist Deutschlands größter Markenhersteller im Bereich der alkoholfreien Erfrischungsgetränke. Zum Portfolio des über 150 Jahre alten Familienunternehmens zählt seit 2018 auch die Limonadenmarke Bionade. Im neuen Bürogebäude fließt nun eine Vielfalt an Markenwerten zusammen: Pioniergeist und Innovationskraft treffen auf Tradition und Unternehmertum.

Das ist nicht nur eine räumliche Veränderung, sondern auch der ideale Zeitpunkt, um die Themen Arbeitswelt und Arbeitskultur für Hassia weiter zu denken. Zentral sind dabei kommunikative Orte, an denen ein gemeinsame Unternehmenskultur entstehen kann. In der Gestaltung des Open-Office setzen Ippolito Fleitz auf ein Raum-in-Raum-System, das Ordnung und Freiheit vereint und flexible, wandelbare Zonierungen erlaubt.

Das Erdgeschoss ist der zentrale Ort dieser Kultur des Austausches. Mit einer gut gefüllten Getränkebar findet sich hier eine starke unternehmerische Geste als Willkommensgruß für Mitarbeitende wie Gäste. Alle sind eingeladen, gemeinsam zu arbeiten, zu denken oder zu feiern. Gleichzeitig ist die Bar ein repräsentativer Ort, an dem das gesamte Produktsortiment der HassiaGruppe in Szene gesetzt wird. Mit seinen Kommunikationsorten, Aufenthaltsqualitäten und Getränkeangeboten ist das Erdgeschoss kein klassischer Empfangsbereich, sondern ein offener Ort der Gastlichkeit.

Die Möglichkeit zum gemeinsamen Kochen in der Mittagspause bringt das Unternehmen an einen Tisch. Besonders der informelle Austausch schafft Bindungen und das Gefühl, zu einem großen Ganzen zu gehören. Außerdem gibt es im Erdgeschoss auch Platz für Vorträge, Besprechungen und Co-Working. Die nach allen Seiten geöffnete Sitzstufenlandschaft kann für spontane Treffen ebenso genutzt werden wie für Events und Townhall-Meetings. Eine kreisrunde Besprechungsinsel lässt sich je nach Anlass mit einem halbtransparenten Vorhang abdecken oder als offener und fließender Raum nutzen.

Mit einem flexiblen Raum-in-Raum-System in den Obergeschossen sorgen die Planer für Zonierung in einer Arbeitslandschaft, in der es für jede Aufgabe den passenden Ort gibt. In das Rahmensystem können Stauräume, Whiteboards und Akustik-Paneele flexibel eingeklinkt werden. Um den Gebäudekern mit funktionalen Bereichen und Zonen für konzentriertes Arbeiten entsteht so eine Mischung aus unterschiedlichen Arbeitstypologien: Offene Bereiche, die zu Austausch und Zusammenarbeit anregen, finden sich ebenso wie Arbeitsplätze, die fokussierte Einzelarbeit erlauben. Diese Mischung macht den Raum zum Teil des Change Managements und zeigt: Open Space heißt sowohl Austausch als auch Rückzug. Der Arbeitsplatz ist dabei das gesamte Gebäude.

An der Gebäudehülle drücken sich Alkoven durch die Fassade nach außen. Hier sitzt man inmitten des Grüns der Baumkronen oder mit Blick über die Produktionshallen. Die Alkoven dienen als Rückzugsorte oder als Besprechungsnische ­– und dank des fabelhaften Ausblicks laden sie dazu ein, die Gedanken schweifen zu lassen. Denn neben Konzentration, Kollaboration und Kommunikation ist auch die Kontemplation, das gezielte Abschalten, ein wichtiger Modus des Arbeitens. Und: Das Unternehmen zeigt seine Arbeitskultur stolz nach außen. Offen transparent und innovativ.

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Das Dachgeschoss ist die kreative Baumkrone. Ein großer Besprechungsraum mit mobiler Trennwand sowie eine lose Möblierung erlauben agiles Arbeiten. Umrundet von einer üppigen Außenbepflanzung ist der Innovationspavillon ein Kreativdschungel – eben alles andere als ein klassischer Meetingraum. Zusammen mit der Dachterrasse entsteht so der Raum für ein neues Miteinander. Hier oben gibt es Weitsicht und einen unverstellten Blick aufs große Ganze.

Über dem Haupteingang setzen Ippolito Fleitz ein starkes Statement für Naturbewusstsein und Nachhaltigkeit. Die Architekten pflanzen hier eine Obstbaumwiese und schaffen inmitten von industriellen Produktionsgebäuden eine grüne lebendige Oase. Denn Tradition, Natürlichkeit und Frische sind Werte, an die Mitarbeitende ebenso wie Besucher:innen von Hassia positiv anknüpfen können. Und nicht zuletzt stehen die Apfelbäume auch für die Grundidee von Bionade, aus Obst nach Bierbrauart eine neue, natürliche Form der Limonade zu brauen.

Auch die Gebäudehülle steht ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Für die Kupferhaut des Gebäudes wurde ein ausgedienter Bionade-Braukessel eingeschmolzen. Die Fassadengestaltung greift die Historie der Marke auf und verbindet sie mit der modernen Arbeitswelt – Markenkern und Unternehmensgeschichte sind hier außenwirksam in die Gebäude-DNA eingeflossen.

Die Materialgestaltung ist so vielfältig wie die Geschmacksrichtungen von Hassia und Bionade. Eine betonkernaktivierte Decke ermöglicht umweltfreundliches Heizen, und die Lamellendecke aus recycelten PET-Flaschen sorgt für eine gute Akustik. Gemeinsam mit den Teppichen aus der „OBJECT CARPET × Ippolito Fleitz Group“-Kollektion, deren Econyl-Garn aus alten Fischernetzen hergestellt wird, transportieren Decke und Boden die selbstgewählte Verpflichtung zum nachhaltigen Handeln und Wirtschaften.

Ebenso akustisch wirksam ist die Holzwandverkleidung, die sich durch das gesamte Büro zieht. Sie stellt einen starken Bezug zur Natürlichkeit der Produkte des Unternehmens her und macht das Büro – gemeinsam mit den Bäumen vor dem Gebäude – im wahrsten Sinne zu einem ‚Baumhaus‘. Ein weiteres Highlight sind die tiefblauen Wandfliesen im Erdgeschoss, die an die typische Farbe einer Getränkekiste erinnern. Sie sind ein wahrer Blickfang und zeigen, wie Markenidentität sogar über eine einzelne Fliese transportiert werden kann.


Bautafel

Bauherr: Hassia Mineralquellen GmbH & Co. KG
Standort: Bad Vilbel
Bauzeit: 2022
Bürobereich: 1547 m²

Architektur: feuerschmitzbäckmann (heute: einszwoeins)

Team: Christian Kirschenmann, Nadine Batz, Alessandro Belometti, Manu Dhanked, Maja Gjakun, Lena Grzib, Katja Heinemann, Tabea Jörger, Maria Jose Ramos, Simranpreet Singh, Anna Theodossiadou, Axel Knapp, Ismael Sanou, Katja-Lisette Seger, Arsen Aliverdiiev

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