Mit der neuen Testhalle für einen Linearbeschleuniger (engl. „Linear Accelerator“, kurz LINAC) verwirklichte das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS am Standort in Fürth-Atzenhof die europaweit größte LINAC-Testhalle. Für die Untersuchung und Durchleuchtung von Bauteilen und Materialien war es bisher notwendig, große und dickwandige Objekte vor der Prüfung mit Röntgenstrahlen zu zerlegen. Nun ist es dank der Abmaße der neuen Testhalle möglich, große Gegenstände im Ganzen zerstörungsfrei zu prüfen.
Auf 400 Quadratmetern bei einer lichten Raumhöhe von 14 Metern steht für die Wissenschaftler vom Fraunhofer-Entwicklungszentrum Röntgentechnik zunächst die zerstörungsfreie Prüfung von Bauteilen in der Größe von z. B. Automotoren an. In einem zweiten Schritt soll der Linearbeschleuniger auf Schienen gebaut und über die gesamte Breite und Höhe der Halle flexibel einsetzbar sein. Ziel der Forscher ist es, einen XXL-Computertomographen zur Untersuchung von großen endmontierten Objekten zu entwickeln.
Der LINAC beschleunigt elektrisch geladene Teilchen auf gerader Bahn. Dank der höheren Energien als bei herkömmlichen Röntgenröhren kann so mithilfe der Röntgenstrahlung die Prüfung und Untersuchung großer Objekte im ganzen Volumen erfolgen. Allerdings ist die Anwendung ionisierender Strahlung aufgrund der gesundheitlichen Auswirkungen auf Menschen gesetzlich streng reguliert. Aus diesem Grund erfolgte die Errichtung der LINAC-Testhalle unter Einhaltung der Bestimmungen der Strahlenschutzverordnung (StrlSchV).
Den Bau der LINAC-Testhalle übernahm die in der Errichtung von Strahlenschutzgebäuden in ganz Europa erfahrene Pravida Bau aus Pressath; die Lieferung des Transportbetons erfolgte durch die TBG Transportbeton Franken. In nur fünf Monaten Bauzeit errichtete die Pravida Bau die LINAC-Testhalle in der patentierten Forster-Sandwich-Bauweise. Anstelle der üblicherweise meterdicken, sehr stark armierten Strahlenschutzbetonwände kommt bei der Forster-Sandwich-Bauweise eine zweischalige Sandwich-Konstruktion zum Einsatz. Sie besteht aus dünnen, betonierten und rissweitenbeschränkten Betondoppelwandplatten, zwischen denen eine geeignete, natürlich vorkommende Mineralstofffüllung lose eingefüllt und verdichtet wird.
Für die Betonage der Betondoppelwandplatten der Forster-Sandwich-Bauweise lieferte die TBG Transportbeton Franken Beton verschiedener Festigkeitsklassen von C12/15 über C25/30 bis zu C30/37. Einen Schwerbeton erstellte die TBG Transportbeton Franken nach einem Rezept der Pravida Bau. Die 40 Kubikmeter des C30/37 Schwerbetons mit einer Rohdichte von 3,5 Tonnen pro Kubikmeter wurden im Bauwerk und in den beiden Strahlenschutztoren eingebracht. Anspruchsvoll gestaltete sich bei einem Gewicht von 20 Tonnen pro Stück innerhalb des Bauvorhabens vor allem die Montage der sieben 20 Meter freigespannten Halbfertigteilbinder aus einem Beton C40/50. Die Pumpleistung bei der Betonage der Filigrandeckenplatten ohne Schalung mit 240 Kubikmeter C40/50 Transportbeton übernahm die Heidelberger Beton GmbH – Bereich Betonpumpen Südost. Gemäß den statischen Erfordernissen weist die Bodenplatte eine Dicke von einem Meter auf. In nur sieben Stunden betonierte die Pravida Bau die Bodenplatte aus 650 Kubikmeter Transportbeton der Festigkeitsklasse C20/25 in einem Stück.
Bereits in der Vergangenheit arbeitete die Pravida Bau mit Unternehmen der Heidelberger Beton und TBG Gruppe deutschlandweit erfolgreich zusammen. Als langjähriger Partner begleitet insbesondere der Geschäftsführer der TBG Transportbeton Franken, Herr Silvio Günther, die Projekte der Pravida Bau und weiß insbesondere um die Anforderungen bei der Erstellung des speziellen Schwerbetons nach vorgegebener Zusammensetzung.
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Sicher mit Beton: Europas größte Testhalle für Linearbeschleuniger in Fürth / Bayern