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Wohnquartier Drei Schwestern in Hamburg von RHWZ Renner Hainke Wirth Zirn Architekten

Wohnen | Hamburg | RHWZ Renner Hainke Wirth Zirn Architekten
Drei Schwestern

Firmen im Artikel

Auf dem Geesthang in Harburg Wilstorf wurde 1960, zwischen der Bahntrasse und dem Außenmühlenteich, ein modernes Wohnquartier mit Geschosswohnungsbau und einem kleinen Supermarkt errichtet. Die heterogene Nachbarschaft und der Mix der Baustile im Übergang der Siedlung zu den Doppel- und Einfamilienhäusern haben zur Entwicklung der drei rautenförmigen Wohngebäude geführt.

Lage

Im Bezirk Hamburg Harburg / Stadtteil Rönneburg liegt das ca. 1.826m² große Grundstück Reeseberg 115, das ursprünglich mit einem eingeschossigen Supermarkt bebaut war. Das Grundstück befindet sich in einem ausschließlich durch Wohnungsbau geprägten Quartier oberhalb der Bahntrasse Hamburg / Bremen und Hannover. Der kleine Supermarkt, der Teil des städtebaulichen Ensembles der 50-Jahre Siedlung war, wurde schon zur Jahrtausendwende aufgegeben.

Bebauung

Das ca. 1.826 m² große Grundstück wurde mit drei rautenförmigen Gebäuden und insgesamt einer Grundfläche von ca. 880 m² bebaut. Die Gebäude entwickeln sich mit einem 5-geschossigen Baukörper zur Kreuzung hin und zwei 4-geschossigen Häusern um die bestehenden Bäume auf dem Grundstück. Das Konzept, einen urbanen, kosten- und flächensparenden Wohnungsbau für den inzwischen neuen Eigentümer, die Baugenossenschaft Reiherstieg, umzusetzen, wird dabei konsequent verfolgt.

Im Erdgeschoss von Haus 3 ist eine Kita mit zwei Gruppen für 34 Kinder realisiert, die das neue Quartier beleben wird. Alle anderen Erdgeschossflächen sind mit Wohnungen belegt, denen ein privater Freibereich vorgelagert ist. Die Erschließung der Wohnungen erfolgt in allen drei Gebäuden von der Straße aus über einen zentralen Treppenraum, von denen aus die 37 Wohnungen erschlossen werden. Der Wohnungsschlüssel sieht unterschiedliche Größen zwischen ca. 45 bis zu 110 m², in Zwei- bis Vierzimmerwohnungen, vor. Die größeren Wohnungen haben standardmäßig ein Wannenbad und ein Gäste-WC. Die Wohngebäude sind vollständig unterkellert.

Ein 30%iger Anteil von mietpreisgebundenen Wohnungen wurde in dem der Straßenkreuzung zugewandten Haus 2 hergestellt. In diesem 5-geschossigen Gebäude ist der einzige Aufzug der Anlage untergebracht. Die Fahrräder und Kinderwagen für alle Wohnungen sind in einem zentral gelegenen Fahrradraum in Haus 2 untergebracht, der vis á vis des Spielplatzes von außen über eine Rampe erschlossen wird.

Fassaden und Konstruktion

Die Fassaden der drei Neubauten werden durch Ihre Materialität und Struktur zwischen den unterschiedlichen Qualitäten der Nachbarschaften vermitteln. Das Spiel der umlaufend gefassten Fenster mit seinen geschützten Loggien zum öffentlichen Straßenraum und den vorgehängten Balkonen in die Höfe hinein, reagieren auf Himmelsrichtungen und Nachbarschaften.

Die Fassadengestaltung sieht ein gerichtetes Fassadenbild aus bodentiefen Fenstern vor. Die Öffnungen sind geschossweise versetzt. Das Fassadenmaterial ist aus einem individuell gekanteten Aluminiumblech als Vorhangfassade geplant. Die Befestigung der Bleche erfolgt in den ca. 20 mm tiefen Tiefsicken, in denen auch im Erdgeschoss die linearen Terrassenleuchten sitzen. Die Kantung der Fassadentafeln ähnelt in Ihrer Farbgebung einem Champagnerfarbenen „Nadelstreifenanzug“. Die vertikalen Streifen laufen auf der gesamten Gebäudehöhe, von oben bis unten durch und werden alleine durch die Fenstereinfassungen und das Spiel der horizontal versetzten Geschossbänder unterbrochen. Die Blechfugen verspringen an den Fensteröffnungen und erzeugen ein abwechslungsreiches, flächiges Gesamt-Fassadenbild. Die eingeschossig eingeschnittenen Hauseingangs-bereiche sind mit einer Natursteinfassade verkleidet, die die Eingangssituation aufwertet. Im inneren der Eingangs-bereiche begrüßen jeden Besucher des Hauses raumhohe große Spiegel, die die Wertigkeit der in den Häusern wohnenden Menschen auf ganz einfachem und vor allem kostengünstigen Weg zeigen soll und die Treppenräume mit Ihrer warmen Farbgebung und den strukturierten Fliesenstreifen im Kellerabgang zu großzügigen Erschließungsräumen machen.

Tragwerk & Energiekonzept

Die drei Gebäude sind in Massivbauweise in Stahlbeton und Kalksandstein errichtet. Die Dächer sind als geneigte Stahlbetondecken realisiert. Um das Mikroklima zu verbessern und dem Anspruch an den Klimaschutz zu genügen, wurden diese extensiv begrünt. Die Keller sind flach gegründet und in WU-Betonbauweise errichtet, um die hydrologischen Anforderungen zu erfüllen.

Die Gebäude wurden im KfW Effizienzhaus 55- Standard errichtet. Die Außenwände haben eine hinterlüftete Fassade. Das Dach wurde als Warm- bzw. Gründach ausgeführt. Die Kellerdecke ist oberseitig gedämmt, die Kellerwände zum Treppenhaus sind ebenfalls gedämmt. Die Kellerräume sind unbeheizt.

Die drei genossenschaftlichen Wohnhäuser werden über je eine Heizungsanlage für den bivalenten Betrieb beheizt. Dabei wird die Wärme über eine Luft-Wärmepumpe erzeugt. In den Tagen unter 3 °C unterstützt eine Gas-Brennwert-Therme die Versorgung der Häuser. Die Wärme wird über eine Fußbodenheizung in die Wohnungen eingebracht. Die Lüftung erfolgt über eine Abluftanlage. Der sommerliche Wärmeschutz wird durch Sonnenschutzverglasung (Drei-Scheiben-Wärmeschutzverglasung) sichergestellt.

Fassaden und Konstruktion

Die Fassaden reagieren in Materialität und Struktur auf die Bedingungen des Ortes. Das Fassadenmaterial wurde aus einem individuell gekanteten Aluminiumblech als Vorhangfassade realisiert. Die eingeschnittenen Eingangsbereiche sind mit einer Natursteinfassade verkleidet.

KITA

Die Kita mit ca. 180m² Nutzfläche wird insgesamt 34 Kinder aufnehmen. Geplant ist eine Kita für zwei Elementargruppen, also Kinder zwischen 3-6 Jahren, die aufgrund von verglasten Raumwänden lichtdurchflutet ist. Der Kita ist im Südosten eine Spielfläche von ca. 205 m² vorgelagerte. Aus allen Räumen besteht direkter Zugang zum Garten.

Tragwerk & Energiekonzept

Die Gebäude sind in Stahlbeton und Kalksandstein errichtet. Die Dächer wurden als geneigte Stahlbetondecken mit extensiver Begrünung errichtet, da dort die PV-Anlagen aufgelegt werden sollten. Leider wurden die Kollektoren bisher noch nicht auf den Dächern installiert. Grund dafür ist, dass Genossenschaften bis zum Jahreswechsel keine Gewinne machen durften und die möglichen Gewinne aus der Energiegewinnung vom Dach ein Problem für die Wohnungsbaugenossenschaft gewesen wären. Wir hoffen, dass die erste Stromrechnung für die Wärmepumpen bei der Nachrüstung und Umsetzung der ursprünglichen Idee hilfreich sein wird.

Die Keller sind flach gegründet und als WU-Betonkonstruktion ausgeführt. Alle Gebäude wurden im KfW Effizienzhaus 55-Standard errichtet.

Alle Wohnhäuser werden über je eine Heizungsanlage für den bivalenten Betrieb beheizt mit einer Luft-Wärmepumpe. In den Tagen unter 3 °C unterstützt eine Gas-Brennwert-Therme. Die Wohnungen verfügen über eine Fußbodenheizung und eine Sonnenschutzverglasung.


Bautafel

Standort: Reeseberg 115, 21079 Hamburg
Grundstück: ca. 1.826 m² (Grundfläche ca. 880 m²)
BGF oberirdisch: 3395,05 m²
BGF unterirdisch: 736,02 m²
Wohnfläche: 2339,54 m²
Kita: 166m², 34 Elementarkinder
Wohnunhsschlüssel: 37 Wohnungen, in 3 Häuser verteilt, unterschiedliche Größen zwischen ca. 45 und 110m², in Zwei- bis Vierzimmerwohnungen; Haus 2: 19 WE, IFB gefördert
Anzahl Bewohner: 79
Energiekonzept: KfW Effizienzhaus 55- Standard, Gründach, Wärmepumpe, Fußbodenheizung, Drei-Scheiben-Wärmeschutzverglasung
Bauherr: Bauverein Reiherstieg eG, Hamburg
Planverfasser: RENNER HAINKE WIRTH ZIRN ARCHITEKTEN, Hamburg
Tragwerksplaner / Bauphysik: HKS – Bauingenieure, Hamburg
Freiraumplaner: HUNCK+LORENZ FREIRAUMPLANUNG, Hamburg
Brandschutzplaner: Ingenieurbüro Wackermann, Hamburg
TGA-Planer: IB OTTO und PARTNER, Hamburg


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