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Ein neues Gebäude für Seeberger in Ulm

Büro | Ulm | Nething
Wandel erlebbar machen

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Ein Multifunktionsgebäude für Seeberger im Donautal, das Kundenzentrum, Shop, Café und Büroflächen auf verschiedenen Ebenen zusammenbringt, wurde im späten Frühjahr 2021 bezogen. Im Fokus der Planung stand nicht nur, die Werte des Unternehmens architektonisch widerzuspiegeln, sondern auch den zeitgemäßen Wandel der Traditionsmarke zu verkörpern und für alle Seiten erlebbar zu machen.

Qualität, Nachhaltigkeit, Verantwortung und hohe Sozialstandards stehen für die Marke Seeberger. Und das seit über 175 Jahren, in denen sich das Familienunternehmen von einem Kolonialwarenladen zu einem Marktführer für Trockenfrüchte, Nüsse und Kaffee entwickelt hat. Eine sensible Wertewelt, die das Architekturbüro Nething und SODA Group im neuen Multifunktionsgebäude im Ulmer Industriegebiet „Donautal“ über fünf Ebenen umgesetzt hat: Von der Genusswelt mit Kundenzentrum und Café, über den internen Genuss im Betriebsrestaurant im ersten Obergeschoss, einen großzügigen und offenen Verwaltungsbereich mit Büros im 2. und 3. Obergeschoss bis zur abschließenden Ebene im 4. Geschoss, in der sich die Technik befindet.

Wechselspiel

Im Fassaden- und Farbkonzept wird das Zusammenspiel verschiedener Funktionen und emotionaler Komponenten nach außen hin sichtbar. Es symbolisiert die Natürlichkeit der Produkte und Marke sowie das stetige Wachstum des Unternehmens. Bodenständig und fest verwurzelt und zugleich weltoffen und ambitioniert – zwischen dieser Werteskala bewegt sich der Entwurf.

Das Erdgeschoss und erstes Obergeschoss bilden durch ihre Keramikfassade eine feste Basis. Die keramischen Langstäbe sind in unterschiedlichen Breiten und Längen mit Abstand zueinander angeordnet und hüllen den Neubau umfassend ein. Das natürliche, erdbasierende Material stellt den Bezug zu den Produkten und Werten her. Unterstützt wird dies durch die durchdachte Farbauswahl der einzelnen Keramikelemente, die in Zusammenarbeit mit dem Büro ColorConceptLab erarbeitet wurde. In Auseinandersetzung mit Farbassoziationen, Colorcodes und Farb-Wahrnehmung wurde an der passenden Farbigkeit, Farbgewichtung und auch genauen Platzierung der einzelnen farbigen Keramikbaguettes gefeilt. Eine Farbanordnung die Grün-, Anthrazit-, dunkle Rot- und Braun-Töne geschickt vereint. Entstanden ist ein ausgewogenes und dennoch abwechslungsreiches Farbspiel, dass die Marke Seeberger assoziiert. Nicht schrill und bunt, sondern zeitgemäß klassisch-natürlich mit hochwertigen erdigen und fröhlichen Akzenten.

Nach oben geblickt

In die Höhe geschaut, baut sich auf die eher geschlossene Fassade eine leichte, transparente Pfosten-Riegel-Fassade in Vollverglasung auf. Gestaltungselemente sind die im Versatz vorgehängten Alu-Lisenen-Elemente. Die Fassade nimmt sich so ab dem 2. Obergeschoss zurück, schafft Wirkungsraum für die fein definierten Keramikelemente. Zugleich lässt sie viel Licht in die dahinterliegenden Arbeitswelten hindurch und steht – vor allem in der Fernwirkung – als ein Symbol für Offenheit und Weitsicht, die einer festen Basis entspringt.

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Drei Funktionen zeichnet das Gebäudeinnere aus: Genuss, Kommunikation und Entwicklung. In der Fläche greifen alle ineinander. Gastro-Planer Soda hat im Erd- und 1. Obergeschoss eine Welt erschaffen, die Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter und Besucher gleichermaßen genussvoll in die Produktwelt eintauchen lässt. Ein Café mit 120 Sitzplätzen, der Shop auf 200 qm, kleine Eventbereiche, Möglichkeiten für Barista-Kurse, hier kommt alles zusammen, was Liebhaber von gutem Kaffee, Nüssen und Früchten das Herz höherschlagen lässt. Die Strahlkraft der Marke wird spürbar. Materialien wie schwarzes Metall, lebendiges Holz, weiche Polster schaffen eine behagliche Atmosphäre. Es fällt schwer diesen Wohlfühlort zu verlassen. Eine große Treppe führt in das erste Geschoss – halb öffentlich befinden sich hier Meeting- und Veranstaltungsräume, z.B. eine Kochschule, die intern wie auch extern genutzt werden können sowie das öffentliche Gäste-Restaurant und das Betriebsrestaurant. Große Tische laden dazu ein, sich über Abteilungsgrenzen hinweg auszutauschen, Loungebereiche bieten Platz für kleinere Runden. Wichtig. Dieser Ort dient der Kommunikation und kann so außerhalb der Mittagszeiten ganz flexibel von den Mitarbeitenden genutzt werden. Man spürt sofort, hier ist eine Genusswelt entstanden, in die sich herrlich eintauchen lässt.

Bürowelten – offen, kommunikativ, flexibel

Die Bürowelt im 2. und 3. Obergeschoss ist variantenreich und spiegelt damit den Arbeitsalltag wider. Offene und geschlossene Zonen für kommunikatives oder konzentriertes Arbeiten wechseln sich ab. Die Arbeitsplätze sind entlang der Fensterfront angeordnet. In der Mitte der Fläche entsteht so ein Funktionskern, der Meeting- und Fokusräume aber auch Garderobe und Technik aufnimmt. Die Farbigkeit der Fassade fließt auch in die Bürowelt ein. Frische und erdige Grüntöne, warme Brauntöne sowie haptisch angenehme Materialien wie Holz, Filz und Stein schaffen eine angenehm wohnliche und warme Arbeitsatmosphäre.

Birgit Starzmann Projektleitung Nething Architekten

„Das Besondere an diesem Projekt war, den historischen Wandel von Seeberger ins Jetzt einzufangen und ihm architektonisch Ausdruck zu verleihen. Dafür haben wir gemeinsam mit dem Bauherrn versucht herausfinden, was Seeberger heute ist und darstellt und wie es auch für die Zukunft erlebbar sein und bleiben kann. Dieser Dialog, das gemeinsame Erarbeiten und Ringen um das bestmögliche Ergebnis, war sehr wertvoll.“ 


Standort: Hans-Lorenser-Straße 20, 89079 Ulm

Bauherr: Seeberger GmbH
Standort: Ulm
Gebäudeart: Bürogebäude plus Genusswelt
Fertigstellung: Frühjahr 2020

Architekten: Nething Architekten
Planung Genusswelten: SODA


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