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Bodenbeläge aus Nadelvlies- Effiziente Renovierung der Villa Findeisen

Bildung | Ettlingen | Uzin Utz
Strapazierfähige Böden für den Spielbetrieb

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Seit Juni ist die Betriebskindertagesstätte „Filzli“ in Betrieb, die in der Villa Findeisen in Ettlingen, südlich von Karlsruhe, ihren Platz gefunden hat. Im Auftrag der Firma Findeisen, dem Spezialisten für textile Bodenbeläge aus Nadelvlies, bereiteten die Anwendungstechniker von Wolff, Uzin und Findeisen in enger Zusammenarbeit die verschiedenen Untergründe des dreistöckigen Gebäudes vor. Fachgerecht verlegten sie strapazierfähige und optimal aufeinander abgestimmte Bodensysteme – auch unter Einsatz des Uzin Pumptrucks. Den Abschluss bildeten farbige Nadelvlies-Module in verschiedenen Formen und Strukturen. Innerhalb von 28 Tagen entstand in enger Zusammenarbeit der am Bau Beteiligten eine neu gestaltete Fläche von rund 550 m2, die die unterschiedlichen Bodenhöhen und Gegebenheiten im Gebäude berücksichtigt und den Kindern sicheres Spielen und Lernen in einer farbenfrohen Atmosphäre bietet.

Der Leerstand, aber auch die langjährige Nutzung der in den 1930er-Jahren erbauten und in den 1960er-Jahren erweiterten Villa Findeisen auf dem Findeisen-Werksgelände haben Spuren hinterlassen: Bodenbeläge hatten sich abgenutzt und der Estrich hatte sich teilweise aus dem Verbund gelöst. Auch die Böden auf den Stockwerken waren nicht eben: Die Höhenunterschiede betrugen zwischen 5 und 6 cm. Mit der Entscheidung, die Villa zu einer Betriebskindertagesstätte umzubauen, nahmen Uzin und Wolff gemeinsam mit Findeisen die Herausforderung an, die Abnutzungsspuren zu beseitigen, die unterschiedlichen Bodenhöhen auszugleichen sowie einen effizienten Weg zu finden, das Bodenmaterial in kürzester Zeit möglichst breit auf den Flächen zu verteilen. Darüber hinaus galt es, eine Lösung zu finden, um geräuschreduzierende, trittsichere und widerstandsfähige Böden aufzubauen, die den Bedürfnissen der Kinder und der pädagogischen Fachkräfte langfristig gerecht werden.

Mit Diamanten glatt geschliffen

Vor dem Aufbau des Bodens war es notwendig, auf allen Stockwerken mehrere Schichten an Klebstoff, Spachtelmasse und alten Belagsresten abzutragen sowie Schmutz und Staub, der während des Schleifvorgangs entstand, zu entfernen. Im Dachgeschoss wurden die Schleif- und Fräsarbeiten besonders sorgsam durchgeführt, da dort der Boden auf einem älteren mineralischen Estrich aufgebaut wurde. Für die Bearbeitung der Großfläche setzten die Anwendungstechniker von Wolff und Findeisen die vielseitigste Tellerschleifmaschine unter den Produkten des Werkzeugherstellers, die Mambo EVO, ein. Durch ihr Zusatzgewicht und ihre höhere Drehzahl ist sie deutlich leistungsfähiger als gängige Tellerschleifmaschinen. „Mit einem Basisschleifteller und sechs Diamant-Segmenten PCD Ultra versehen, gelang es mit der Mambo EVO, bis zu 8 mm abzutragen, ohne Furchen zu hinterlassen“, erklärt Karl-Heinz Würth, Anwendungstechniker bei Wolff, das gleichmäßige Schleifbild. Für die kleinen bis mittleren Flächen setzte er die Schleifmaschine NEO 230 ein. Ihr Schleifkopf kann in drei verschiedenen Winkeln eingestellt werden, sodass sie auch gezielt an Randbereichen entlanggeführt werden konnte.

Um den dabei enstandenen Grobschmutz, aber auch Feinstaub zu beseitigen, wurde der Vorabscheider mit Longopac-System von Wolff zwischen die Schleifmaschinen und den zweimotorigen Hochleistungs-Industriesauger Vacuclean 2 montiert, wodurch bereits rund 95 % der Verunreinigungen abgetrennt wurden. „Sobald der Schlauch des Longopac sich vollständig mit Schmutz gefüllt hatte, konnte er abgenommen und fest verschlossen wie eine Wurstpelle zum Müll getragen werden“, verdeutlicht Karl-Heinz Würth das System. Dabei wird kein weiterer Staub, wie beim Auskippen eines Schmutzbehälters üblich, freigesetzt. Verbleibender Schmutz und Staub wurden über den Vacuclean 2 entfernt, der über eine große Filterfläche verfügt.

Im Erd- und Obergeschoss wurde die Samba Schleifmaschine mit dem Ninja ES K20 Teller bestückt, um die harte Oberschicht des in diesen Stockwerken neu aufgetragenen Calciumsulfat-Estrichs abzuschleifen.

Stabile Untergründe in der Altbauvilla

Die Vorbereitung des Untergrundes erfolgte einheitlich im ganzen Gebäude gemäß DIN 18365. Aufgrund der Beschaffenheit des Estrichs im Dachgeschoss und der auftretenden Bewegungen im Boden unterschied sich der dortige Bodenaufbau jedoch von den restlichen Stockwerken. Im Dachgeschoss wurden während der Vorarbeiten Unterteilungen in Längs- und Querfugen im Estrich sichtbar. Um sie zu schließen, wendeten die Anwendungstechniker von Uzin und Findeisen das „verdeckte Fugensystem“ an: Zunächst füllten sie die Risse mit dem hartelastischen Parkettklebstoff UZIN MK 92 S auf, dann brachten sie rechts und links des Risses – jeweils eine Spachtelbreite davon entfernt – zusätzlichen Klebstoff an. Anschließend legten sie darin die glasfaserhaltige Rissbrücke UZIN RR 203 ein und überspachtelten sie nochmals mit dem Parkettklebstoff. „Bei diesem System werden die Estrichscheiben nicht kraftschlüssig mit Harz vergossen, sondern wir verkleben hartelastsich. Die Ausdehnung der Estrichscheiben ist dadurch nicht behindert“, weiß Ralf Härlin, der zuständige Anwendungstechniker von Uzin. Im Anschluss wurde die Epoxidharzgrundierung PE 460 aufgerollt, die sich besonders für feuchte oder, wie in diesem Fall, labile Untergründe eignet. Auf diese Schicht wurde die Dispersionsgrundierung PE 280 als Haftvermittler zur späteren Anbindung an die Spachtelmasse aufgewalzt; bereits nach 30 bis 40 Minuten war sie trocken.

Im Erd- und Obergeschoss wurden zunächst die Risse mit dem Gieß- und Klebharz UZIN KR 516 mithilfe von Wellenbindern fachgerecht saniert. Denn sowohl der großflächig verbaute Gipsestrich als auch der im Eingangsbereich verlegte Zementestrich wiesen Brüche auf. An wenigen Stellen, an denen der Estrich komplett fehlte, versetzten die Anwendungstechniker von Uzin die Epoxidharzgrundierung UZIN PE 460 mit dem UZIN Quarzsand XS, um kurzfristig einen Reaktionsharzestrich herzustellen. Zusätzlich wurden auch hier neue Randdämmstreifen verlegt, bevor die Dispersionsgrundierung UZIN PE 360 auf der gesamten Fläche aufgebracht wurde. Sie diente als Haftbasis für die nachfolgende Spachtelmasse, da sie Oberflächenstaub bindet und die Saugfähigkeit des Untergrundes reduziert.

Effizient gepumpte Spachtelmasse

Um die Nivelliermasse UZIN SC 997, einen gipshaltigen Dünnestrich, schnell und in gleichbleibender Qualität in den einzelnen Stockwerken aufzutragen, kam der Uzin Pumptruck zum Einsatz. Er eignet sich besonders für unterschiedliche Schichtdicken: Abhängig von der Höhe der Treppe, der Balkontüren oder des anschließenden Badezimmers betrug die Höhe der Spachtelmasse zwischen 3 und 5 mm auf den jeweiligen Etagen. Dafür wurde der Schlauch des vor dem Haus parkenden Lkw-Pumptrucks durch eines der Treppenhäuser geführt und die Masse von oben nach unten in die Räume gepumpt. „Dies war eine sehr effiziente Maßnahme, die den Transport von Estrich-Säcken in die einzelnen Stockwerke überflüssig machte und in wenigen Stunden abgeschlossen war“, resümiert Ralf Härlin. Insgesamt wurden dabei fünfeinhalb Tonnen des Estrichs verteilt.

Bereits nach 24 Stunden konnte der jeweils passende Klebstoff aufgetragen werden. Für das Linoleum mit Akustik-Plus-Rücken verwendeten die Anwendungstechniker den Universal-Klebstoff UZIN KE 2000 S und für die textilen Beläge mit Vliesrücken walzten sie die gebrauchsfertige Haftklebefixierung UZIN U 2500 auf ‒ beide Produkte sind sehr emissionsarm und tragen das Umweltzeichen „Blauer Engel“.

Fester Tritt auf gemusterten Nadelvlies-Modulen

Auf allen Stockwerken verlegten die Anwendungstechniker von Findeisen 310 m2 mit den besonders maßstabilen Nadelvlies-Modulen FINETT DIMENSION in verschiedenen Farben und Formen. Die einzelnen Zimmer zieren die Module „Schuppe“, „Sechseck“, „Fliese“ und „Planke“. Diese wurden im Werk von Findeisen, direkt neben der Kita gelegen, auf modernen 3D-Plottern geschnitten. „Unser Nadelvlies findet man in vielen Bildungseinrichtungen. Es ist jedoch die erste Kindertagesstätte, die vollumfänglich von uns ausgestattet wurde“, berichtet Marco Fischer, Anwendungstechniker bei Findeisen. Im Erdgeschoss sind die Nadelvlies-Module „Fliese“ und „Planke“ zu einem spielerischen Muster in Tetris-Manier angelegt. Im Obergeschoss bilden die „Sechsecke“ verschiedenfarbige Blüten und unter dem Dach imitieren die Formen „Planke“ und „Schuppe“ Fischgräten und Wellen. Neben der Möglichkeit, sie individuell anzuordnen, bringen die Nadelvlies-Module jedoch noch weitere Vorteile mit sich: Mit einer Höhe von 5,7 mm mindern sie den Trittschall bis zu 21 Dezibel und halten in der Klasse 33 starken Beanspruchungen stand. Sollten sie einmal stärker verschmutzt sein, können sie umstandslos ausgetauscht werden, da sie nicht fest verklebt, sondern lediglich haftfixiert sind.

Beste Ergebnisse dank Teamwork

„In der Partnerschaft mit Uzin Utz ist uns ein richtig tolles Projekt gelungen. Der Anwendungstechniker von Wolff Tools kam auf Anruf jederzeit kurzfristig vorbei und versorgte uns mit den notwendigen Maschinen und die Techniker von Uzin mit ihrem Leiter Thomas Schneider waren immer bei Fragen für uns erreichbar und vor Ort tätig“, zieht Marco Fischer, der die Bodenrenovierung von Seiten des Bauherren Findeisen begleitete, nach Abschluss der Arbeiten Bilanz und fährt fort: „Bei den unterschiedlichen Aufbauhöhen und der Wahl der Materialien für den Gips- oder Zementestrich waren wir sehr froh, auf die Unterstützung der Uzin Berater zählen zu können, die immer einsatzbereit waren und mit denen wir sehr gerne zusammengearbeitet haben.“

Bautafel

Objekt: Umbau der Villa Findeisen in Ettlingen zur Betriebskindertagesstätte Filzli, Bruttogesamtfläche: 550 m2
Bauherr: Findeisen GbR
Fachberatung Uzin: Markus Krieg und Ralf Härlin, Uzin Utz Anwendungstechnik
Fachberatung Wolff: Karl-Heinz Würth, Uzin Utz Tools GmbH & Co. KG, Ilsfeld
Verlegearbeiten Bodenbelag: Jan Hoffmann, Marco Fischer, Findeisen GmbH, Ettlingen
Flächen: 310 m2 FINDEISEN Nadelvlies-Bodenbelag, 140 m2 Linoleum

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