Plädoyer für den Erhalt stadtbildprägender Gebäude
„Die Löwen sind weg!“ schrieb der damalige Chefredakteur der bauwelt, Ulrich Conrads 1960: „Dann wünschen wir uns also Glätte, Hygiene, Überschaubarkeit, Sauberkeit, Faltenlosigkeit; und so weiter und so weiter. Und Phantasielosigkeit. Und Geschichtslosigkeit.“ Er protestierte gegen die Achtlosigkeit, mit der auch in den Details bei Sanierungen wie bei Neubauten auf Charakteristika verzichtet wurde, nurmehr ortlose Produkte seien entstanden. Berlin 1960 – Stuttgart 2016: Viel scheint sich nicht geändert zu haben, außer dass der Aufbauwille, den Conrads ausmachte, einer kaum mehr zielgerichteten Renditeorientierung gewichen scheint. Wie viele ortsbildprägende Bauten Stuttgart in den letzten Jahren verloren hat, zeigt die architekturgalerie am weißenhof in ihrer kommenden Ausstellung:
Stuttgart reißt sich ab
Plädoyer für den Erhalt stadtbildprägender Gebäude
Mit Aufnahmen der Architektur-Fotografen Wilfried Dechau und Wolfram Janzer und Archiv-Bildern
16/06/16 – 25/09/16
Eröffnung der Ausstellung am Mittwoch, 15. Juni 2016, 19 Uhr
im Vortragssaal Neubau 2 der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Am Weißenhof 1, 70191 Stuttgart
mit einem Vortrag von
Prof. Frank R. Werner, Architekturhistoriker und Autor, Wuppertal
anschließende Podiumsdiskussion mit
- Dr. Dietrich Heißenbüttel, Journalist, Kritiker, Kunsthistoriker, Esslingen/Stuttgart
- Herbert Medek, Leiter der Denkmalschutzbehörde der Landeshauptstadt Stuttgart
- Jórunn Ragnarsdóttir, Architektin, LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei , Stuttgart