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Weingut am Stein

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Weingut am Stein

Eingebettet in das bekannte fränkische Weinbaugebiet Würzburger Stein liegt das bereits seit Generationen bestehende Weingut der Familie Knoll. Hier werden unter anderem der berühmte „Steinwein“ und der äußerst beliebte Silvaner produziert. Die steilen Weinberge mit ihren Muschelkalkböden bieten optimale Reifebedingungen für die Trauben, die diese wunderbaren Weine entstehen lassen. Um in Zukunft nicht nur hervorragenden Wein zu produzieren, sondern diesen auch einer breiten Interessentenschaft in einem angemessenen Ambiente kredenzen und näher bringen zu können, entschied sich der Besitzer des Weinguts am Stein, Ludwig Knoll, für einige baulichen Neuerungen auf seinem Gut.

Die Ursprünge des Weingutes reichen bis ins vorletzte Jahrhundert zurück. Seit allerdings Ludwig Knoll im Jahr 1991 das Sagen hat, haben sich zahlreiche Veränderungen zugetragen, die dem Familienunternehmen das erfolgreiche Fortbestehen auf einem hart umkämpften Markt sichern sollen. Neben dem Umbau des Präsentationsgebäudes und der Errichtung des Küchenhauses fand erst vor einigen Jahren die Aufstockung der gutseigenen Gastronomie zu einem Restaurant und einer Weinbar statt. Mit den jetzt fertig gestellten beiden Neubauten, dem so genannten WeinWerk und dem Kelterhaus mit Gästewohnung, hat Ludwig Knoll einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Zukunft und betriebliche Sicherung getan.

Das gesamte, von den Architekten hofmann keicher ring zusammen mit Gestalter Reinhard May geplante Projekt, sah den Bau eines neuen Gebäudes für den Weinverkauf, ein Auftaktgebäude zum Weingut und die Hofgestaltung vor. Entstanden ist ein in der Formensprache mehrfach preisgekrönter architektonischer Komplex. Der Entwurf ist maßgeblich inspiriert von der vertikalen Struktur der Rebstöcke und der horizontalen Struktur der Erdschichten des Weinbergs. Die Neubauten fügen sich auf spannungsgeladene Art in das bestehende Weingut ein. Dem heterogenen Gebäudebestand wurde auf ganz bewusste Weise eine Architektur von klaren, markanten Formen entgegen gesetzt.

Das neu erbaute Kelterhaus bietet neben seiner eigentlichen Funktion des Kelterns eine Gästewohnung, die sich im Erdgeschoss und Obergeschoss befindet. Das Untergeschoss ist der Kelterei der Trauben vorbehalten. Das Natursteingebäude mit horizontal geschichteter Fassade aus Muschelkalkplatten stellt eine moderne Interpretation des ortstypischen Weinbergshauses dar. Mit seiner Positionierung am Eingang des Weingutes schafft es das Entree zu einem stilvoll gestalteten Anwesen und wegen seines monumentalen Erscheinungsbildes ebenso einen gelungenen Auftakt, der stellvertretend für die Größe der Gesamtanlage steht.

Auch der zweite Neubau des Anwesens, das WeinWerk fällt direkt ins Auge. Seine moderne und zugleich an die natürlichen Gegebenheiten angelehnte Architektur wirkt ebenso ausgefallen wie in das Gesamtgefüge des Weingutes passend. Es dient in erster Linie der Produktpräsentation mit Verkostung und Verkauf. Als besondere, gestalterische Elemente sind die zweischichtige Fassade aus grünem Glas und die vertikalen Eichenholzbalken als Gebäudeverkleidung anzusehen, die die Farbigkeit und Struktur der Weinberge des Würzburger Steins aufnehmen. So entsteht ein vom Stand der Sonne abhängiges wechselndes Lichtspiel, welches das innere und äußere Erscheinungsbild des WeinWerks einer ständigen Veränderung unterwirft. Direkt neben einem kleinen Weinberg verortet, hat man das Gefühl, die horizontale Struktur der Weinreben finde in den Holzbalken seine optimale Fortsetzung. So verschmelzen Weinberg und WeinWerk zu einem harmonischen Ganzen.
Das Erdgeschoss des Gebäudes bietet zwei Probierbereiche, im Obergeschoss befindet sich der Präsentationsraum, der über eine Galerie zu erreichen ist. Komplettiert wird das WeinWerk durch die sich im Untergeschoss befindliche Ausstellung der Destillate und dem Holzfasslager.

Das gediegene Aussehen des Innenraums ist geprägt von den modernen Materialien Sichtbeton und Stahl, sowie von Holz. Der Lichteinfall der Glasfassade ist beeinflusst durch die an der Außenseite angebrachten Holzbalken, wodurch eine unnachahmliche Raumdynamik entsteht. Eine flächige Beleuchtung im Zwischenraum der Fassadenschichten macht aus dem Gebäude nachts einen unverwechselbaren Leuchtkörper. Die je nach Hanglage drei bis vier Etagen des WeinWerks unterstützen mit ihren miteinander fließend verbundenen Räumen den Eindruck der besonderen Raumdynamik. Hier liebäugeln eng und weit, hoch und niedrig miteinander. Der minimalistische Materialeinsatz sorgt für eine angenehm klare Linie. Durch eine ähnliche Materialität verschmelzen Innen- und Außenraum zu einem gelungenen Ganzen.

Ein anhand der Untersuchung zu dem thermischen Verhalten des Gebäudes eigens erstelltes Energiekonzept optimiert die Ressourcen schonende Bauweise des WeinWerks. Die Zuluft wird im Sommer zur Kühlung mittels Brunnenwasser und im Winter zur Beheizung über eine Wärmepumpe konditioniert. Zusätzlich bewirken die schweren Betonflächen in Kombination mit den Holzlamellen einen Überhitzungsschutz und puffern extreme Temperaturschwankungen ab. Die Zuluft wird impulsarm als Quellluft eingebracht und arbeitet energiearm und effizienter als herkömmliche Mischlüftungen durch die Ausnutzung des natürlichen thermischen Auftriebs. In der Gesamtheit ist durch die intensive Abstimmung von Architektur und Haustechnik unter Berücksichtigung lokaler klimatischer Gegebenheiten und vorhandener regenerativer Energien (Brunnen) ein Gebäude mit optimaler Energiebilanz entstanden.

Die verwendeten FSB-Produkte binden sich passend und unterordnend in das architektonische Gesamtkonzept ein, was für die Architekten wichtige Auswahlkriterien waren. Das Konzept sollte keine störenden Elemente enthalten, sondern ein rundes Gesamtbild ergeben. Dank einer breiten Produktpalette konnte FSB diesen Kriterien gerecht werden und mit dem Produktprogramm 1003 mit der Drückerrosette 1731 und der Schlüsselrosette 1735 ein Türdrückermodell anbieten, dass durch ein funktionales, zeitloses und dennoch äußerst ansprechendes Äußeres besticht. Die verwendete Ausführung in Edelstahl zeigt durch das sehr pflegeleichte und korrosionsbeständige Material selbst bei härtestem Einsatz keinerlei Gebrauchsspuren und zeichnet sich durch ihre Langlebigkeit aus. Der Türdrücker 1003 nimmt die Form einer Tür in verkleinertem Querformat auf. Er ist aufgrund modernster Laser-Fertigungstechnologie äußerst präzise gefertigt. Seine minimalistische Optik hat ihn zu einem wahren Liebhabermodell aufsteigen lassen.

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