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Vorbildlich gebauter Klimaschutz

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Vorbildlich gebauter Klimaschutz

Die von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen getragene Initiative „50 Solarsiedlungen in NRW“ unterstützt städtebauliche Konzepte, die auf überzeugende Weise demonstrieren, wie mit der Kraft der Sonne und einer entsprechenden Bauweise energieeffizienter Wohnungsbau vorbildlich umgesetzt werden kann. Gefördert werden ganzheitliche Siedlungsbaumaßen, die neben einer energetischen Optimierung der Gebäude auch städtebauliche Standortfaktoren, ökologisch geeignete Baumaterialien und soziale Aspekte berücksichtigen.

Weit fortgeschritten ist das Projekt „Solarsiedlung Garath“, mit dem die Rheinwohnungsbau GmbH aus Düsseldorf gestalterisch und energetisch nach dem Medienhafen ein weiteres Zeichen in der Landeshauptstadt Düsseldorf setzt. Insgesamt sollen hier zwischen Lüderitzstraße und der Josef-Maria-Olbrich-Straße bis 2013 für 35 Millionen Euro insgesamt 188 Neubauwohnungen anstelle der 50er- und 60er-Jahre-Bauten entstehen.

Architektenwettbewerb
Aus dem vom Grundstückseigner Rheinwohnungsbau ausgeschriebenen Architektenwettbewerb gingen zwei Büros als Sieger hervor. Die im Entwurf von Druschke & Grosser aus Duisburg gewählte städtebauliche Lösung überzeugte die Jury und wurde für alle Planungen Leitlinie. Die Arbeit der HGMB Architekten aus Düsseldorf enthielt vor allem überzeugende und flexible Grundrisslösungen sowie ein exzellentes Energiekonzept.

Bauweise und Energiekonzept
Vorrangiges Ziel einer Solarsiedlung ist eine möglichst hohe Energieeinsparung und somit Reduzierung der CO2-Emissionen. In diesem Sinne muss das Gebäudekonzept in seiner Gesamtheit betrachtet werden. Die geltende EnEV fasst den Dämmstandard eines Gebäudes und die für die Wärmeerzeugung vorgesehene Anlagentechnik in einer primärenergetischen Gesamtbilanz zusammen.

Die einzelnen Bauteile der Außenhülle wurden von Druschke & Grosser entsprechend dem angestrebten Wärme- und Energiekonzept so geplant, dass der Heizenergiebedarf 35 kWh/m2a nicht überschritten wird. Ein guter Wärmeschutz von Gebäuden durch eine Dämmung ist die wichtigste Voraussetzung für einen geringen Energieverbrauch. Auf alle massiven Außenwände, die mit Kalksandstein-XL-Planelementen des Herstellers Unika GmbH errichtet wurden, ist ein 20 cm dickes Wärmedämmverbundsystem (WDVS) der Wärmeleitgruppe 035 aufgebracht. Daraus resultiert ein niedriger U-Wert von 0,16 W/m2K. Die Flachdächer sind mit 30 cm und die Kellerdecke mit 16 cm gedämmt. Eine 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung rundet die energetisch vorbildliche Gebäudekonstruktion ab. Durch die Kombination aus Kalksandstein-Mauerwerk und außen liegender Wärmedämmung wird eine extrem gute Dämmleistung erzielt. Die Anforderungen des Gebäudekonzepts an einen lückenlosen Wärmeschutz sowie absolute Wind- und Luftdichtheit konnten problemlos erfüllt werden. Der Baustoff Kalksandstein sorgt zudem dafür, dass das Gebäude im Sommer angenehm kühl bleibt und im Winter tagsüber Wärme speichert, die abends an den Raum abgegeben wird. Zu den außergewöhnlichen guten physikalischen Eigenschaften im Hinblick auf die Realisierung des Energiestandards zeichnen diesen Baustoff der hohe Schallschutz sowie seine optimalen Brandschutzeigenschaften aus – zwei weitere bedeutende Faktoren bei der Planung einer Wohnsiedlung. Neben den elementaren Eigenschaften ermöglicht der Einsatz von Kalksandstein effizientes Bauen mit rationellen Bauabläufen und weitaus kürzeren Bauzeiten. Objektbezogene Daten ermöglichen eine exakte Kalkulation und verschaffen Transparenz und Sicherheit bei der Projektplanung.

Grundsätze des solaren Bauens
Neben der energetisch günstigen Planung der Gebäudehülle basiert das Konzept auf den Grundsätzen des solaren Bauens. Diese implizieren eine gute Orientierung zur Sonne und geringe Verschattung des neuen Quartiers zur Nutzung von passivsolaren Wärmegewinnen. Zur aktiven Nutzung der Sonnenenergie wurden die Häuser mit Flachdächern geplant. So war es möglich, unabhängig von der Orientierung der Gebäude optimal nach Süden ausgerichtete Solarthermieanlagen zu installieren. Etwa 40 Prozent des jährlichen Warmwasserbedarfs werden so durch die Sonnenkollektoren erzeugt. Der für die Beleuchtung der Treppenhäuser und Außenanlage benötigte Stromverbrauch wird durch eine Fotovoltaikanlage mit einer Leistung von 5 kWP reduziert. Als weiterer anlagentechnischer Baustein sind alle Wohnungen mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung ausgestattet, die eine Einsparung von über 80 Prozent der Lüftungswärmeverluste garantiert. Nach Abwägung verschiedener Versorgungskonzepte entschied man sich, die geringe noch benötigte Heizenergie durch eine moderne Gas-Brennwert-Heizung bereit zu stellen.

Die höheren Investitionskosten werden durch die Förderung des Landes NRW, günstige Kredite der KfW und eine geringfügig höhere Kaltmiete gestemmt. Der Mieter erhält im Gegenzug ein komfortables Zuhause. Zum Standard gehören Parkett, Fußbodenheizung, Balkon oder Terrasse, die schon beschriebene Belüftungsanlage, welche für ein ausgezeichnetes Raumklima sorgt, und letztlich die Sicherheit, dass künftige Betriebskosten nicht zur „Falle“ werden.

Weitere Informationen:

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