Unübersehbar waren allerdings ein erheblicher Sanierungsstau in Haus und Garten und der Widerspruch zwischen dem Typus Villa und der darin untergebrachten kleinteiligen Nutzung.
Seit fast 80 Jahren ist das Grundstück im Besitz der katholischen Kirche. Zur Sicherung der Bausubstanz und angemessenen Unterbringung der heutigen Nutzung als Büro- und Seminargebäude mit angeschlossenem Wohnheim lobte diese im Jahr 2009 einen Wettbewerb aus, dessen Ergebnis dann ab 2010 umgesetzt wurde. Das realisierte Projekt wertet die volumetrische Einfügung der neuen Gebäude und die Bildung eines harmonischen Ensembles mit der historischen Villa höher als die oberflächliche Funktionalität: Ein einzelner großer Baukörper wäre leichter organisierbar und wohl auch wirtschaftlicher gewesen, hätte aber die Körnung der Umgebung verletzt. So müssen die Nutzer – junge Anwärter auf kirchliche Berufe – zwar durchs Freie zwischen ihren Wohnungen, Büros und Seminarräumen hin- und hergehen, können sich dabei aber im zentralen Hof begegnen, aufhalten und den Ausblick genießen.
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