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Neues Theater in alten Strukturen

HeidelbergCement AG
Neues Theater in alten Strukturen

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Nach einem grundlegenden Um- und Neubau hat sich das Theater und Orchester Heidelberg in ein großes Haus für zeitgemäße Auftritte verwandelt. Die Darmstädter Architekten Waechter + Waechter wählten hellen Sichtbeton, um die moderne Erweiterung dem historischen Theaterbau und seinem Umfeld behutsam zu Seite zu stellen.

Ende November 2012 konnten sich Theaterfreunde in Heidelberg erstmals von der eindrucksvollen Gestaltung des Um- und Erweiterungsbaus ihres komplett sanierten Theaters überzeugen. Über 14.000 Besucher kamen zum Tag der offenen Tür in die Altstadt. Beim abendlichen Festakt, an dem das Engagement der Bürger und Mäzene gewürdigt wurde, sprach der Präsident des Bühnenvereins Klaus Zehelein vom „Wunder von Heidelberg“. Denn während andernorts Kultureinrichtungen aus Kostengründen eingespart werden, gelang es in der Universitätsstadt, einen Teil der Bausumme von rund 64 Millionen durch Sponsoren aufzubringen. Durch private und unternehmerische Spenden kamen allein rund 16 Millionen Euro für das Bauprojekt zusammen. Auch HeidelbergCement unterstützte das kulturelle Projekt.

Der Baumaßnahme vorausgegangen war ein Gemeinderatsbeschluss, der trotz räumlicher Enge den Standort des Theaters mitten in der Stadt beibehalten wollte. Die geglückte Liaison zwischen dem altehrwürdigen, klassizistischen Bestand und einer jungen, zeitgenössischen Architektur ist dem kongenialen Entwurf des Darmstädter Architekturbüros Waechter + Waechter zu verdanken. Ihm zufolge konnte das umfassende Raumprogramm für das Mehrspartenhaus mit Spielstätten für Oper, zeitgenössischen Tanz, Schauspiel und auch ein Kinder- und Jugendtheater mitten in die Altstadt integriert werden.

Moderner Entwurf in historischem Umfeld
Die Architekten besetzten mit ihrem Neubau das komplette Grundstück, das neben dem vorhandenen Theater auch vier angrenzende Altbauten, alle aus unterschiedlichen Epochen und mit unterschiedlichen Charakteren, umfasst.

Ihre Integration ermöglichte erst die Realisierung des erforderlichen Raumprogramms für einen modernen Theaterbetrieb, der Werkstätten, Magazine, Probebühnen und eine gigantische, fahrbare Bühnentechnik erfordert. Zu den Bestandsgebäuden fügt sich nun der Neubau wie in ein Passepartout, aus dem die höheren Bauteile, der Bühnenturm, der Orchesterproberaum und die Beleuchterbrücke des neuen Theatersaales, herausragen. Da diese Baukörper vom Straßenraum her nicht sichtbar sind bleiben die sanierten, historischen Gebäude dominant. Alt und Neu sind vertikal und horizontal jeweils durch eine Glasfuge voneinander abgesetzt, so bleibt die Eigenständigkeit erhalten, bei gleichzeitiger Bildung eines ganzheitlichen Ensembles. Weil der Bestand selbst schon so viele unterschiedliche Materialien zeigt, wollten die Architekten einen ruhigen Rahmen spannen und konzentrierten sich bei ihrem Neubau auf wenige, einheitliche Baustoffe, vor allem auf cremefarbenen, fast weißen, oberflächengestrahlten Sichtbeton in Kombination mit geöltem Eichenholz.

Sichtbeton als erste Wahl
„Wir haben Materialien gesucht, die für unterschiedliche Nutzungen geeignet sind. Sichtbeton ist gut belastbar, stoßfest und insofern sehr gut für die inneren Bereiche, und bei einer richtigen Verarbeitung auch für die repräsentativen Räume geeignet. In den Fassaden und Foyers wurden die Oberflächen gestockt oder sandgestrahlt. In den inneren Bereichen wurden dagegen glatte Sichtschalungen verwendet. Schattenfugen gliedern die geschlossenen Wandflächen und zitieren den Rhythmus der Außenfassaden mit ihren hintereinandergestellten Stützen“, erläutert Architekt Felix Waechter das Konzept.

Parallel zum Neubau wurde auch der Bestand aufwändig saniert. Beim Schweinfurter Unternehmen Riedel Bau, das den Rohbau ausführte, erinnert sich Bauleiter Thomas Köth an die Schwierigkeiten beim Anschluss der Bestandsbauten an den Neubau: „Hier musste unterfangen, dort Fundamente verlängert oder neue Unterzüge mit Transportbeton eingebaut werden“. Um die hohe Qualität der Sichtbetonflächen zu gewährleisten, waren Oberflächenbeschaffenheit, Schalungsstöße, Spannlochpositionen exakt vorgegeben.

Der gesamte Beton stammt von der TBG Transportbeton Kurpfalz aus Eppelheim, einer Beteiligung der Heidelberger Beton GmbH. „Die Zusammenarbeit mit der TBG hat sehr gut geklappt, wir haben ja schon am Neubau der Frauen- und Hautklinik in Heidelberg miteinander gearbeitet“, schildert Bauleiter Köth den Arbeitsablauf. Bei einem komplexen Bauvorhaben, wie hier in der Heidelberger Altstadt, ist es wichtig, dass alles gut aufeinander abgestimmt wird. Besonders bei der Betonage der edlen, sehr hellen Sichtbetonflächen muss die Lieferung Hand in Hand mit dem Einbau gehen, damit sich die Betonierabschnitte nicht farblich abzeichnen.“ Der Beton besteht aus Weißzement der HeidelbergCement-Beteiligung CBR in Belgien, und aus hellem Main-Sand. Die Optik der Wandflächen waren durch die Architekten vorgegeben, die definitive Rezeptur vom Betonlieferanten in Zusammenarbeit mit der betotech Eppelheim festgelegt worden. „Wann welcher Beton angeliefert werden muss, das stimmen unser Polier und der Mischmeister des Betonwerks einen Tag vorher ab, dann klappt das“, sagt Köth. „Unsere Betonbauer haben richtig gute Arbeit geleistet“, schwelgt der Bauleiter und freut sich über das Ergebnis: „Obwohl Beton ein Naturprodukt ist, haben wir die Flächen in ziemlich beeindruckender Gleichmäßigkeit hingekriegt.“

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