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Farbige Bodenbeläge im Stil königlicher Tudor-Interieurs.
Zu sehen war hier von April bis August 2009 eine temporäre Ausstellung unter dem Titel „Heinrichs Frauen“, die die wahren Persönlichkeiten hinter den bekannten Ehefrauen Heinrichs VIII. zeigte – er hatte immerhin sechs davon – und die seiner zwei Töchter. Heute ist die Council Chamber ein virtueller und multimedialer „Raum der Debatte“. Seiner Öffnung ging ein sorgfältiger Umbau voraus. Der Raum ist nur etwa 5 x 5 Meter groß, 3 Meter hoch und hat einen offenen Kamin. Durch die drei Fenster schaut man nach Westen in einen äußeren Hof, insgesamt fällt nur wenig Sonnenlicht ein. Trotzdem waren die Designer herausgefordert, einen vom Geist der Tudor-Zeit inspirierten Ort zu kreieren – sowohl für die ständige Präsentation der Ratskammer als auch für die temporäre Ausstellung der Frauenportraits.
Kostbar verkleidet sind die Wände der Council Chamber: Dunkelblaue Seide ist verziert mit goldenen Lilien und stilisierten Tudor Rosen. Über Heinrichs Thron ruht ein Baldachin aus luxuriösem Stoff und zieht die Blicke der Besucher auf sich. Die im Halbrund angeordneten Sitzgelegenheiten für die Höflinge sind in Anlehnung an den Stil der Tudor-Möbel entworfen. Auch wenn der echte Heinrich VIII. heute natürlich nicht mehr zugegen ist, diskutieren lebensgroße Portraits auf vier Bildschirmen miteinander und lassen die Besucher in seine historische Welt eintauchen.
Faszinierend ist auch der prachtvolle Boden der Council Chamber: Er erinnert visuell an die farbigen Bodenbeläge königlicher Tudor-Interieurs. Mit DLW Linoleum von Armstrong hat Drummond Flooring ein Design umgesetzt, das der Tudor Rose ähnelt – mit den original Rot-, Gelb-, Schwarz- und Weißtönen. Der verschlissene Holzboden wurde vorher mit 6 mm dicken Sperrholzplatten bedeckt, so dass er auch künftig erhalten bleibt. Parallel wurde bei Armstrong das Muster auf eine moderne Ultraschallschneideanlage übertragen. Über elektronisch gesteuerte Koordinaten-Führungen schneidet dann ein lanzettförmiges Messer mit unglaublicher Präzision die gewünschten Teile haarscharf aus. In Handarbeit wurden dann die Stücke einzeln zusammengeführt und im Schloss verlegt. Dank der kunstvollen Intarsienarbeit präsentiert sich den Besuchern jetzt eine wahrhaft königliche Council Chamber – der Hampton Court Palace ist um eine Attraktion reicher.