Die rund 80 000 Einwohner zählende, direkt an der Grenze zu Belgien gelegene südniederländische Stadt Roosendaal gilt mit ihrem verbauten Zentrum nicht gerade als touristisches Kleinod. 2001 hatte die Stadt immerhin entschieden, ein großes, zweigeschossiges Parkdeck unterhalb des Neuen Marktplatzes zu bauen, um so den Autoverkehr aus der Innenstadt verbannen und die zuvor recht kleine Fußgängerzone erweitern zu können. Den daraufhin durch die Stadt ausgeschriebenen städtebaulichen Ideenwettbewerb zur Neugestaltung des Platzes hatte schließlich das Rotterdamer Landschaftsplanungsbüro Atelier Quadrat für sich entschieden. Die Planung der Architekten sah als wichtigstes Element einen ovalen Pavillon mit Restaurant und Café vor. Trotz des vorliegenden Entwurfs geschah die nächsten vier Jahre jedoch zunächst nichts. Erst 2005 ließ die Stadt einen Investorenwettbewerb ausschreiben, der schließlich auch den seinerzeit vorgeschlagenen Pavillon als zentralen Baustein umfasste.
Mit der Umsetzung des lange angedachten Projekts wurde schließlich René van Zuuk beauftragt. Der Architekt aus Almere zählt seit Jahren zu den gefragtesten Planern in den Niederlanden. Ob beim biomorphen Neubau des Amsterdamer Architekturzentrums Arcam, seinem futuristischen Kunstpavillon „De Verbeelding“ in Flevoland oder seinem dynamisch gewellten Wohnblock „The Wave“ in Almere – immer wieder überzeugt er dabei mit überraschenden Entwürfen, die offensichtlich die Gesetze der Schwerkraft zu überwinden scheinen. Für den Entwurf des Pavillons in Roosendaal blieben Van Zuuk allerdings trotz der langen Vorlaufzeit letztlich nur fünf Wochen Zeit, um einen fertigen Entwurf zu präsentieren. Der Standort und die Form des Pavillons orientieren sich daher zwangsläufig in weiten Teilen an dem Entwurf, den die Planer vom Atelier Quadrat vier Jahre zuvor vorgestellt hatten.
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