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Müller & Seidl

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Müller & Seidl

Müller & Seidl Georgenstraße ist der dritte Ladenbau den Muck Petzet Architekten (bis 2003 Meier-Scupin & Petzet) nach ihrer Arbeit für Jil Sander in den 90ger Jahren (Flagshipstores in München, Hamburg, Berlin, Mailand etc. mit Gabellini Associates / NY) für ein Münchner Label realisieren konnten. Nach Mohrmanns Basics in den 5 Höfen (CoolShops Munich) und Susanne Bommer Rumfordstraße (AIT) haben die Architekten auch den Laden für Müller + Seidl wieder speziell aus den Eigenarten des Labels entwickelt um eine möglichst komplementäre Wirkung von Ware und Laden zu erreichen.
Hinzu kam bei Müller & Seidl die Auseinandersetzung mit der besonderen räumlichen Situation und Zeitstimmung des bestehenden Ladenlokals: eines modernistischen 50ger Jahre Eckladens mit komplett umlaufendem horizontalem Fensterband.
Gleichzeitig mit dem Verkauf sollte auch die Werkstatt der Designerin, Frau Inge Glanz in den angemieteten Räumlichkeiten Platz finden. Das seit 1972 bestehende Label Müller & Seidl versteht sich als Manufaktur für Mode. Die Mode wird in unmittelbarem Kontakt mit den Kunden entwickelt. Individuelle Anpassungen und Änderungen der Prêt-à-Porter-Linie gehören ebenso zum Service-Programm des Labels wie die persönliche Beratung bis hin zur Einbindung vorhandener Garderobenteile in das Outfit. Die gesamte Fertigung erfolgt in oder im unmittelbaren Umkreis Münchens.
Der traditionell – handwerkliche Aspekt des Labels und die gewünschte direkte Verbindung von Werkstatt (Design und Produktion) und Laden (Beratung und Verkauf) wurden zum Ausgangspunkt des Entwurfs: Eingang und Werkstatt bilden die gegenüberliegenden Enden des L-förmigen Ladenlokals. Die Ware bewegt sich gleichsam aus der Werkstatt kommend auf den Kunden zu. Die Trennung zwischen Laden und Werkstatt leistet ein raumhohes, teilweise durchlässiges Regal, in dem nicht nur Ware präsentiert wird – sondern das gleichzeitig der Werkstatt als Stofflager dient.
Die Handwerklichkeit des Labels bildet auch die Grundlage für die Materialisierung des Ladenbaus: ein grober Estrichboden mit sichtbaren Verarbeitungsspuren, eiserne, getalgte Hängestangen und Haken und auch die simple Lösung für eine Mattierung der Scheiben entlang der Kurfürstenstraße: der Maler wurde angewiesen die Fenster einfach zuzumalen- die Pinselstriche blieben sichtbar.
Aus der Architektur der 50er Jahre ergaben sich weitere Anstöße für die Gestaltung. Die Horizontalität der umlaufenden Fensterbank wurde durch den Einbau von Fensterbänken und Stürzen verstärkt, gleichzeitig nimmt die Möblierung des Ladens die Höhe und Bewegung der Fensterbänke auf. Ablagetisch, Kassenmöbel oder auch das freistehende und drehbare Spiegelelement sind Teil einer zusammengehörenden Gestaltungsfamilie.
Auch die Beleuchtung mit dem frei verteilten Kreisen unterschiedlicher Durchmesser erinnert an die organischen Gestaltungselemente der 50erJahre und ist doch in Ihrer Brillanz eindeutig zeitgenössisch. Mit seinen Anklängen an Tradition, Geschichte und Handwerk und seiner klaren und ruhigen Modernität bildet der Laden einen komplementären Hintergrund für die Mode vom M&S.

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