Damit der Chef de Cuisine trotzdem weiß, was in seinem Restaurant vor sich geht, hat der Pariser Architekt Stephane Dieudonné von MIL_architecture eine raffinierte Idee entwickelt: Im Charbon Rouge, einem Steakhaus de luxe im schicken 8. Arrondissement nahe der Champs-Élysées, dient Lochblech als transparenter Sichtschutz zwischen Küche und Gastraum. „Die Gäste nehmen den Chef de Cuisine wie in einem asiatischen Schattentheater wahr“, erläutert Stephane Dieudonné. „Sie können aber nicht erkennen, was er tut. Und das ist wichtig, weil in einer Küche immer Stress herrscht. Die Speisen müssen schließlich ‚à point‘, also auf den Punkt genau zubereitet sein. Dennoch ist der Chef de Cuisine auch Teil des Geschehens.“ Der transparente Sichtschutz ist aber nur ein Teil der Funktion von Lochblech im Charbon Rouge. „Wir haben festgestellt“, fährt Stephane Dieudonné fort, „dass Lochblech ganz hervorragend als Filter gegen Geräusche und wohl auch Bratengerüche dient. Ich kann nur sagen: Alle sind mit der Lösung sehr zufrieden.“ Dafür ließ sich der Architekt noch etwas ganz Besonderes einfallen: Er brachte zwei Lochbleche hintereinander an, wobei die Lochung des hinteren Blechs größer ist als die des vorderen. „Dadurch entsteht ein flirrender Effekt, der ein geradezu südliches Flair ins Restaurant zaubert. Ein bisschen Gaucho-Romantik, ein bisschen Südamerikagefühl – gerade richtig für ein Steakhaus mit hohem Anspruch. Beim Farbauftrag auf dem Lochblech wählten wir matten Lack, damit der Metallcharakter erhalten bleibt und keine Spiegelungen entstehen.“
Für Stephane Dieudonné war es das erste Mal, dass er mit Lochblech arbeitete. „Aber ganz gewiss nicht das letzte Mal“, lacht er. „Nachdem ich gesehen habe, wie vielseitig dieses Material verwendbar ist und welche neuen Gestaltungsmöglichkeiten es eröffnet, werde ich es in Zukunft häufiger einsetzen.“ Bon Appétit!
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