In unmittelbarer Nähe zur Fußgängerzone liegt das Maria-Lenssen-Berufskolleg, wie die weiterführende Schule heute heißt, in attraktiver Lage direkt an einem halböffentlichen Park des Mönchengladbacher Stadtteils Rheydt. Der Gebäudekomplex besteht mittlerweile aus vier miteinander verbundenen Unterrichtsgebäuden, einem Schülerinnenwohnheim und einem idyllischen Gartenpavillon. Drei der Altbauten stehen seit 1985 unter Denkmalschutz, darunter auch das 1913 errichtete Hauptgebäude, in dem damals neben der Haushaltungsschule auch die hauswirtschaftlichen Seminare untergebracht waren. Gegenwärtig besuchen über 1 200 Schülerinnen und Schüler das Berufskolleg, um in Mode- und Bekleidungstechnik, Sozialwesen oder Gesundheitswesen ausgebildet zu werden.
Historische Bausubstanz
Aus der Zeit des späten Jugendstils stammend, gliedert die historische Architektur in neubarocker Formstrenge, das auf einem als Halbgeschoss sichtbaren Kellerparterre gegründete, dreistöckige Bauwerk. Über einer Dachziegelreihung, die zwischen dem 2. und 3. OG ein Fensterbankgesims ausbildet, setzt das mächtige Mansarddach an. Der von Säulen flankierte und durch einen aufgebrochenen Schwelmgiebel verzierte Hauptzugang liegt in einem rechts von der Mitte einschneidenden, Querhaus. Vor der Sanierung befand sich das Hauptgebäude in einem erstaunlich gepflegten, wenn auch deutlich abgenutzten Zustand. Über zwei Etagen waren in das ursprünglich großzügige Foyer nachträglich Räume eingezogen worden. Heizkörper und Elektroleitungen waren auf Putz nachinstalliert. Die gefliesten Böden der Klassenräume waren mit Linoleum überdeckt und die zeittypische, farbige Gestaltung der Wände mehrfachüberstrichen. Putz und Stuck der Fassaden wiesen durch Hohlstellen und Abplatzungen großflächige Schäden auf. Deutlich verwittert zeigten sich die originalen, einfach verglasten Fensterrahmen. Überraschender Weise fand sich ein Großteil der Innenausstattung weitgehend original und einem guten Erhaltungszustand vor.
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