„Das Gewerbegebiet Moosfeld ist nicht weit, sowie Tankstellen, Autohäuser und Waschstraßen“, sagt Ludwig Dick, „da herrscht hier und da schon eine gewisse Tristesse. Gerade beim geförderten Wohnungsbau muss man sich deshalb etwas einfallen lassen.“ Geförderter Wohnungsbau bedeutet, preiswerten Wohnraum im Stadtgebiet zu schaffen. Für dieses Ziel hat man im Referat für Stadtplanung und Bauordnung der Stadt München extra ein wohnungspolitisches Handlungsprogramm aufgelegt. „Dazu gehört“, so Ludwig Dick, „dass eine Wohnanlage wie die Kreillerstraße eine ganze Reihe verschiedener Wohnungstypen anbietet: Von der Einraumwohnung bis zur 4,5-Zimmer- Wohnung.“
Bauherr war die TERRA Siedlungs GbR, der Entwurf stammt von Ludwig Dick in Abstimmung mit der Bauherrschaft im TERRA-Baubüro. Dabei verzichtete man auf eine Anleiterung für die Feuerwehr. Die Brandschutzbestimmungen schreiben in diesem Fall ein Treppenhaus als zweite Fluchtmöglichkeit vor. „So kam Lochblech ins Spiel“, sagt der Architekt. „Aus ganz praktischen Gründen: Der Flur braucht in diesem Fall eine Öffnung nach außen. Dafür haben wir den Laubengang geschaffen. Der wiederum sollte aus Lochblech sein.“ Denn der praktische Nutzen von Lochblech lässt sich auch bestens mit seinem Designvorteil verbinden. Neben der Lichtdurchlässigkeit sorgt es für einen zusätzlichen Lärmschutz. „Eigentlich“, sagt Ludwig Dick, „wirkt das Material wie eine kräftige und zugleich zarte Barriere.“
Und eine freundlich wirkende obendrein. Dazu trägt das von Ludwig Dick gewählte Farbkonzept bei. „Wir verbauten an den Balkonen 200 m2 Lochblech RAL 1018 Zinkgelb mit Lochung Rv 10-12“, erläutert er. „Am Laubengang selbst waren es 385 m2 Lochblech, ebenfalls in Zinkgelb, sowie in RAL 1028 Melonengelb mit gleicher Lochung. Es handelt sich dabei um konfigurierte Platinen, die von Glasl Stahl-Metallbau gefertigt wurden.“ Diese Farbgebung trägt entscheidend dazu bei, dass die Wohnanlage bevorzugtes Fotomotiv von Zeitungen und Zeitschriften ist, wenn es um geförderten Wohnungsbau geht. „Die schreiben dann“, so Ludwig Dick, „so gut kann der also aussehen. Doch für mich ist nur eines wichtig: Die Mieter im Haus sollen sich wohlfühlen. Und das tun sie.“ Und zwar ganz schön kräftig.
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