Schon in den 50er Jahren entstand am Stephansplatz das Cafe Weinwurm, als erstes Espresso Wiens. Nach einem Umbau in den 80ern stand nach der Übername des Cafes durch Georg Weinwurm, den Enkel der Gründerin eine Komplettrenovierung an. Neben der Lokalfläche wurden auch Küche, Backstube und Nebenflächen umgestaltet und erweitert.
Spannungsfeld
Das Gestaltungskonzept für das Weinwurm arbeitet im Spannungsfeld der Opulenz des Wiener Kaffeehauses und der schimmernden Eleganz der Espressi der 50er Jahre. Dieses Spiel mit gegensätzlichen Polen artikuliert sich unter anderem in der Materialität der Wand. Das kühle weiße Glasmosaik wird von einem perlmutschimmerndem Brokatornament durchzogen, welches die Farben des Lokals und dessen Besucher wiederspiegelt.
Zentrum
Die Bar aus Bitumen-Terrazzo verschmilzt mit dem Boden zu einem monolitischen Guss und bildet so das kräftige Zentrum des Lokals. Die fugenlose Verarbeitung, der warme Farbton sowie die haptische Qualität vermitteln unprätentiöse Großzügigkeit. Die lange Bar, durch eine Spiegelwand in ihrer Länge verdoppelt, leitet den Gast vom Stephansplatz in die Tiefe des Lokales. Eine gepolsterte Sitzbank folgt dem Wandverlauf und erweitert sich in Lokalmitte zu einem Loungeelement.
Stimmung
Die abgehängte Akkustikdecke ist als dreidimensionales Raumlement konzipiert. Mit ihren hinterleuchteten Öffnungen auf verschiedenen Ebenen vergrössert sie optisch das Raumvolumen und nimmt sämtliche technischen Einbauten auf. Die Deckenaussparungen werden von schwebenden Lichtkörpern überlagert, die mit weissen und orangen Leuchtmitteln bestückt sind. Mittels Dimmung können dadurch verschiedene Lichtfarben im Lokal generiert werden. Im Tagesablauf verändert sich so die Lichtstimmung, vom freundlich hellen Cafe zum abendlichem Barbetrieb.
Haltung
Die Architektur, in Übereinstimmung mit dem gastronomisches Konzept, setzt auf Zeitlosigkeit und Qualität, als Antwort auf die Schnelllebigkeit an diesem touristischen Hotspot.
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