Abbruchs und der neuen Installationen wurden auf eine durchdachte und geplante Weise sichtbar
gelassen. Dadurch bleibt die Grundstruktur des Raumes roh und betont grob, auf den ersten Blick
„nicht fertig“.
Nach dem Prinzip „Raum im Raum“ organisierte und positionierte freigestellte Boxen passen sich in ihrer aus rohem gespachteltem Gipskarton hergestellten Außenhaut an die Struktur der Halle an. Im Inneren überrascht jede von vier besonders fein und edel gestalteten Raumboxen mit einer für sich geschlossene Atmosphäre. Sie wirken wie Filmkulissen im Studio, stehen in starkem Kontrast zur „Nacktheit“ der Halle und simulieren ganz unterschiedliche und eigenwillige Welten – Flower Power, Neo Baroque, Jeams Bond, Boudoir. Die gezielte Verwendung von neuen und vintage Möbeln, Stoffen und Leuchten unterstreichen die einzelnen Themenwelten und machen sie besonders wohnlich.
Der Dialog dieser Welten entsteht nicht direkt, da die Sichtachsen immer durch die komplett
verspiegelten und ebenso freistehende Kuben der Umkleidekabinen unterbrochen sind. Die konsequente und intensive Anwendung der verspiegelten Flächen, wie bei der Umkleidekabinen, Präsentationsmöbel im Raum und in den Auslagen ermöglicht dem Betrachter unerwartete Perspektiven und oft überraschend verwirrende Blickwinkel. Gleichzeitig „entmaterialisieren“ sich diese Körper durch die Spiegelungen der Umgebung.
Die funktionale Grundbeleuchtung der Halle und die allgemeine Warenbeleuchtung montiert an vier
langen Bühnentraversen wirkt provisorisch und damit auch dynamisch und veränderbar. Die Beleuchtung der einzelnen Boxen stellt sich als eine raffinierte Mischung der Waren- und Stimmungsbeleuchtung. Durch die großformatigen, formal zurückhaltenden Verglasungen in den bestehenden Fensteröffnungen fließt der Innenraum unbeschränkt nach außen. Gleichzeitig reflektiert sich das Straßenleben intensiv in
das Innere und bereichert den Raum mit seinen urbanen Alltagsszenen.
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