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Grünes Licht für erstes Holzhybrid-Gebäude in Münchner Innenstadtgefüge

Wohnen | München | Bauwerk und Allmann Sattler Wappner Architekten
Vinzent – Holzhybrid

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Vinzent ist das erste Holzhybrid-Ensemble für Wohnen und Office im Münchner Innenstadtgefüge. Bei der Planung von Architektur, Ausstattung und Konzept haben Bauwerk und das namhafte Münchner Büro Allmann Sattler Wappner Architekten das Trend-Thema Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt gestellt.

Nach der positiven Resonanz der Stadtgestaltungskommission im Frühjahr 2021 hat nun die Lokalbaukommission (LBK) der Stadt München den Bauvorbescheid für das erste Holzhybrid-Gebäude im Münchner Innenstadtgefüge erteilt. An der Ecke Gabrielenstraße 3 und Rupprechtstraße 22 plant der Projektentwickler Bauwerk ein Gebäudeensemble aus Arbeiten und Wohnen. Der architektonische Entwurf stammt aus der Feder des renommierten Büros Allmann Sattler Wappner aus München. Mit dem Neubau in Holzhybrid-Bauweise einschließlich begrünter Elemente in der Fassade wird ein hochwertiges, nachhaltiges und wirtschaftliches Gebäudekonzept umgesetzt, das künftig wegweisend für innerstädtische Gebäude in Holzbauweise sein soll.

Der sechsgeschossige Neubau mit rund 21.000 Quadratmeter BGF soll über 56 Wohneinheiten mit circa 5.500 Quadratmeter Geschossfläche verfügen, die sich entlang der Gabrielenstraße sowie auf ein Hofhaus mit begrüntem Innenhof verteilen.

Im Gebäudeteil an der Rupprechtstraße entstehen circa 6.500 Quadratmeter Bürofläche. Das bestehende Parkhaus weicht einer dreigeschossigen Tiefgarage und bietet Platz für 200 Kfz-Stellplätze inklusive Ladestationen und Carsharing. Im Rahmen eines Mobilitätskonzepts sind zudem 162 Fahrradstellplätze, eine Bike-Werkstatt sowie eine Waschstation für Fahrräder vorgesehen. Der Baubeginn für das nachhaltige Projekt, für das eine LEED Gold-Zertifizierung angestrebt wird, erfolgt Ende dieses Jahres. Voraussichtlich Ende 2023 soll das Büro- und Wohngebäude fertiggestellt sein.

„Die Zukunft des Wohnens und Arbeitens in der Stadt ist nachhaltig. Mit dem nachwachsenden Baustoff Holz in Kombination mit neuartigen Technologien und einer umweltschonenden Mobilitätstrategie wollen wir diese Zukunft aktiv gestalten – und unsere Rolle als Vorreiter in der Immobilienwirtschaft weiter ausbauen“, sagt Roderick Rauert, geschäftsführender Gesellschafter von Bauwerk. „Wir freuen uns, dass wir mit dem Bauvorbescheid den ersten Schritt in eine ökologische Zukunft machen konnten und danken der Stadt München für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit in diesem Projekt“, so Rauert weiter.

VINZENT zeigt: Nachhaltiger Neubau startet beim Abbruch

Die Demontage des Parkhauses und des Bestandsgebäudes, die bisher auf dem rund 3.300 Quadratmeter großen Grundstück in Neuhausen-Nymphenburg gestanden haben, erfolgt nach einem umfassenden Recyclingkonzept. Umgesetzt wird dieses zusammen mit der Ettengruber GmbH Abbruch und Tiefbau aus Dachau.

„Wir betrachten Abbruchmaterial nicht als Abfall, sondern als wertvollen Rohstoff. Deshalb werden auf der Baustelle von VINZENT etwa 90 Prozent der Abbruchmasse recycelt, aufbereitet, zertifiziert und nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip wiederverwendet“, erklärt Sophia Ettengruber, Geschäftsführerin der Ettengruber GmbH. Eine Besonderheit beim Abbruch auf dem Grundstück ist die vorherrschende Bestandssituation. Denn die alten Gebäude auf dem Baugrundstück stehen nicht frei, sondern sind mit der Nachbarbebauung verbunden und müssen daher aus dieser mittels einer maschinellen Sägetechnik herausgeschnitten werden. Etwa 25.000 Tonnen Abbruchmaterial fallen dabei insgesamt an. Dieses soll in einem sogenannten selektiven Rückbau recycelt und wiederverwendet werden.

Bei diesem Verfahren liegt der Fokus auf der möglichst sortenreinen Gewinnung der im Bestand eingesetzten Materialien. Dafür sind unter anderem umfangreiche Voruntersuchungen an den betreffenden Gebäuden notwendig, durch die Schadstoffe, die in einzelnen Baustoffen und Bauteilen enthalten sein können, erkannt und separiert werden. Anschließend werden alle noch im Gebäude verbliebenen Ausbaumaterialien wie Trockenbauwände, Rohrleitungen oder Kabelkanäle entfernt, in gesonderten Containern gesammelt und der weiteren Verwertung zugeführt. Das verbleibende Gebäudegerippe, das im Regelfall aus Beton und Ziegel besteht, wird dann maschinell rückgebaut, zerkleinert und zu ortsnahen Aufbereitungsplätzen gefahren. Insgesamt werden so bei VINZENT 8.000 m³ Betonbruch stationär aufbereitet. Die hergestellten rezyklierten Gesteinskörnungen können zu 90 Prozent im Straßenbau und zu 45 Prozent im Hochbau verwendet werden.

Neubau setzt Nachhaltigkeit konsequent um

Das umfassende und aufwändige Recycling-Konzept für die Altbauten wird auch in die international anerkannte Nachhaltigkeits-Zertifizierung LEED Gold einfließen, die Bauwerk für VINZENT anstrebt. Weitere Kriterien für das Zertifikat betreffen den umweltbewussten Bau selbst und die spätere Nutzung der insgesamt drei Gebäude. Bis Anfang 2024 entstehen in der Gabrielenstraße 3 max. 56 hochwertige Eigentumswohnungen, die auf ein Vorderhaus und ein Hofgebäude verteilt sind. Das sechsgeschossige Office-Gebäude in der Rupprechtstraße 22 bietet auf circa 6.700 m² Bürofläche Platz für rund 400 Arbeitsplätze. Viele verarbeitete Materialien können nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip später wiederverwendet werden. Darüber hinaus sparen neue Technologien Energie ein. Ein umfassendes Begrünungs- und Mobilitätskonzept verbessert zudem die Luftqualität im Viertel.


Projektdaten

Architektur: Allmann Sattler Wappner Architekten
Standort: Rupprechtstraße 22/24, Ecke Gabrielenstraße 3, 80636 München
Bruttogrundfläche gesamt: ca. 21.660 m²
Oberirdische Bruttogrundfläche (BGF oberirdisch) gesamt: ca. 12.860 m²
Bruttorauminhalt oberirdisch: ca. 40.000 m³

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