Startseite » Projekte »

Neubau Sporthalle in den Breitwiesen, Gerlingen

Freizeit / Sport | Gerlingen | Thoma. Lay. Buchler. Architekten
Sport und Tanz zwischen Bäumen

Firmen im Artikel

Das Gebäude der neuen Sporthalle, das im Herbst 2022 durch Thoma. Lay. Buchler. Architekten fertiggestellt wurde, schließt unmittelbar an die bestehende Außensportanlage und den neuen, am Spielfeld entlanglaufenden „Sportlerboulevard“ an, der eine Verbindung zu den seitlichen Tribünen sowie zum angrenzenden Schulhof der nahegelegenen Schule schafft. Damit fügt sich die Halle harmonisch in die umliegende Natur sowie die Nachbarbebauung ein.

Der kubische Bau überzeugt schon von Weitem durch seine Schlichtheit und zurückhaltende Eleganz: Mit einer Fassade aus perforiertem, feingliedrigem Trapezblech und umlaufenden Fensterbändern bildet die neue Sporthalle in Gerlingen einen beeindruckenden Auftakt zum „Breitwiesen Stadion“.

Korrespondenz von Innen und Außen

Vom westlich gelegenen und erweiterten Parkplatz mit altem (und neuem) Baumbestand führt der Weg zum Haupteingang der neuen Zweifachhalle über das „Sportlerforum“, einen als Treffpunkt geplanten Vorplatz. Breit angelegte Sitzstufenanlagen aus Beton laden hier zum Ausruhen und Verweilen ein – ein schattenspendender Baum wurde in eine holzverkleidete Sitzinsel integriert. Betritt man die Sporthalle über den überdachten Eingangsbereich, gelangt man in das bis ins Obergeschoss offene Foyer – Wände aus Sichtbeton verleihen dem Raum einen robusten und lebendigen Charakter. Von hier aus bietet sich auf der einen Seite durch eine Glastüre ein direkter Blick in die Sporthalle. Auf der anderen Seite gelangt man in den östlich liegenden verglasten Flurbereich. Durch die großen, bündig gesetzten Fensterflächen weitet sich der Blick auf die Außensportfelder, Sitzbänke im Innen- wie im Außenbereich bieten Platz zum Zuschauen oder Warten. Wie im gesamten Halleninneren kontrastieren hier wenige, ausgewählte Materialen: das helle Fichtenholz (hier: der Schließfächer), der anthrazitfarbene Gussasphalt und der Beton der Wände und der Treppen, die ins Obergeschoss führen.

Bewegte Licht- und Schattenspiele

Über zwei Vorzonen gelangt man vom Flur aus in die dreifach teilbare Sporthalle. Das sichtbare, klar strukturierte Tragwerk aus Leimholzbindern schafft, zusammen mit der abgehängten Decke, den integrieren Lichtleisten und insbesondere der Wandverkleidung aus schmalen Fichtenholz-Lamellen, eine ruhige Raumatmosphäre und -akustik. Die großzügige Verglasung der Halle bietet maximale Helligkeit: Die großen Fensteröffnungen, die sich am oberen Hallenrand wie ein Band von der West- bis zu Nordseite ziehen, sowie die nach Osten ausgerichteten Oberlichter verbinden das Halleninnere mit der natürlichen Umgebung. Die sich bei Wind bewegenden Baumwipfel lassen ein beeindruckendes Licht- und Schattenspiel im Innenraum entstehen, das sogar durch die temperatur- und windgesteuerten Markisen sichtbar ist. Oberhalb der Halle verläuft ein schmaler Flur mit Brüstungen aus Stahlblech, der auch ohne Bänke als kleine Tribüne genutzt werden kann. Hier befinden sich die flexibel teilbaren Umkleideräume sowie weiter südlich auch die Sonderräume wie der großzügige Gymnastikraum. Mit seinen großen Fensterflächen und zusätzlicher Verglasung in Richtung Sporthalle vermittelt dieser das Gefühl, sich mitten in der Natur zu bewegen – ja, zwischen den Bäumen zu tanzen.

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz

In der Planung legten die Architekten besonderen Wert auf eine nachhaltige Bauweise sowie die Minimierung des Energiebedarfs: Neben verschiedenen Maßnahmen zum Wärmeschutz wurde unter anderem auch eine zentrale Lüftungsanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung verbaut, die versteckt in einem abgesenkten Dachbereich liegt und bündig mit der Oberkante durch Photovoltaikmodule ergänzt wurde. Beides ist aus der Umgebung nicht sichtbar. Die kubische und schlichte Anmutung des Gebäudes wird daher optisch nicht unterbrochen: Im Blick bleibt von allen Seiten die Lamellenstruktur der Fassade, die sich elegant mit der natürlichen Umgebung verbindet.


Bauherr: Stadt Gerlingen, Rathausplatz 1, 70839 Gerlingen
Standort: Jakob-Bleyer-Straße 1, 70839 Gerlingen

Statik: Fast+Epp GmbH, Darmstadt
Elektroplanung: Bauplanung Franz GmbH & Co. KG, Eigeltingen
TGA: IWP Ingenieurbüro für Systemplanung GmbH, Stuttgart
Landschaftsplanung: Winkler & Boje, Stuttgart

Wettbewerb 2017/2018: 1. Preis
Projektstart: 10.2018
Fertigstellung: 09.2022
Brutto-Geschossfläche: 3.237 m²
Umbauter Raum: 18.334 m³
Leistungsphasen: 1-9


Firmen im Artikel
arcguide Sonderausgabe 2023
Projekte
arcguide Partner
Architektenprofile
 


Sie möchten auch Ihr Büro präsentieren und Ihre neuesten Projekte vorstellen? Zum Antragsformular »


Sie haben bereits ein Büroprofil auf arcguide.de und möchten Ihre neuesten Projekte vorstellen? Zum Projektformular »

Ausschreibungen
Konradin Architektur
Titelbild db deutsche bauzeitung 4
Ausgabe
4.2024 kaufen
EINZELHEFT
ABO

 


Architektur Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Architektur-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum arcguide Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des arcguide Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de