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DLR-RY BREMEN – Neubau eines Laborgebäudes

Bildungs- und Forschungsstätten | Bremen
DLR-RY BREMEN – Neubau eines Laborgebäudes

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Neubau eines Laborgebäudes für das Institut für Raumfahrtsysteme des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt (DLR)

Am Rand des Hochschulcampus ist mit dem DLR-RY-Bremen ein neues Forschungsgebäude für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt entstanden.

Angeschlossen über eine Verbindungsbrücke wird das vorhandene Gebäude um ein zweigeschossiges Laborgebäude erweitert. Die besondere Herausforderung bestand darin, die unterschiedlichen Nutzerinteressen in einem gemeinsamen Gebäude zu realisieren. So erfordern die Bereiche Systemkonditionierung und Systemintegration eine hochspezialisierte Laboreinrichtung mit Reinraumtechnik, während im Explorationslabor ein 40qm großer „Sandkasten“ bei der Durchführung von Versuchen eine hohe Staubbelastung erzeugt. Das Kryolabor stellt darüber hinaus höchste Ansprüche an den Explosionsschutz.

Wesentlich bei der Grundrissgestaltung war die Öffnung des Gebäudes für Besuchergruppen durch die Integration des öffentlichen Besucherflurs im Obergeschoss bei gleichzeitig hohem Sicherheitsstandard der Labore. Vom Besucherflur aus ist es den Gästen möglich, in die zweigeschossigen Laborbereiche zu blicken. Eine gemeinsam mit dem DLR entwickelte Ausstellung zeigt die Aufgaben des DLR.

Auch das Äußere des Gebäudes zeugt von technischer Innovation: ähnlich einem Hitzeschutzschild des Spaceshuttles erhält die Fassade eine Hülle aus scharenförmig angeordneten, eigens entwickelten Keramikkacheln, die anhand eines speziell gestalteten Verlegesystems auf die wärmedämmende Hülle aufgeklebt werden.

Fassade

Nach außen formuliert sich der quadratische Grundriss des Instituts für Raumfahrtsysteme als eigenständiger Baukörper mit einer kompakten, zweigeschossigen, geschlossenen Kubatur. Um nach außen ein Corporate Identity für das DLR zu schaffen, erhält das Gebäude in Anlehnung an die Hitzeschutzkacheln des Space-Shuttles eine scharenförmig angeordnete, anthrazitfarbene Haut aus keramischen Kacheln.

Die Verlegung dieser quadratischen Kacheln im Maß von ca. 20cm x 20cm erfolgte diagonal. Die Verkleidungsebenen wurden durch schrägwinkelige Dehnungsfugen durchbrochen. Die so entstehenden Scharen legen sich wie ein Band um die gesamte Fassade. Wenige notwendige Fenster- und Türöffnungen, der repräsentative Eingang mit dem großen Schaufenster, sowie die großen als geschlossene Schiebeelemente geplanten Tore der drei Laboreinheiten setzen gestalterische Akzente auf der Fassade. Die Keramikkacheln wurden vollflächig im Klebebett auf ein Wärmedämmverbundsystem aufgebracht. Das Wärmedämmverbundsystem wurde auf die tragende Stahlbetonaußenwand gedübelt.

Um das Gebäude im Außenraum leicht schwebend erscheinen zu lassen, erhielt das Gebäude im Sockelbereich ein umlaufendes, leicht zurückspringendes, blaues Lichtband.

 

Zitat Prof. J. Kister zu Leitmotiv des Entwurfs und der Entwicklung der Keramikkacheln

„Die besondere Herausforderung bestand darin, die unterschiedlichen Nutzerinteressen in einem gemeinsamen Gebäude zu realisieren und gleichzeitig das Gebäude für Besucher zu öffnen. Die Integration des öffentlichen Rundgangs, der sich im Obergeschoss um die Labore legt, ermöglicht den Gästen den Blick in die zweigeschossigen Forschungsräume. So entstand ein effektiver Grundriss, der, zur Box hochgezogen, der Gestaltungsordnung des Hochschulcampus entspricht. Auch die vorgeschriebene Ziegelfassade konnten wir mit dem DLR-Institut für Raumfahrtsysteme in Einklang bringen, in dem wir in einem einjährigen Verfahren spezielle Keramikkacheln gleich dem Hitzeschutzschild US-amerikanischer Spaceshuttles entwickelten und auf die Fassade komponierten.“

SpaceLIFT

Eine DLR-Mitarbeiterumfrage in Bremen hat zu folgendem neuen Namen für das Laborgebäude geführt: SpaceLIFT (abgeleitet von “Laboratory, Integration, and Test Facility“)

DGNB

Das DLR SpaceLIFT in Bremen setzt technisch, ökologisch, ökonomisch und funktional Maßstäbe. Es bietet Eigentümern und Nutzern mehr Komfort, geringere Nebenkosten und einen höheren Marktwert. Dafür wurde es im Dezember 2013 mit dem DGNB-Zertifikat in Bronze ausgezeichnet.

 


Standort: Bremen
Strasse: Robert-Hooke-Str. 7B
PLZ: 28359
Ort: Bremen
Bundesland: Bremen
Land: Deutschland
Bauzeit: 2008 – 2012
Bausumme: 11,4 Mio. €
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